Belastende Erfahrungen und negative Glaubenssätze
Jeder von uns kennt das. Wir sammeln im Laufe unseres Lebens jede Menge Erfahrungen. Gute und schlechte. Und diese Erfahrungen machen etwas mit uns. Sie beeinflussen unser weiteres Leben und welche Entscheidungen wir zukünftig anders treffen. Das ist gut so und sehr wichtig. Denn Leben bedeutet Veränderung. Und im besten Falle positive Weiterentwicklung.
Nun gibt es jedoch auch Erfahrungen, meist sind es die schlechten, die uns regelrecht blockieren, uns hemmen und zurückhalten. Wir wollen diese Erfahrung nicht noch einmal durchleben. Und indem wir inaktiv bleiben, versuchen wir uns zu schützen. Hierbei ist es völlig egal, in welchem Lebensbereich wir etwas Negatives erfahren haben.
Ganz wichtig: Ich spreche an dieser Stelle nicht von traumatischen Erlebnissen. Ein Trauma gehört in fachkundige Behandlung, Begleitung und Unterstützung. Diese Unterscheidung ist von großer Bedeutung.
Negative Erlebnisse können zum Beispiel sein, dass wir als Kinder in der Schule oder später im Beruf mühevoll versucht haben, unsere eigenen Ideen wirkungsvoll einzubringen, diese jedoch immer und immer wieder abgelehnt oder sogar abgewertet, womöglich belächelt wurden. Dass wir uns im ständigen Bestreben, perfekt sein zu wollen, hoffnungslos überfordern und dadurch stets unzufrieden mit uns sind. Schlussendlich zweifeln wir an unseren Fähigkeiten. Trauen uns irgendwann nicht mehr vorwärts, fühlen uns mit all unseren tollen Möglichkeiten nicht mehr gesehen und anerkannt. Wir treten auf der Stelle und halten uns im Hintergrund.
Ich könnte hier noch endlos weitere Beispiele nennen. Doch ich denke, es ist eindeutig, auf was genau ich anspielen möchte.
So häufen wir im Laufe unseres Lebens so viel Ballast an schlechten Erfahrungen an, dass unser „Rucksack“, den wir mit uns tragen immer schwerer wird. Wir gehen nicht mehr mit Leichtigkeit durchs Leben. Etwas Neues zu beginnen, Veränderungen jeglicher Art, trauen wir uns nicht mehr zu. Wir meinen, dass wir es nicht schaffen können. Alles fühlt sich schwer an. Denn unser Rucksack zerrt inzwischen furchtbar an unseren Schultern. Wir sind es gewohnt, ihn stets mit uns herumzutragen. Können gar nicht mehr ohne ihn. Wir glauben daran, dass wir nur mit ihm sicher sind. Denn die darin aufbewahrten Erfahrungen zeigen uns unsere vermeintlichen Grenzen, innerhalb derer wir uns sicher fühlen können.
Doch was wäre, wenn wir mutig werden und den Rucksack einfach absetzen?
Die Natur als Vorbild
Wenn wir uns im Laufe unseres Lebens weiter entwickeln und nicht nur auf der Stelle bleiben wollen, müssen wir zwangsläufig unsere selbst gesteckten Grenzen übertreten. Die Komfortzone verlassen. Halten wir aber an unseren alten Erfahrungen fest, werden sie uns wie ein Gummiband immer und immer wieder zurückziehen. Nur dann, wenn wir sie endgültig loslassen können, ist der Weg zur Entwicklung und Entfaltung frei.
Leben ist Veränderung!
Und nicht nur bei uns Menschen. Das Leben folgt immer einem Kreislauf. Ein sehr anschauliches Beispiel liefert uns die Natur.
Im Frühjahr beginnt sie, wie aus einem Dornröschenschlaf zum Leben zu erwachen. Überall sind neue Triebe und Blüten zu sehen. Wir nehmen wieder Bienen und Singvögel wahr, alles wird bunt und bunter. Wo man auch hinschaut, alles wird lebendig.
Im Sommer läuft das bunte Treiben auf Hochtouren. Alles ist in Fülle da. Es mangelt an nichts. Sommer ist Leben pur. Sonne, Früchte, bunte Schmetterlinge … vollkommene Leichtigkeit.
Nach der intensiven Ausgelassenheit des Sommers kommt dann im Herbst langsam alles wieder zur Ruhe. Noch ein letztes Mal wird alles bunt. Die Blätter färben sich prachtvoll. Nun ist es an der Zeit, Vorräte anzulegen. Erntezeit. Dann ist nicht mehr viel zu tun. Der Herbst wirkt wie ein Zurücklehnen und tief Durchatmen, bevor die Stille des Winters kommt. Jetzt wird alles Alte losgelassen! Einfach abgegeben. Damit die Natur zur Ruhe kommen und sich vorbereiten kann auf das nächste Erwachen im kommenden Frühling.
Winter bedeutet Stille. Ein Rückzug, ein Ausschlafen und Kräfte sammeln. Wo man hinschaut, überall ist Ruhe eingekehrt. Die Natur erholt sich, bevor dann im Frühling ein neuer Kreislauf beginnt.
Dieses Beispiel des Kreislaufs in der Natur lässt sich auch wunderbar auf uns Menschen anwenden.
Immer dann, wenn uns eine Veränderung ruft, dürfen wir zuerst einmal den alten Ballast, der uns belastet, loslassen, damit wir uns entsprechend mit Leichtigkeit auf unsere Weiterentwicklung einlassen können. Genauso, wie im Herbst die Bäume ihre Blätter einfach fallen lassen. Ein kurzes Ausruhen, Kräfte sammeln und Pläne schmieden – wie im Winter – und dann können wir hoffnungsvoll und energiegeladen in die Veränderung starten, wie im Frühling.
Doch sehr oft fühlen sich Veränderung und Loslassen so schwer an. Was kann uns dabei helfen? Wie geht das?
In die Umsetzung kommen
Zuerst einmal darfst du dir dessen bewusst werden, was sich alles in deinem „Rucksack“ befindet. Schau dir genau an, was davon noch nützlich für dich sein kann und was du nicht mehr brauchst. Hierfür kannst du ganz wunderbar das Journaling nutzen. Lies dazu gern meinen Blogbeitrag. Du findest ihn hier. Journaling eignet sich sehr gut zur Selbstreflexion.
Nun hast du klar vor Augen, was du unbedingt loslassen solltest, bevor deine Entfaltung beginnen kann. Um dich von alten, hinderlichen Denkweisen, Glaubenssätzen und Überzeugungen zu trennen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Eine davon ist die Meditation. Wenn du geübt bist im meditieren, kann es dir gelingen, selbständig deine unbewussten Denkmuster umzuprogrammieren.
Leichter wird es dir fallen, wenn du dich durch entsprechende geführte Meditationen leiten lässt.
Wichtig zu wissen ist, dass zum vollständigen Loslassen eine einzelne Meditation nicht ausreichen wird. Es ist ein Prozess und Wiederholung erhöht die Beständigkeit. Stelle es dir wie ein Training für deinen Geist vor.
Eine andere Möglichkeit wäre, die mentale Loslösung wie ein Ritual zu zelebrieren. Du könntest zum Beispiel alles das, was dich behindert und zurückhält, auf kleine Zettel schreiben. Diese verbrennst du dann einen nach dem anderen. Du stellst dir dabei ganz bewusst vor, dass die Flamme nicht einfach nur das Stück Papier, sondern auch deine darauf vermerkte Angst, Unsicherheit und deine Zweifel verbrennt und sie sich somit auch in deinem Inneren in Rauch auflösen. Anschließend verstreust du die Asche „in alle Winde“. Dieses Beispiel eines Rituals kannst du so oft wiederholen, wie du es als hilfreich empfindest.
Zum anderen kannst du dir Unterstützung suchen und in einem Coaching deine hinderlichen Glaubenssätze aufspüren und auflösen/loslassen.
Es gibt zahlreiche Coaches, Trainer und Therapeuten, die dich phantastisch unterstützen können. Finde hier die Person deines Vertrauens und lasse dich begleiten.
Auch Hypnose könnte dir das Loslassen erleichtern. Genauso wirken ganz bestimmte Varianten des Yoga unglaublich unterstützend. Sei neugierig. Finde heraus, was sich für dich gut und stimmig anfühlt.
Und dann?
Frei sein und durchs Leben tanzen
Du hast dich von all dem schweren Ballast befreit, du hast alles Alte losgelassen, was dich zurückhält und belastet. Darauf kannst du richtig stolz sein! Du bist frei! Nun kannst du durchatmen, noch einmal deine Kräfte sammeln und dann geh los. Schmiede Pläne, tanze durchs Leben, erlebe Abenteuer, entdecke die Welt, sei glücklich. Es darf leicht sein. Das Leben ist ein Spiel, ein einziges großes Abenteuer. Natürlich wird es weiterhin Herausforderungen geben. Doch mit jedem Schritt nach vorn wird dein Mut größer und größer. Du lernst dazu. Immer wieder. Vielleicht nimmst du auch manchmal Umwege. Wenn etwas nicht funktioniert, dann probierst du etwas anderes. Bis es wieder vorwärts geht. Und immer dann, wenn dir ein weiterer Schritt gelungen ist, darfst du dich und dein Leben feiern. Du wirst motivierter und immer neugieriger auf das, was es da noch alles zu entdecken, auszuprobieren und zu erleben gibt. Entdecke das Leben spielerisch wie ein Kind. Unser Leben hier als die Person, die wir sind, ist endlich. Bitte vergiss das nicht. Jeder einzelne Tag ist kostbar und will in seiner ganzen Süße ausgekostet werden. Sei dir dessen immer bewusst. Alles, was dich aus deiner Vergangenheit belastet, hält dich von dem Leben ab, das du verdienst und dir erträumst. Von einem wunderschönen Abenteuer. Trau dich!
Also lass allen Ballast los und tanze mit dem Leben.
Ganz in diesem Sinne wünsche ich dir einen wunderbaren Start in den Montag und in die neue Woche. Frech und frei! Mach etwas richtig Schönes, etwas Ungewohntes und beobachte einmal, wie sich das anfühlt.
Gib gut auf dich Acht und alles Liebe für dich!
Be happy & enjoy Life,
Deine Britta.