Liebe – Kinder – Wechseljahre – und dann?

(auch für Männer und junge Frauen lesenswert)

Schön, dass du wieder hier bist. Ich freue mich total. Lass uns zu Beginn ein paar tiefe Atemzüge nehmen, um hier voll und ganz anzukommen. 

Heute komme ich einmal mit einem etwas spezielleren Thema um die Ecke. Es liegt mir sehr am Herzen. Einmal, weil ich all das selbst durchlebt habe. Aber ich sehe auch jeden Tag so viele Frauen, die in dieser Thematik stecken, nicht wirklich wissen, was da in ihrem Körper passiert, die von verschiedensten Beschwerden mitgerissen werden und ziemlich verzweifelt sind. Sie fühlen sich oft allein gelassen. 

Also schreibe ich heute über die Wechseljahre und das „Frau sein“. Über das Leben der eigenen Weiblichkeit während und nach den Wechseljahren. Auch über das, was wir Frauen von unseren Männern gerade während dieser Zeit brauchen. Und deshalb ist dieser Beitrag nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer sehr lesenswert. Genauso für junge Frauen, die vielleicht die Wechseljahre fürchten, weil sie damit das Ende ihrer Weiblichkeit verbinden.

Mit all diesen „Gedankenmonstern“ möchte ich heute aufräumen.

Wechseljahre verstehen

Die Zeit der Wechseljahre ist ein fließender Prozess, der sich langsam anbahnt. Etwa ab dem 40. Lebensjahr beginnt die Prämenopause, in der sich erste hormonelle Veränderungen bemerkbar machen. Sie äußern sich unterschiedlich ausgeprägt meist diffus in Gereiztheit, unregelmäßigen Zyklen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, um nur einige zu nennen.

Daran schließt sich die Perimenopause an. Die Frau befindet sich jetzt mitten in den Wechseljahren. Das Durchschnittsalter liegt etwa beim 50. Lebensjahr.

Die Beschwerden werden heftiger, Hitzewallungen kommen hinzu, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Haarausfall, Depressionen oder Ängstlichkeit, die Periode schwankt stark. Vereinzelt gibt es noch Hormonschübe.

Diese Phase dauert ungefähr 1-3 Jahre an.

Schließlich gleiten wir Frauen langsam in die Postmenopause über. Viele leiden noch an den typischen Beschwerden, doch sowohl die Vielzahl der Beschwerden, als auch die Intensität nehmen beständig ab. Die Hormone Progesteron, Östrogen und Testosteron haben sich auf einem sehr niedrigen Niveau eingependelt. Hier befinden wir uns ca. 1-2 Jahre nach der letzten Periode.

Wechseljahre körperlich und emotional

Jede Frau wird im Laufe der Wechseljahre mit dem Verlust ihrer Fruchtbarkeit konfrontiert. Das macht natürlich erst einmal Angst und viele Frauen sind dadurch sehr vielen emotionalen und sozialen Belastungen ausgesetzt.

Oft fürchten sie den Verlust ihrer Weiblichkeit und Attraktivität, den Verfall ihres Körpers durch das Altern und die Verschlechterung der eigenen Gesundheit. 

Hinzu kommen zahlreiche äußere Belastungen und auch Verluste. Die Frauen pflegen teilweise ihre Eltern und fürchten deren Tod. Die Kinder sind meist erwachsen und ziehen aus, meistern ihr eigenes Leben. Die Frauen sorgen sich um die Gesundheit und/oder den Verlust des Partners. Denn nicht selten entstehen völlig neue Konflikte in der Partnerschaft durch die körperlichen und mentalen Veränderungen der Frau.

Zusammengefasst könnte man die Wechseljahre einer Frau als eine Art zweite Pubertät bezeichnen. 

Hat die Frau in dieser Zeit mitunter noch einen pubertierenden Teenager zu Hause, dann treffen hier zwei Welten mit voller Wucht aufeinander.

Ich muss wirklich schmunzeln, denn bei mir ist das so. Doch inzwischen kann ich recht gelassen damit umgehen. Essentiell ist hier, wie ich selbst mit mir umgehe. Denn tatsächlich ist gerade jetzt die Selbstliebe und Achtsamkeit von entscheidender und ganz besonderer Bedeutung!

Zu allererst darfst du einmal deine eigenen Gedanken über dich, deinen Körper, deine Einstellung zum Leben und die Wechseljahre überprüfen.

Was ist es bei dir, das dir am stärksten Angst macht oder sich schlecht anfühlt? Woher kommen diese Gedanken?

Machst du dir Sorgen um deine Weiblichkeit, dann frage dich einmal, ob du bisher dein „Frau sein“ ausleben konntest. Oder warst du eher planend, kontrollierend und faktisch unterwegs – also in männlicher Energie? 

Wie hast du als Mädchen deine Mutter erlebt? Hat sie ihre Weiblichkeit, also ihre Intuition, ihr „im Flow sein“ ausgedrückt? Hat sie ihre Weiblichkeit äußerlich unterstrichen durch Kleidung, dekorative Kosmetik, eher weibliche Frisuren? Oder trägst du hier schon dein Leben lang ein Thema mit dir herum, das du bereits von deiner Mutter übernommen hast?

Mit den Wechseljahren und dem Verlust deiner Fruchtbarkeit bleibst du trotzdem eine Frau! Weiblich und schön. Wertvoll. 

Die Wechseljahre sind nicht das Ende des „Frau“ seins!

Du trittst lediglich in eine neue Lebensphase ein. In den meisten Fällen sind die Kinder schon volljährig oder sogar aus dem Haus. Somit darfst du die Verantwortung als Mutter liebevoll loslassen. 

Sieh es positiv. Du darfst nun voll und ganz bei dir ankommen. Gerade jetzt tut es unfassbar gut, sich zu reflektieren. Dein Körper benötigt die Energie für den monatlichen Zyklus nicht mehr. Diese frei werdende Energie kannst du jetzt für dich nutzen. Was wolltest du immer schon einmal tun? Wer und wie wolltest du immer schon einmal sein? Welches Leben wolltest du schon immer einmal führen? Jetzt ist der Zeitpunkt für einen Neustart oder eine Veränderung! Das Thema Persönlichkeitsentwicklung gewinnt hier sehr stark an Bedeutung. Schau dich gern einmal im Internet um. Es werden eine Vielzahl an kostenlosen Schnupper-Workshops angeboten. Wo zieht es dich hin, was ruft dich? Probiere dich aus und finde heraus, wo deine wahre Essenz versteckt ist.

Achtsamkeit – wichtiger denn je

Wenn du mich und meine Beiträge schon länger kennst, dann weißt du, wie sehr mir Achtsamkeit und Selbstliebe am Herzen liegen. So ist es auch ganz besonders in der Zeit der Wechseljahre.

Unser Körper hat immer deine liebevolle Zuwendung verdient. Doch ganz besonders jetzt. Die Wechseljahre sind körperlich und mental eine herausfordernde Zeit. Und auch hier möchte ich dich auf das Beispiel hinweisen, deinen Körper wie deine beste Freundin zu betrachten. Er begleitet dich stets und ständig, sorgt immer dafür, dass es dir so gut wie möglich geht. Auch in dieser anstrengenden Zeit. Betrachte ihn liebevoll und im besten Falle entdecke dich neu. Wie würdest du dich deiner besten Freundin gegenüber verhalten? Ganz sicher würdest du sie nach Kräften unterstützen und ihr Mut zusprechen. Ihre Geduld stärken. Denn die braucht sie für diesen recht langen Zeitraum der Wechseljahre auf jeden Fall.

Vielleicht hilft dir ja diese kleine Metapher.

Was kannst du für dich tun?

Du kannst deinen Körper sehr gut darin unterstützen, körperlich und mental auch in dieser Zeit eine wohltuende Balance zu finden. Ich werde dir ein paar dieser Möglichkeiten vorstellen.

Säure-Basen-Haushalt

Gerade während der Wechseljahre ist es besonders wichtig, deinen Körper so gut wie möglich in ein basisches Milieu zu bringen, ihn nicht zu sehr mit Säuren zu belasten. Das kannst du sehr gut über die Ernährung steuern. Tierische Produkte, Zucker und Süßigkeiten, Medikamente (z. B. Schmerzmittel), Weißmehl, Kaffee und Alkohol machen deinen Körper „sauer“. Du solltest sie nach Möglichkeit stark reduzieren. Stattdessen kannst du schwelgen in Gemüsen und etwas Obst. Empfohlen sind auch  Vollkornprodukte, Nüsse, Sprossen, Kräuter und gute kaltgepresste Öle. 

Durch die wegfallende monatliche Periode benötigt dein Körper ungefähr 200-300 kcal weniger. Du tust also gut daran, etwas kleinere Portionen zu essen. Damit unterstützt du die strapazierten Verdauungsorgane, ganz besonders die Leber, und kannst dein Gewicht beibehalten. Iss langsam und mit Genuss, zelebriere deine Mahlzeiten. Nimm dir die Zeit dafür.

Und noch ein Hinweis: Stress macht sauer! 

In jeder Lebensphase sollten wir Stress vermeiden. Doch ganz besonders in den Wechseljahren darfst du dein Stresslevel deutlich reduzieren. Sei es dir wert! Denk an deine beste Freundin.

Ätherische Öle, Vitalstoffe, Heilpflanzen

Dein allgemeines Wohlbefinden fördern und stärken, sogar Beschwerden lindern kannst du sehr gut mit der Kraft der Natur und indem du auf die Vitamin- und Mineralstoffversorgung deines Körpers achtest. Das funktioniert natürlich am besten über eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dazu frische Kräuter, Nüsse und hochwertige kaltgepresste Öle. Tees aus Heilkräutern unterstützen deinen Körper und können zum Beispiel durch Bitterstoffe deiner Leber helfen und sie entlasten.

Hast du schon einmal Sprossen selbst gezogen? Das ist gar nicht schwer und du hast satte Vitamin- und Mineralstoffbomben quasi direkt von deiner Fensterbank.

Wenn du magst, kannst du auch über deine Blutwerte eine Analyse der Vitalstoff-Versorgung deines Körpers erstellen lassen. Wird hier ein Defizit festgestellt, berate dich gern mit deinem Arzt oder Heilpraktiker, in welcher Form eine Supplementierung für dich vorteilhaft ist.

Auch ätherische Öle können dich wunderbar begleiten und unterstützen. Ich meine hier nicht die künstlich hergestellten Duftöle. Sondern die aus reinsten und hochwertigsten Pflanzenessenzen produzierten Öle. Sie wirken über unseren Geruchssinn (zerstäuben in der Luft oder Anwendung im Diffuser), über das Einwirken in unsere Haut und speziell dafür ausgewiesene Öle können sogar innerlich angewendet werden. Sie können auch als Kompressen oder Bäder Anwendung finden und auch bei Massagen. 

Zur Körperpflege können diese Öle zum Beispiel als Beimengung in ein hochwertiges Trägeröl aufgetragen werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind so zahlreich. Und die große Vielzahl an Ölen hält für jedes Bedürfnis eines bereit. Ich selbst wende sie schon länger an und bin regelrecht verliebt in meine Öle. Habe mir beispielsweise ein Körperspray selbst hergestellt, das Hitzewallungen wunderbar abpuffern kann, weil es eine stark kühlende Wirkung hat.

Bewegung an frischer Luft, Yoga, Meditation

Von immer größer werdender Bedeutung ist gerade jetzt die Bewegung. Ganz besonders an der frischen Luft. Geh raus, spaziere durch die Natur, jogge, wenn deine Gelenke fit sind. Dadurch werden deine Gedanken ruhiger, Gehirn und Körper werden gut mit Sauerstoff versorgt, dein Herz-Kreislauf-System wird gestärkt und du verbrauchst Kalorien, die so verbrannt werden und sich nicht mehr an Bauch und Hüften setzen können.

Und das Tageslicht wirkt stimmungsaufhellend …. selbst an trüben Tagen.

Yoga ist nicht einfach nur ein Sport oder eine Bewegungsform. Yoga ist meiner Auffassung nach eine Lebenseinstellung. Es hat sehr viel mit Achtsamkeit zu tun. Es gibt viele verschiedene Arten, Yoga zu praktizieren. Von kraftvoll bis zu sehr entspannend. Probiere dich einfach aus und finde die Yoga-Form, die sich für dich gut anfühlt. Wenn du dann etwas geübter bist, wird dich ein guter Yoga-Lehrer mit seinen Ansagen so durch die Asanas fließen lassen, dass du nicht mehr hinsehen musst, sondern dabei die Augen schließen und völlig bei dir ankommen kannst. So kannst du am besten deinen Körper spüren. 

Für mich ist Yoga wie Meditation in Bewegung. Ich fühle mich danach immer wie nach einem Kurzurlaub. Dazu verhilft mir meine wunderbare Yoga-Lehrerin, Yvonne Warnecke.

In einigen vorherigen Posts habe ich schon darüber geschrieben, wie wunderbar Meditationen auf unser Gehirn und den Körper wirken. Stöbere dich gern noch einmal durch meine Artikel.

Bei der Meditation kommt dein Gehirn zur Ruhe, deine Atmung entspannt sich, der Verstand wird ausgeschaltet und dein Herz darf sprechen. Es ist die intensivste Verbindung zu deinem Körper und mit dir selbst. Und sie tut so so so gut! Du kannst in Meditationen Phantasiereisen unternehmen, dich mit deiner Intuition verbinden, um Antworten auf deine Fragen zu finden, die dein Verstand nicht beantworten kann. 

Sie wirken stärkend und sogar heilend auf unser Nerven- und Herz-Kreislauf-System. Sie bringen dich zur Ruhe. Und gerade die ist in den Wechseljahren essentiell. 

Wechseljahre und Partnerschaft

Eines ist mir noch äußerst wichtig. Da sich dein Körper in den Wechseljahren verändert und damit auch deine Bedürfnisse in der Partnerschaft vorübergehend stark variieren können, ist es von großer Bedeutung, gut mit deinem Partner zu kommunizieren. Er kann weder deinen Körper fühlen, noch deine Gedanken lesen. Doch ich bin sicher, er möchte dich und deinen Veränderungsprozess verstehen und dich unterstützen. Noch mehr als sonst solltest du unbedingt mit ihm reden. Erkläre ihm, wie du dich fühlst und welche Ängste dich bewegen. Mit welchen Beschwerden du zurecht kommen musst. Lass ihn teilhaben. Wenn du mehr Nähe und Umarmungen brauchst, sag es ihm. Wenn du eigenen Rückzug und Freiraum brauchst, erkläre ihm auch das. Lass ihn nicht „im Regen stehen“. Offene ruhige Gespräche sind jetzt ganz besonders wichtig. Geht beide achtsam und liebevoll miteinander um. Und ich verspreche dir, eure Beziehung wird ein völlig neues Level erreichen.

Mein Fazit

Die Wechseljahre sind keine Bürde und du musst auch nichts ertragen und erdulden. Auch währenddessen und danach bist du als Frau attraktiv und wundervoll. Vielleicht sogar noch mehr als vorher, weil du das Mamasein hinter dir lassen und dich wieder viel mehr selbst umsorgen kannst. Eine gewisse Gelassenheit stellt sich ein. Du hast wieder viel mehr Zeit, um dich zu entwickeln und zu entfalten. Kümmere dich gut um deine Bedürfnisse. Und wenn Beschwerden auftreten, gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die dir Linderung verschaffen. Achte auf deine Gedanken, denn auch hier gilt: Es ist alles eine Frage der Einstellung! Denke also positiv. Genieße dein Leben, stärke deinen Körper und deine Gesundheit. Sei glücklich, frech und frei.

Wenn du Fragen hast und Rat brauchst, schreib mir gern eine Email.

Nun wünsche ich dir einen unbeschwerten und leichten Start in diesen Montag und in die neue Woche. Sei achtsam mit dir und gönne dir immer wieder kleine Pausen. Alles liebe für dich.

Be happy & enjoy Life,

deine Britta.

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