Der innere Antrieb
Nicht nur immer wieder zum Jahresbeginn, sondern auch sonst in unserem täglichen Leben gibt es Momente, in denen wir überdeutlich spüren, dass es an der Zeit ist, neue Entscheidungen zu treffen. Sei es mehr Sport zu treiben, einige Pfunde abzunehmen, öfter in die Natur zu gehen, intensiver Zeit mit unseren Liebsten zu genießen oder auch in eine andere Stadt zu ziehen, eine neue Ausbildung zu beginnen, eine andere Arbeitsstelle zu suchen.
Oft aber geben wir diesem inneren Antrieb nicht nach, sondern unterdrücken diesen Impuls. Weil wir denken, es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt oder wir haben Sorge, eine falsche Entscheidung zu treffen. Sehr oft aber ist es so, dass wir uns in unserer Komfortzone eigentlich ziemlich wohl und sicher fühlen. Wenn wir uns nun über die Grenze hinaus in die vermeintliche Unsicherheit bewegen, könnte es ungemütlich oder gar gefährlich werden. So ermahnt uns zumindest immer unser Gehirn. Denn auch für unser Gehirn würde es bedeuten, nicht mehr im Automatismus und somit im Energiesparmodus bleiben zu können. Sondern es müsste sich mit völlig neuen Gedanken und Ideen auseinandersetzen. Außerdem geht es davon aus, dass wir in unserer Komfortzone sicher sind. Schließlich ist es sein Job, uns zu beschützen und unser Überleben zu sichern. Somit wird es uns alles Mögliche ins Gedächtnis rufen, was passieren kann oder wer aus unserem Umfeld dieses Vorhaben auch schon einmal versucht hat umzusetzen, aber kläglich gescheitert ist.
Also macht es absolut Sinn, unser Gehirn davon zu überzeugen, dass unsere Idee sicher ist und nichts Schlimmes passieren wird. Dafür brauchen wir ein sehr starkes „Warum“.
Wenn uns jemand die Frage stellt, was es für uns bedeutet, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen, dann fällt uns auf Anhieb meist sofort alles ein, was wir nicht mehr in unserem Leben haben wollen. Doch auf die Frage: „Was brauchst du für ein glückliches Leben?“, können die Wenigsten spontan antworten. Uns ist klar, dass es nicht in erster Linie um materielle Dinge oder Geld gehen sollte. Also stocken wir und kommen ins Grübeln. Was ist unser tiefster Wunsch hinter dieser neuen Idee?
Nur, wenn wir hier Klarheit gewinnen, können wir herausfinden, ob es eine Entscheidung lediglich für ein „weg von …“ ist oder tatsächlich für ein „hin zu …“. Grundsätzlich sollte es immer um ein „hin zu …“ gehen. Doch wie finden wir jetzt heraus, was uns antreibt?
Zum Thema Entscheidungen treffen habe ich schon einen ausführlichen Artikel geschrieben. Du findest ihn hier.
Wie können wir Klarheit finden?
Das ist eigentlich ganz einfach. Du brauchst dafür nur etwas Zeit für dich, Ruhe und ein ungestörtes Plätzchen.
Richte dich an deinem Lieblingsort so ein, dass du dich wohlfühlst. Mach dir leise schöne Musik an, koche dir einen leckeren Tee und leg dir dein Journal parat, wenn du magst.
Nun schließe deine Augen, atme ein paar Mal tief durch und geh auf eine kleine Traumreise. Stell dir einmal deine Zukunft vor, wie sie wäre, wenn du deine Idee umgesetzt hättest. Wenn alles eingetreten wäre wie geplant. Nun stelle dir der Reihe nach folgende Fragen:
Kann ich mich in dieser zukünftigen Situation überhaupt sehen oder fällt es mir sehr schwer, ein Bild davon entstehen zu lassen?
Es nicht wirklich sehen, also sich vorstellen zu können, kann ein erstes Indiz sein, dass dein warum gar keines ist oder einfach viel zu schwach. Dann solltest du alles noch einmal gründlich überdenken.
Gehen wir einmal davon aus, du kannst dir die erträumte Zukunft vorstellen. Dann kommt die nächste Frage:
Wie fühlst du dich dann?
Stelle dir jedes noch so kleine Detail vor. Wie denkst du dann? Wie geht es dir in dieser Situation? Wie fühlst du dich?
Wenn jetzt ein großes Lächeln auf deinem Gesicht entsteht und du ein Kribbeln im Bauch spüren kannst, als wärst du verliebt …..
… dann hast du DEIN Warum gefunden!
Emotionen abspeichern
Um dieses Gefühl festzuhalten, also zu „ankern“, damit du es immer wieder abrufen kannst, finde nun ein einzelnes Wort für diesen Zustand in der Zukunft, das sich für dich stimmig anfühlt. Zum Beispiel „Leichtigkeit“ oder „Ruhe“ oder „Gelassenheit“. Was auch immer für dich passt. Verbinde nun ganz bewusst deine positiven Gefühle mit diesem Wort, um sie zu speichern. Und immer dann, wenn du auf deinem Weg dorthin ins Zweifeln gerätst, schließ die Augen, atme tief durch und rufe dir über dein Anker-Wort die wunderschönen Emotionen ins Gedächtnis, um dich an dein WARUM zu erinnern. Tue das, so oft du es brauchst.
Bleibe noch einen Moment hier an deinem Lieblingsplatz. Am besten nimmst du dir jetzt dein Journal zur Hand und schreibst dir ausführlich alles auf, was du gesehen und vor allem gefühlt hast. Halte dein WARUM in den buntesten Farben in deinem Journal fest. Solltest du ein Visionboard haben, dann finde schönes Bildmaterial, das deine Träume widerspiegelt und mache es visuell für dich greifbar.
Immer dann, wenn du Augenblicke erlebst, in denen du mutlos bist, weil sich dein Ziel noch in weiter Ferne befindet oder weil du gerade nicht vorwärts zu kommen scheinst, lies dir deine Aufzeichnungen im Journal durch und schau an dein Visionboard. Ruf dir dein WARUM immer wieder und so oft, wie möglich, ins Bewusstsein. Und benutze dein Anker-Wort. Es wird dir helfen, diese intensiven schönen Emotionen immer wieder fühlen zu können.
Wenn Ungeduld ausbremst
Und wenn die Ungeduld dich packt, dann überleg einmal, was du von dem, das du dir für die Zukunft wünschst, vielleicht im Kleinen jetzt schon in deinem Leben hast. Oder was du dir davon jetzt schon in dein Leben integrieren kannst. Wenn das Gefühl, das du in der Zukunft überwiegend fühlen möchtest, Leichtigkeit ist, frage dich, wo und in welchen Momenten du heute schon Leichtigkeit erleben kannst. Oder dafür sorgen kannst, dass es kleine Augenblicke in Leichtigkeit auch jetzt schon geben kann.
Um bei diesem Beispiel zu bleiben ….. du könntest deine Zeit über den Tag etwas lockerer planen. Sozusagen mit Pufferzeiten für unvorhergesehene Dinge. Damit du nicht in Zeitnot und damit in Stress gerätst.
Du könntest auch einmal prüfen, welche Denkweisen und Glaubenssätze du loslassen darfst, um in ein entspannteres Mindset zu kommen, dass dir auch heute schon zu mehr Leichtigkeit verhilft.
Mache dir immer wieder bewusst, ein Ziel erreicht man nicht mit einem großen Sprung. Es bedarf vieler kleiner Schritte, um dorthin zu gelangen. Welcher ist dein erster kleiner Schritt? Und welcher dann der nächste?
Ganz wichtig: GENIESSE DEINEN WEG !!!
Step by Step
Für jeden kleinen Step, der dir gelungen ist, darfst du so richtig stolz auf dich sein. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Entweder gewinnst du oder du lernst. Du kannst nichts verkehrt machen. Wenn etwas nicht sofort gelingt, dann bedeutet es nur, dass du nicht auf direktem Weg zum Ziel kommst, sondern über einen Umweg. Und da ich selbst davon überzeugt bin, dass alles für irgend etwas gut ist ….. wer weiß, wofür du diesen Umweg nehmen solltest? Vielleicht lernst du ja gerade auf dem Umweg Menschen kennen, die dich inspirieren und dir weiterhelfen können.
Also finde dein WARUM und geh los!
Der erste Schritt ist immer der schwierigste. Weil sich sofort unser Gehirn meldet. Etwas ist anders. Es geht in eine Art Alarmzustand und wird um jeden Preis versuchen, dich von deinem Vorhaben abzubringen. Doch dein WARUM, dein Anker-Wort und die damit verknüpften Emotionen werden dich leiten. Sie sind ein hoch wirksames Tool, das du jederzeit nutzen kannst und solltest. Wie die Umsetzung von Ideen und Plänen funktionieren kann, habe ich dir in einem anderen Beitrag schon einmal aufgeschrieben. Du findest ihn hier.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du ein ganz besonders starkes und wunderschönes WARUM für dich findest, das dich immer wieder auf deinem Weg motiviert, um deine Träume zu verwirklichen und deine Ziele zu erreichen.
Hab einen wundervollen Tag und starte gut und entspannt in dein Wochenende. Tue dir etwas richtig Gutes und genieße es in vollen Zügen. Alles Liebe für dich.
Be happy & enjoy Life,
deine Britta.
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