Sei du selbst

Schön, dass du wieder hier bist. Meinen heutigen Beitrag möchte ich mit einem Zitat beginnen:

„Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ (Oscar Wilde)

Bitte lass dieses Zitat einmal kurz auf dich wirken. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, um ganz hier in diesem Moment anzukommen. Und dann lass uns starten.

Du selbst sein ….. authentisch, ehrlich, zu allen anderen und vor allem zu dir selbst, zu deinen eigenen Werten stehen, deine eigenen Entscheidungen treffen, für dich selbst Verantwortung übernehmen. Mitgefühl für dich selbst empfinden, zu dir stehen, auf deine innere Stimme hören ….. all das gehört zum „Du selbst sein“.

Prägungen in der Kindheit

Als kleines Kind war das für uns selbstverständlich. Doch je größer wir wurden, haben wir mehr und mehr gelernt, wie wir uns verhalten und wie wir sein müssen, um wenig in Konflikt zu geraten, wenig kritisiert zu werden und zu gefallen. Wir wollten geliebt werden. Also haben wir damit begonnen, uns anzupassen. Wie sehr, das war stark von unserem Umfeld abhängig.

In der Schule werden wir bewertet. Wir lernen uns zu vergleichen. Treten in den Wettbewerb mit unseren Mitschülern. Wir lernen, uns so anzupassen, dass wir nicht mehr auffallen. Nehmen uns zurück. Verstecken oft unser wahres Selbst. Das, was uns ausmacht.

Natürlich müssen wir uns an Regeln halten. In einer Gemeinschaft ist es wichtig, dass es sie gibt. Jedoch ist es oft so, dass es durch verschiedene Gründe gar nicht mehr möglich ist, auf die Individualität der einzelnen Kinder einzugehen. Auch wenn so mancher Lehrer das so gern möchte und oft auch nach Kräften versucht. Ich kenne selbst einige ganz wunderbare Lehrer.

Die Prägung setzt sich meist noch in der Berufsausbildung oder im Studium fort. Wir vergleichen und messen uns. Öffentliche Medien, das Fernsehen und Social Media erledigen den Rest. Du musst einen gestählten Körper haben, als Frau schlank und doch kurvig sein, nur dann, wenn du XY besitzt (mein Auto, mein Haus, meine Yacht, mein Pferd) oder wenn du erfolgreich selbständig arbeitest, vielleicht noch durch die Welt reist, dann bist du wertvoll. Das ist schlichtweg Quatsch!

So viele von uns haben inzwischen negative Glaubenssätze entwickelt und verankert, wie: „Ich bin nicht gut genug.“, „Das schaffe ich nie.“ oder „Dafür bin ich noch nicht klug genug.“ Wir strengen uns immer mehr an. Haben Angst, dass alle anderen im Leben an uns vorbeiziehen. 

Irgendwann kommen wir an den Punkt, an dem wir uns fragen: „Wer bin ich in meinem tiefsten Kern und was möchte ich wirklich in meinem Leben?“. So viele von uns können diese beiden Fragen überhaupt nicht auf Anhieb beantworten, sondern fangen dann erst an, darüber einmal nachzudenken.

Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen den Kontakt zu anderen, um uns wohl zu fühlen und gesund zu bleiben. Ja, Isolation kann uns krank machen. Also wollen wir dazu gehören. 

Authentizität in Paarbeziehungen

In einer Paarbeziehung zum Beispiel ist eine ausgewogene Balance zwischen Autonomie und Verbundenheit essentiell, damit es beiden Partnern gut geht. Auf der einen Seite sehnen wir uns nach Geborgenheit und Gemeinsam-Zeit. Doch auf der anderen Seite wollen wir uns selbst ausleben.  Eine Paarbeziehung hier ausgewogen zu gestalten, ist schwierig. Erst recht, wenn die gemeinsamen Kinder dazu kommen. Hier kann es schnell passieren, dass sich einer der beiden Partner überfordert und in seinen Bedürfnissen nicht gesehen fühlt. Denn je nachdem, wie wir geprägt wurden, ist es gut möglich, dass wir uns selbst zurücknehmen und vielleicht sogar anpassen. Nicht mehr aussprechen, was wir denken und was uns unglücklich macht. Einfach nur, damit eine gewisse Harmonie bestehen bleibt. Doch diese Harmonie ist trügerisch und eigentlich nur ein Deckel, mit  dem das innere „Brodeln“ zugedeckt wurde.

Wenn du jetzt nicht authentisch und in der Lage bist, deine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren, immer weiter in der Überforderung versinkst, wird entweder das „Brodeln“ aufsteigen und herausbrechen, wie aus einem Vulkan oder aber es manifestiert sich in deinem Körper und du bekommst Symptome, wirst schließlich krank. 

Die Lösung kann und sollte hier sein, mit deinem Partner ins Gespräch zu kommen. Klar, jedoch ohne Schuldzuweisungen oder Vorwürfe. Denn dein Partner kann deine Bedürfnisse nicht erahnen oder gar wissen. Wenn du nicht darüber sprichst, kann er dich nicht verstehen. Umgekehrt genauso. Mache deutlich, was du dir wünschst. Die meisten Partner reagieren mitfühlend und gemeinsam werdet ihr Lösungen finden.

Echte Freundschaften

Ähnlich verhält es sich mit Beziehungen zu Freunden. Offenheit und Ehrlichkeit sind auch hier von größter Bedeutung. Neben den Beziehungen zu unseren Partnern, Kindern und Eltern sind die zu Freunden für uns absolut wichtig. Hier „tobt“ das Leben. In Freundschaften treffen Menschen mit zum Teil ähnlichen Wesensmerkmalen, aber auch mit völlig unterschiedlichen Vorstellungen und Ansichten aufeinander. Und das ist gut so. In diesen Verbindungen können wir so viel voneinander lernen. 

Das Wichtigste ist natürlich dafür auch hier … du ahnst es schon … Authentizität. 

Deine Freundin bittet dich um einen Rat. Manchmal sind wir versucht, ihr nicht ehrlich unsere Gedanken zu sagen, einfach nur, weil wir sie nicht verletzen wollen. Doch das hilft weder ihr, noch dir selbst. Sei du selbst, sei ehrlich. Auch wenn es unangenehm ist. Sprich einfühlsam, dann wird deine Freundin nicht verletzt sein. Sie wird dich verstehen und dankbar sein für deine Offenheit. Vielleicht kannst du ihr damit helfen, selbst etwas zu erkennen, was sie vorher noch nicht sehen konnte. Einfach weil du ein objektiver Betrachter einer bestimmten Situation bist. Genau das macht doch Freundschaft aus, oder?

Und wenn dich an deinen Freunden etwas stört, es bei ihnen etwas gibt, das bei dir Unverständnis auslöst, dann urteile nicht über deine Freunde und bewerte, sondern stelle dir eine Frage: „Was hat das mit mir zu tun?“. Wichtig: Ich meine hiermit ausdrücklich Verhaltensweisen deiner Freunde oder ihre Einstellung zu Situationen, auf keinen Fall aber verbalen oder körperlichen Angriff.

Unsere Freunde sind hier nichts anderes, als unser Spiegel. In ihrem Verhalten spiegelt sich etwas, mit dem wir bei uns selbst (vielleicht unbewusst) nicht im reinen sind. Etwas, das wir womöglich bei uns selbst zurückhalten, aber viel lieber ausleben würden. 

Zwischenmenschliche Beziehungen

Das trifft auch auf alle anderen Menschen zu, die uns im Laufe unseres Lebens begegnen. Frage dich, ob es in dir einen Anteil gibt, den du bereits als Kind gelernt hast zu unterdrücken. Hat das etwas mit angepasst sein zu tun, damit du nicht auffällst und dich angreifbar machst? Oder weil du denkst, du wirst nicht geliebt?

Auch in all unseren anderen Beziehungen findet sich das Thema Authentizität wieder. In den Beziehungen zu unseren Eltern, Kollegen, ja selbst in den Beziehungen zu unseren Kindern. Wobei gerade unsere Kinder um ein Vielfaches sensiblere Antennen haben und viel eher, als irgend jemand sonst bemerken, wenn wir uns nicht ehrlich zeigen.

Wem bringt es also etwas, wenn wir uns verstellen und unser wahres „Ich“ verstecken?

Ganz ehrlich, es bringt niemandem etwas. Wir dürfen lernen, uns selbst wieder wichtig zu nehmen. Zu erkennen, was uns wirklich ausmacht, unsere Seele wiederfinden und unserem Herzen folgen.

Alles, was du denkst, das du bist, darfst du zunächst einmal abstreifen. Es sind Meinungen und Gedanken anderer, die dir im Laufe deines Lebens erzählt wurden. Das bist nicht DU!

Das Erste und Wichtigste für dich, dich zuerst einmal genauso zu akzeptieren und anzunehmen, wie du bist. Es geht darum, deinen eigenen Selbstwert zu erkennen. Dazu gibt es auf meinem Blog schon einen Artikel. Du findest ihn hier

Ein wunderbares Hilfsmittel

Ein wunderbares Tool ist hierfür die „Spiegelübung“. Idealerweise stellst du dich nackt vor einen großen Spiegel. Wenn du das noch nicht kannst, dann bleibe am Anfang ruhig erstmal angezogen oder in Unterwäsche.

Betrachte ganz in Ruhe deinen Körper. Beobachte, auf welchen Bereich deines Körpers dein Blick immer wieder fällt, wo deine Augen einen „Makel“ entdecken. Nimm das einfach nur wahr. 

Nun erinnere dich einmal, was dein Körper jeden Tag für dich tut, ohne dass du darüber nachdenken musst. Er versorgt deine Zellen und Muskeln mit Blut und Nährstoffen, er atmet frische Luft ein und verbrauchte Luft aus, er verdaut deine Nahrung, kümmert sich selbständig um dein Nervensystem, lässt dich bewegen und denken, fühlen, schmecken, riechen und sehen.

Bei uns Frauen sorgt er stets für beste Bedingungen, damit in unserem Körper neues Leben entstehen und wachsen kann. Das alles macht er ganz allein.

Und mit diesen Gedanken spüre einmal in dich hinein. Kannst du eine Verbundenheit fühlen?

Die vermeintlichen Makel sind überhaupt keine. Es sind Spuren, die dein Leben gezeichnet hat. Versuche sie anzunehmen und zu akzeptieren.

Mir hilft hier immer sehr das Bild, mein Körper ist meine beste Freundin.

Wiederhole diese Übung so oft, wie du sie brauchst. Lass dich ein, es wird dir gut tun. 

Ehrlich, verletzlich und frei

Wenn wir uns selbst zurückhalten und verstecken, dann können wir nicht unseren eigenen ganz persönlichen Weg finden. Dann gehen wir immer nur den Weg, den andere uns gezeigt haben. Doch dafür ist unser Leben nicht gedacht. Du hast jetzt und hier DEIN Leben. 

Lass dein Herz sprechen. Höre immer wieder in dich hinein. Wenn deine Intuition (dein Bauchgefühl) sich meldet, dann spricht dein Herz. Zeige dich ganz ehrlich und authentisch. Zeige auch, was du fühlst, sage, was du denkst. Natürlich machst du dich dadurch verletzlich und angreifbar. Aber hey, genau das ist das Leben. Nur so können wir Liebe und die täglichen Abenteuer erleben. Es wird immer Menschen geben, die dich verletzen. Doch du wirst mehr und mehr lernen, immer besser damit umzugehen. Indem du erkennst, dass es oft gar nichts mit dir zu tun hat, sondern viel mehr mit dem Menschen, der dich angreift. Er hat ein Problem, nicht du. 

Geh raus, feiere das Leben. Zeig dich mit all deinen Facetten. Spüre deine tiefsten Wünsche auf und mach dich auf deinen „Seelenweg“. Die Welt braucht dich! Ja, genau DICH!

Der bunte Mix, der wir alle sind, macht unser aller Leben so aufregend, inspirierend und schön. Jeder von uns bringt seine ganz eigene Persönlichkeit ein. So können wir voneinander lernen, uns unterstützen und gemeinsam wachsen. Zur besten Version von uns selbst.

Na … hast du Lust? TRAU DICH … es wird sich so lohnen! Für uns Alle!

Ich wünsche dir jetzt einen phantastischen Start in diesen Montag und in die neue Woche. Tue dir etwas Gutes, gönne dir immer wieder kleine Pausen und gib gut auf dich Acht. Alles Liebe für dich.

Be happy & enjoy Life,

deine Britta.

1 Gedanke zu „Sei du selbst“

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner