Wenn das Leben andere Pläne hat

Wer kennt das nicht? Jeder von uns hat im Laufe seines Lebens immer wieder verschiedene Ziele und Pläne. Das ist auch gut so. Das Leben ist Veränderung und im besten Falle bedeutet das für uns Entwicklung. Wir kommen voran und sind glücklich.

Die Sache hat nur einen Haken. Das Leben verläuft nicht linear. Es schwingt in Auf-und-Ab-Zyklen. Im einen Moment fliegen wir auf einem wunderschönen Hoch voller Freude und Leichtigkeit und im nächsten Moment reißt es uns den Boden unter unseren Füßen weg. Nichts ist beständig. Weder das Eine, noch das Andere.

Und es ist auch gut so. Denn ohne die Tiefs wüssten wir die glücklichen Zeiträume gar nicht zu schätzen. Sie wären irgendwann einfach selbstverständlich für uns. So sehr wir die Gewissheit haben, dass wir das Glück nicht einfach festhalten können, wissen wir aber auch, dass die trüben und dunklen Zeiten ganz sicher vorübergehen werden. Alles andere würde Stillstand bedeuten. Im Positiven, wie auch im Negativen.

Wer mit diesem Hintergrund die schönen und leichten Augenblicke bewusst wahrnehmen und in Dankbarkeit genießen kann, fühlt sich auf jeden Fall bereichert. Denn Dankbarkeit ist eines der intensivsten positiven Gefühle und führt uns direkt zum Glück.

Mit Herausforderungen umgehen lernen

Gehen wir einmal davon aus, wir befinden uns gerade in einem richtigen Tief. Nach Entwicklung und Wachstum fühlt sich das in diesem Moment so gar nicht an. Die verschiedensten negativen Emotionen kochen hoch. Wir sind wütend und sauer oder vielleicht traurig und unglücklich, verzweifelt. Sehen keinen Ausweg. Wir fühlen uns elend und sitzen sinnbildlich in einem ganz tiefen Loch. Der Sinn steht uns nun überhaupt nicht nach Weiterentwicklung. 

Am liebsten würden wir uns irgendwo verkriechen und abwarten, bis der „Sturm“ vorüber ist.

Es ist auch völlig in Ordnung, dort erst einmal eine kleine Weile zu verharren und zu verschnaufen, sich „die Wunden zu lecken“. Wir brauchen einfach einen Moment, um zur Ruhe zu kommen. Und dann beginnt im Normalfall etwas Magisches. Wir fühlen uns in diesem Loch inzwischen richtig schlecht. Merken, dass dieser Zustand überhaupt nicht gut für uns ist. Eine Art Überlebenstrieb springt an. Entweder aus völlig eigenem Antrieb oder weil uns jemand daran erinnert hat, dass es in diesem Loch dunkel und kalt ist und wir dort nicht hingehören. Dass es außerhalb eine wunderschöne Welt gibt, an die wir uns erinnern und für die wir wieder unsere Augen öffnen sollten. Wir wollen uns gar nicht länger schlecht fühlen. Deshalb gehen wir auf die Suche nach Auswegen. Wir kämpfen uns aus unserem Loch. Manchmal aus eigener Kraft, manchmal mit liebevoller Unterstützung.

Und das Wunderbarste ist … wenn wir es geschafft haben und wieder mitten im Leben stehen, haben wir IMMER dazugelernt. Wir sind mental gewachsen. Und das wiederum fühlt sich so gut an. Wir können stolz auf uns sein.

Selbstliebe – ein wichtiger Schlüssel

Ein weiterer wichtiger Punkt, der hier unbedingt erwähnt werden muss, ist die Selbstliebe. Gerade in den dunkelsten Momenten ist sie von entscheidender Bedeutung. Je schneller uns das in unserem Tief bewusst wird, umso eher können wir auf den Weg der Heilung und des Wachstums kommen.

So oft beginnen wir, uns für Fehler oder ungewollte Zwischenfälle zu beschimpfen und zu verurteilen. Meist auf ganz üble Art und Weise. Dabei zieht uns das noch viel mehr nach unten. Es hilft uns in gar keinem Fall. In genau dieser Situation dürfen wir uns fragen, ob wir mit unserer besten Freundin auch in dieser Wortwahl sprechen würden. Die Antwort ist vermutlich immer „nein“.

Selbst wenn wir allein für unsere Situation verantwortlich sind, dürfen wir behutsam und tröstend mit uns sein. Unsere Freundin würden wir doch auch zuerst einmal versuchen zu beruhigen. Denn wenn Emotionen und Gedankenchaos zur Ruhe gekommen sind, können wir um ein vielfaches besser Lösungen erkennen. Denn niemand bringt sich vorsätzlich selbst in schwierige Situationen.

Ein aktuelles Beispiel aus meinem Leben

Ein Beispiel: Heute mal ich selbst, denn auch ich lerne jeden Tag aufs Neue dazu.

Seit dem Beginn meiner Selbständigkeit in diesem Jahr habe ich erfolgreich mehrere Projekte in Anlauf bringen können. In eines davon war ich sehr emotional eingebunden und habe mir gerade bei diesem Projekt unglaublichen Druck selbst auferlegt. Je weiter es voranschritt, desto größer wurde der Druck und umso mehr fühlte es sich an, dass es sich immer heftiger wehrt. Ich hatte es zu Dreiviertel fertig erarbeitet und dann steckte es zwei Wochen lang regelrecht fest. Immer wieder, wenn ich daran arbeiten wollte, kam etwas dazwischen. Nicht etwa Kleinigkeiten, es waren wirklich handfeste Zwischenfälle. Ich fand keine Ruhe mehr, weil es einfach nicht weiter gehen wollte. Mein Druck wurde immer größer. Ich hatte mir selbst eine Deadline gesetzt, die bereits überschritten war. Meine Anspannung wuchs unbeschreiblich.

Und dann plötzlich ….

In der vergangenen Woche, als ich den letzten Blogartikel fertig geschrieben hatte und ihn abspeichern wollte, stellte ich fest, dass der Ordner auf meiner Cloud, der wirklich alle meine kreativen Dateien zur Selbständigkeit enthielt, wie von Zauberhand einfach verschwunden und nicht mehr auffindbar ist.

Panik! Mir wurde innerlich so dermaßen heiß, das hatte ich vorher noch nie gefühlt. Mein erster Gedanke: „Das ist ein Zeichen!“

Kurios oder? In mir tobte Verzweiflung, Panik und Wut. Zu allererst Wut auf die Betreiber der Cloud und auch Wut auf mich selbst, dass ich nicht längst das immer wieder aufgeschobene Backup gemacht hatte. Alle Daten futsch. Auch mein so dringliches Projekt. Alles weg. 

Natürlich hab ich mit dem Support mehrfach Kontakt aufgenommen, gute Freunde und meine Familienangehörigen versuchten zu retten, was zu retten ist. Ich konnte das an den ersten zwei Tagen nicht. Ich war wie gelähmt. 

Und ich glaube, so viele Tränen hab ich in meinem ganzen Leben noch nie am Stück geweint.

Die Wut war irgendwann verraucht, es blieben Traurigkeit und Verzweiflung. Und ich war so enttäuscht von mir selbst über meine eigene Nachlässigkeit.

Meine Lösung

Zum Glück wurde mir ziemlich schnell bewusst, was hier in meinem Kopf passierte (das gelingt mir jetzt immer besser und schneller. Doch bis hierhin war es eine harte, lehrreiche Schule.).

Ich stellte mir nach zwei Tagen Weinen, Selbstverurteilung und zwei fast schlaflosen Nächten meine beste Freundin vor. Wenn ihr das passiert wäre, wie würde ich handeln?

Natürlich würde ich sie zu allererst einmal in den Arm nehmen und trösten, damit sie sich beruhigen kann. Dann würde ich schauen, was ich unternehmen kann, um zu helfen. Dazu gehört allem voran, erst einmal das Gedankenkarussell zu stoppen. Es braucht ein wenig Zeit, um dann die Gedanken zu sortieren, damit wieder so etwas wie eine Struktur entstehen kann. An dieser können wir uns entlang hangeln und nach Lösungen suchen.

In meinem Fall bedeutete das, dass ich innerlich tatsächlich mit mir sprach, wie mit meiner besten Freundin. Ich kann dir gar nicht sagen, wie unfassbar gut das tat. So kam ich tatsächlich zur Ruhe. Es folgten einige Tage des Journalings und meine Gedanken wurden wieder klarer. So weh es einerseits auch tat, aber ich wusste, dass ich dieses eine Projekt nicht noch einmal von vorn beginnen konnte. Es würde nicht gut werden. Und jetzt?

Ich wollte nicht krampfhaft etwas Neues beginnen. Auch das würde nicht funktionieren. Da ich aber inzwischen gelernt habe, sehr gut mit meiner Intuition als Beraterin zu arbeiten, habe ich mir in der gesamten letzten Woche die Zeit gegeben, über KEIN neues Projekt nachzudenken. Das hat mir unglaublichen Druck von den Schultern genommen. Und was soll ich sagen … dadurch, dass ich tatsächlich schweren Herzens das alte Projekt loslassen konnte, wurde in der vergangenen Nacht intuitiv ein ganz wundervolles neues Projekt geboren.

Ich muss schmunzeln bei dem Gedanken. So ist das bei mir ganz oft. Nachts, wenn ich einmal nicht schlafen kann und wach liege, habe ich mir angewöhnt, mich nicht mehr darüber zu ärgern (dann schläft man ja erst recht nicht ein). Ich schließe dann einfach nur die Augen und lasse ein paar Impulse kommen. Und bis jetzt sind daraus immer die tollsten Dinge entstanden. Wie auch in der letzten Nacht. Es ploppte ein altes Lied auf und genau das war ein solcher AHA-Moment. In nur einem einzigen Wort aus diesem Lied steckte ein ganzer Sack neuer Inspirationen und Ideen.

Das Geschenk darin sehen

Und ich habe etwas ganz wunderbares in der letzten Woche gelernt.

Ich bin nicht allein und ich muss nichts allein schaffen! Um mich herum gibt es wundervolle Menschen, die völlig selbstlos zur Hilfe eilen. Sei es, um den technischen Fehler zu finden und zu beheben oder um mir beizustehen, mir Mut zuzusprechen und mir das Gefühl der Verbundenheit zu geben. Nach dieser mega turbulenten Woche bin ich bis oben hin erfüllt von übergroßer Dankbarkeit. Denn das ist nicht selbstverständlich. Und inzwischen kann ich dieses Geschenk annehmen. Auch das war nicht immer so.

Naja … und ein Fehler, wie dieser, nicht regelmäßig ein Backup zu machen, passiert mir garantiert nie nie wieder!

In dieser neuen Woche beschäftige ich mich damit, alles zu sortieren und dann geht es los. Ich freue mich unbändig darauf.

Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben

Mit meinem Beispiel möchte ich dich unbedingt daran erinnern, wie wichtig die Selbstliebe gerade in schwierigen Lebensphasen für dich ist. Auch wenn du noch so schlimme Momente erlebst, sei dir gewiss, sie werden vorbei gehen. Das Leben ist Veränderung. Gerade in diesem Augenblicken wachsen wir über uns hinaus und lernen unfassbar dazu. Wir werden stärker. Entwickeln uns mit unseren Erfahrungen. Doch nur dann, wenn wir uns nicht selbst verurteilen und klein machen.

Mir selbst hilft das Beispiel mit der Freundin am besten. Oder auch, wenn ich an meine Kinder denke. Finde du für dich heraus, was bei dir hilfreich ist, um schnell wieder in deine Mitte zu gelangen. Mach dir bewusst:

Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben!

Auch wenn du gerade mit Herausforderungen ringst, sei gut zu dir. Versuche, dich mit Yoga, Meditationen, Tapping oder Atemübungen (z. B. Wechselatmung) zu beruhigen. Und wenn die Probleme deinen Körper/deine Gesundheit betreffen, sei dir sicher, dein Körper arbeitet nicht gegen dich. Er ist ein Wunder. Schmerz und Krankheit ist immer ein Hilfeschrei deines Körpers UND deiner Seele. Sei liebevoll mit dir und gib dir die Zeit, ohne Druck Lösungen finden zu können. Lerne, dich mit deiner Intuition zu verbinden. Es gibt so viele Möglichkeiten, um dein Leben in eine gute Balance zu bringen. Zeit in der Natur, Bewegung an frischer Luft, Sport, Yoga, kreative Hobbys, Musik, Zeit mit Tieren, Zeit mit lieben Menschen, gute Gespräche, lesen, Meditationen, Journaling, um nur einige Beispiele zu nennen. Dazu gibt es hier auch schon einige Beiträge. Sieh dich gern mal auf meinem Blog um.

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren. Denn ich sag es gern noch einmal, bitte denke daran, ohne die Herausforderungen in unserem Leben könnten wir die wundervollen Momente überhaupt nicht wertschätzen. Sie wären einfach da. Punkt. Mit dieser Einstellung leben wir viel bewusster. Und das ist doch schon mal eine Bereicherung.

Starte nun gut und motiviert in diesen Montag. Hab eine wundervolle Woche, inspirierende Erfahrungen, gönne dir immer wieder kleine Pausen und gib auf dich Acht. Alles Liebe für dich.

Be happy & enjoy Life,

Deine Britta.

3 Gedanken zu „Wenn das Leben andere Pläne hat“

  1. Liebe Britta,

    ich freue mich,dass du aus der harten Woche diese guten Impulse ziehen konntest. Das ist kein leichtes Unterfangen.
    Obwohl ich beim Lesen immer gehofft habe, dass die Information „Es ist wieder da.“ doch noch kommt … Vielleicht ja irgendwann… Und dann hast du 2 wundervolle Projekte… Wer weiß…

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    • Liebe Caro,

      ich danke dir von Herzen ….. fürs Lesen, Austauschen und Daumen drücken und für deine lieben Worte.
      Leider ist bis heute nichts wieder aufgetaucht und so langsam gebe ich die Hoffnung auf. Doch ich habe einiges daraus gelernt, hab loslassen können und richte mich jetzt auf neue Projekte aus. Mal sehen, was da nun kommen will …..

      Antworten

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