Das Thema „Weiblichkeit“ ist in unserer aktuellen Gesellschaft leider immer noch ziemlich negativ behaftet. Entweder sie wird mit Schwäche, dem Heimchen am Herd und Zurückhaltung in Verbindung gebracht oder auf der anderen Seite mit Provokation und Dominanz oder mutet sexistisch, anrüchig an. Jedoch die wahre Bedeutung der Weiblichkeit ist schon vor Jahrhunderten „vergessen“ worden. Unsere Gesellschaft projiziert ein ganzes Bündel an Normen auf Mädchen und Frauen. Diese Normen betreffen Aussehen, Verhalten, Fähigkeiten, Bedürfnisse, Rechte und Funktionen in der Gesellschaft.
Ich möchte mit diesem Artikel gar nicht in andere Kulturkreise eingreifen und auch überhaupt nicht die Bedeutung der „Männlichkeit“ herabsetzen. Dies zu verstehen, ist mir äußerst wichtig.
Vielmehr möchte ich versuchen, mit vielen Vorurteilen und erlernten negativen Glaubenssätzen zum Thema Weiblichkeit aufzuräumen und wieder eine Balance zwischen beiden Seiten herzustellen. Vielleicht ermöglicht mein Beitrag ein Erkennen und darüber nachdenken.
Weiblichkeit vs. gesellschaftliche Normen
Für viele von uns bedeutet Weiblichkeit rein äußerliche Betrachtung. Mädchen spielen mit Puppen, sollten eher ruhig und brav sein, prügeln sich nicht, machen sich selten schmutzig, tragen Röcke und Kleider und haben Zöpfe. Stark vereinfacht dargestellt. Das Ganze setzt sich bei den Frauen fort. Sie sollten sehr feminin aussehen, tolle Frisuren tragen, nicht widersprechen (sonst wären sie zickig), aber auch nicht dumm sein und ihnen sollte die versorgende Rolle und Kinderbetreuung wichtig sein, da das ja evolutionär vorbestimmt ist. Diese veralteten Denkmuster sind immer noch sehr präsent. Wir lernen quasi schon im Kindesalter, wie sich die Geschlechterrollen aufteilen.
Nun hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte hier schon ein gewisser Wandel vollzogen. Allerdings, wie ich finde, in ungesunder Weise.
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist zweifellos ein richtig großer Fortschritt. Doch ich finde, dass unsere Gesellschaft viel zu sehr „vermännlicht“ ist und somit die Frauen bei ihrer Entwicklung immer mehr ihre Weiblichkeit verloren und sich in männliche Verhaltensmuster entwickelt haben. An dieser Stelle möchte ich die Begriffe „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ zum besseren Verständnis einmal näher beleuchten.
Abgesehen vom Geschlecht, verbergen sich hinter dem Begriff Männlichkeit:
Fokus, Klarheit, Rationalität, Logik, Kraft
Hingegen finden wir, auch wieder abgesehen vom Geschlecht, hinter dem Begriff Weiblichkeit:
Intuition, Empathie, Weichheit, Vertrauen, Verbundenheit
Ich denke, spätestens hier wird deutlich, auf welchen Unterschied ich anspielen möchte.
Zur Vervollständigung möchte ich erwähnen, dass Männer und Frauen jeweils beide Anteile in sich tragen. Sie sind lediglich entsprechend des Geschlechts unterschiedlich ausgeprägt. Und natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Doch grundsätzlich liegt darin ein gewaltiger Unterschied.
Die Sache mit der Gleichberechtigung
Um eine Gleichberechtigung in unserer überwiegend männlich dominierten Gesellschaft zu erreichen, war Frau gezwungen, große Anteile ihrer Weiblichkeit abzulegen. Nämlich Intuition, Weichheit und Vertrauen. Gerade im Berufsleben sind Fokus, Klarheit, Rationalität und Logik gefordert, um erfolgreich zu sein. Dazu kam, dass Frau nun viel mehr organisieren musste, denn Haushalt und Kinderversorgung musste sichergestellt sein, wenn sie ihrer beruflichen Tätigkeit nachgeht. Auch hier erfolgte die gesellschaftliche Anpassung in Form von Kinderkrippen und Kindertagesstätten zum Beispiel. Doch es entstand eine Disbalance. Es kam zu einem Übermaß an … nennen wir es „männlicher Energie“.
Die logische Folge war nun, dass naturgemäß die Männer ihrerseits geschlechtertypische Merkmale ablegten, um die Harmonie nach dem Naturgesetz wieder herzustellen. Sie kamen immer mehr in die Weichheit, Verbundenheit und ins Vertrauen. Immer mehr Männer übernehmen heute auch den Haushalt und die Kinderversorgung, arbeiten in sonst frauendominierten Berufen. All das passiert nicht vorsätzlich. Es ist einfach ein Naturgesetz und folgt diesem Automatismus. Und dass ein Teil der Männer mit in die versorgende Rolle eingreifen, ist durchaus positiv zu sehen.
Doch diese Umkehr hat inzwischen meiner Auffassung nach ein ungesundes Ausmaß angenommen und tiefgreifende Folgen hinterlassen, die leider den meisten Menschen noch immer nicht bewusst sind. Denn sie hat ihre Spuren nicht nur im Außen. Die Veränderungen wirken sich auch auf körperlicher und hormoneller Ebene aus, können im schlimmsten Fall mental und sogar körperlich zu Krankheiten führen. Und genau aus diesem Grund ist mir dieses Thema heute so wichtig.
Es ist kein Hokuspokus, dass unsere Gedanken pure Energie sind. Das ist sogar messbar, zum Beispiel in einem EEG. Ob diese Energien positiv oder negativ aufgeladen sind, hat auf unsere Gesundheit einen erheblichen Einfluss, zum Beispiel auf die Ausschüttung bestimmter Hormone im Körper.
Wirkung auf Körper und Seele
Muss eine Frau nun konsequent gegen ihre weibliche Natur leben, was die Intuition, die Verbundenheit und das Vertrauen angeht, wirkt sich das direkt auf ihr Denken und ihren Körper aus. Betroffen ist hier vor allem das vegetative Nervensystem und dadurch auch das so wichtige Hormonsystem. Es kommt zuerst zu Erschöpfungszuständen, Müdigkeit und Unzufriedenheit. Wird hier nicht bald gegengesteuert, treten in der Folge erst kleinere, später dann größere Funktionsstörungen im Körper auf. Die „negative Energie“ kann nicht ausgeglichen werden. Also findet sie auf organischer Ebene einen Platz und setzt sich fest. Eine Blockade entsteht, Beschwerden treten auf. Das kann zum Beispiel die Schilddrüse sein, der Verdauungstrakt oder die weiblichen Geschlechtsorgane. Je nachdem, welche Problematik im Leben der Frau gerade am meisten getriggert wird.
Zum Beispiel ist es messbar, dass bei einer Frau, die sehr stark in Kontrollmechanismen (männlichen Energien) unterwegs ist, der Testosteronspiegel ansteigt, wodurch auch verstärkt ein Damenbart wachsen kann.
Umgekehrt kann all das genauso auf den Mann angewendet werden.
Um nun wieder mehr in die Weiblichkeit zu kommen, bedeutet es nicht, dass wir Frauen unser komplettes Leben umkrempeln müssen. Trotzdem ist es für so manche Frau nicht ganz leicht. Wir wollen unsere Weiblichkeit leben, was aber nicht bedeutet, dass wir uns wieder in die gesellschaftlich verankerten Normen pressen lassen. Daraus resultierend sitzen noch viele alte negative Glaubenssätze in unserem Unterbewusstsein. Und hier sehe ich den Ansatz. Diese negativen Glaubenssätze dürfen wir auflösen. Doch das sollte geschehen, indem wir uns auf unsere ureigenen Fähigkeiten besinnen.
Meine Idee von Weiblichkeit leben
Wenn ich nun einmal mich selbst als Beispiel nehme ….
Auch ich bin angepasst an gesellschaftliche Normen aufgewachsen. Musste viele Erfahrungen sammeln, bevor ich begonnen habe, so manche Dinge und Umstände zu hinterfragen. Schließlich habe ich mich aus dem vermeintlichen Sicherheitsdenken befreit und mich freiberuflich selbständig gemacht. Um meine Tätigkeit zu strukturieren und zu planen, alles zu organisieren, die finanzielle Situation zu verwalten, brauche ich meinen Anteil an männlicher Energie. Doch noch viel wichtiger ist für mich persönlich der weibliche Anteil. Das durfte ich lernen. Weil ich eben kein Mann bin, sondern eine Frau. Ich erledige meine Arbeit mit immer mehr weiblicher Energie. Mit Intuition, Weichheit, Verbundenheit und Vertrauen. Für mich funktioniert zum Beispiel kein Content-Plan für Social Media. Ich entscheide intuitiv, was ich jetzt gerade in die Welt bringen möchte. Und es funktioniert auch. Nur eben auf meine weibliche Weise. Es bringt so viel mehr Leichtigkeit in mein Tun. Einfach weil es meiner Natur entspricht. Und das zieht sich in mein gesamtes Leben. In jedem Bereich, in dem ich Kontrolle loslassen und wieder ins Vertrauen und in meine Intuition kommen kann, wird es unfassbar viel entspannter und sogar bunter. Mein Leben gewinnt gerade immer mehr an Qualität. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich blauäugig allem vertraue ohne etwas tun zu wollen. Wie gesagt, ohne einen gewissen männlichen Anteil kommen auch wir Frauen nicht aus. Doch der wichtige Anteil an Weiblichkeit in meiner Arbeit entspricht meiner Natur. Ein Mann würde meine Arbeit völlig anders erledigen. Dann würde mein Unternehmen auch eher männlich und viel strukturierter wirken, ohne „Schnörkel und Schleifchen“ eben. Mit meiner Intuition geführt entspricht es eben ganz meinem Wesen.
Das funktioniert natürlich nicht sofort. Es ist ein Prozess, ein Weg. Und zum Glück gibt es in diesem Bereich inzwischen viele Möglichkeiten, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.
Ich konnte hier schon so viel lernen. Doch tief sitzen natürlich auch noch meine alten negativen Glaubenssätze, die ich in meiner Kindheit erlernt habe. Der Kontroll-Freak meldet sich hin und wieder immer noch einmal zu Wort.
Aber weil ich gerade dieses Thema für so wichtig halte, möchte ich heute hier einige Impulse geben, die auch bei dir im besten Falle ein Umdenken anschubsen.
Die Weichheit der Weiblichkeit
Für die Eine ist Weiblichkeit, sie tatsächlich auch nach außen zu zeigen mit femininer Kleidung, dekorativer Kosmetik, schönen Haaren und Fingernägeln oder auch Schmuck. Eine Andere fühlt ihre Weiblichkeit vielleicht eher innerlich. Das ist so unterschiedlich, wie es Frauen gibt auf dieser Welt. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Bitte setze dich hier nicht unter Druck. Spüre einfach einmal nach, was für dich Weiblichkeit ausmacht. Verlasse dich dabei ganz auf deine Intuition (Augenzwinkern). Und dann beginne, DEINE Form der Weiblichkeit mehr und mehr zu leben. Ich verspreche dir, es wird dich so viel glücklicher und leichter fühlen lassen, wenn du nicht mehr gegen deine Natur lebst. Nimm dich als Frau wahr und wichtig. Lies hier auch gern meinen Beitrag zum Thema „Selbstwert“. Du findest ihn hier.
Mit diesen Gedanken möchte ich dir nun einen entspannten und leichten Start in diesen Montag und die neue Woche wünschen mit vielen intuitiven Impulsen. Gönne dir immer wieder kleine Pausen und gib gut auf dich Acht. Alles Liebe für dich!
Be happy & enjoy Life,
Deine Britta.
Liebe Britta
ich habe voller Freude auch diesen wunderbaren Blog-Beitrag von Dir gelesen und bin begeistert, WIE und über WAS Du schreibst. Perfekt auf den Punkt gebracht…! Ich danke Dir von Herzen für Deine tiefgreifenden und inspirierenden Gedanken zu diesem wichtigen Thema 🙏🏻
Liebe Isabell,
ich danke dir von Herzen für deine leiben Worte. Das freut mich sehr! 🙏🏼🥰