#43 Das Ding mit der Achtsamkeit

Das Wort „Achtsamkeit“ wird heute extrem stark beansprucht. Oft höre ich in Gesprächen heraus, dass es leider noch immer eher der spirituellen Szene zugeordnet wird. Doch das ist ein Irrglaube. Achtsamkeit sollte uns durch unseren gesamten Tag begleiten. Gerade in einer derart leistungsorientierten Zeit, in der wir alle heute leben. In meinem Blogartikel von letzter Woche (hier) hatte ich schon einmal erwähnt, dass Statistiken deutlich zeigen, die Zahlen der psychisch erkrankten Menschen und derer, die im Burnout stecken, sind erschreckend hoch und steigen weiter. Selbst Kinder und Jugendliche sind immer mehr betroffen. Das ist, wie ich finde, ein absolutes Warnsignal, dass hier irgend etwas falsch läuft. Wir stecken derartig tief in diesen gesellschaftlichen Strukturen und unseren Konditionierungen fest, dass wir uns „falsch“ oder „nicht gut genug“ fühlen, wenn wir nicht leisten und erfolgreich sind. Genau hier rufe ich die Achtsamkeit auf den Plan. In diesem Beitrag heute soll es darum gehen, wie wir wieder in die Balance finden können. Das Leben ist voll von Herausforderungen. Und das ist gut so. Hier entwickeln und entfalten wir uns am meisten. Aus jeder Herausforderung lernen wir etwas. Doch spätestens dann, wenn Stress oder Druck auf uns einwirken, ist die Achtsamkeit gefragt. Warum genau das so wichtig ist und wie wir das gut im Alltag umsetzen können, schauen wir uns jetzt einmal an.

Warum bin ich hier? Was ist mein Lebenssinn?

Das klingt erst einmal riesengroß. Lebenssinn. Doch dieser erste Schritt ist essentiell. Er dient der Bewusstwerdung. Denn alles, was uns bewusst wird, können wir auch verändern (hier findest Du einen früheren Artikel dazu). Es ist so wichtig, sich selbst vor Augen zu führen, dass wir nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde haben. Unser Leben ist irgendwann zu Ende und niemand von uns weiß, wann das sein wird. Verglichen mit der Erd-Geschichte ist unser Menschenleben nur ein Wimpernschlag. Warum also sollten wir auch nur einen einzigen Tag davon vergeuden? 

Bist Du hier, um zu funktionieren oder um DEIN Leben zu leben?

Mir ging es sehr viele Jahre meines Lebens auch so. Gefangen im Hamsterrad, funktionierend, oft schlecht gelaunt mit einem Gefühl der inneren Leere. Nicht umsonst hat mich gleich zweimal mit einem Abstand von 10 Jahren der Burnout erwischt. Offenbar hatte ich beim ersten Mal noch nicht die Botschaft dahinter verstanden. Und das Leben so …… „na dann geben wir ihr noch eine zweite Runde“. Dann gab es so viele augenöffnende Momente. Ja, mir wurde auch die Frage gestellt, ob ich lieber funktionieren oder wirklich leben möchte. Seit 2017 gehe ich nun meinen Weg in MEIN Leben. Ich durfte erkennen, dass es MEINE Entscheidung ist, wie ich mein Leben gestalten möchte. In der Vergangenheit hatte ich mich dem „Prozess“ einfach hingegeben und alles im Außen auf mich wirken lassen. Ich hatte es so gelernt. Ich wollte leisten und damit dazugehören. Weil alle es so machen und es gesellschaftlich einfach in uns verankert ist. Wir sind so aufgewachsen und haben es so vorgelebt bekommen. Als ich mich damit beschäftigt habe, was ich eigentlich in meinem Leben alles so erleben und erfahren, wie ich mich fühlen möchte, war ich zuerst sehr erschrocken. Denn ich hatte keine Antwort. Was will ich eigentlich wirklich? Ja gut, glücklich und gesund sein. Wer will das nicht? Aber wie sollte das konkret für mich aussehen? Also suchte ich mir immer neue Mentoren, die mir Etappe für Etappe halfen, zu meinem inneren Kern vorzudringen. Wie bei einer Zwiebel, bei der wir Schicht für Schicht eine Haut nach der anderen entfernen.

Seitdem hat sich mein Leben absolut positiv verändert. Ich habe einige „Mauern“ einreißen können. Wir alle haben diese Mauern um uns und unser Herz gebaut, um uns vor Angriffen und Verletzungen zu schützen. Doch leider halten diese Mauern auch alle positiven Erfahrungen von uns fern. Wenn wir uns nicht öffnen können, verpassen wir das Leben. Wir dürfen lernen, Altes loszulassen, nicht an negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit festzuhalten. Und wir dürfen Geduld lernen. Denn es ist nicht so, dass uns einmal ein Licht aufgeht und wir haben das Leben verstanden. Es ist ein Prozess, der ein Leben lang dauert. In diesem Prozess arbeiten wir viel mit unserem Unterbewusstsein, unserem Geist und unserer Seele. Doch alles Gelernte möchte integriert werden. Es muss auch tief in den Zellen unseres Körpers und in unserem Nervensystem ankommen. Das bedeutet, wir sollten die Entwicklung nicht nur auf mentaler Ebene vorantreiben, sondern unseren Körper mit auf die Reise nehmen. Genau hier kommt die Achtsamkeit ins Spiel.

Dein Körper hört immer mit

Achtsamkeit bedeutet nichts anderes, als sich bewusst zu werden. Darüber, wie wir uns gerade fühlen und was wir gerade brauchen. Also was jetzt in diesem Moment absolut wichtig für uns ist, damit es uns gut geht. Das funktioniert jedoch nicht, wenn wir im Funktionsmodus sind. Es wird nur dann möglich, wenn wir im Hier und Jetzt absolut präsent sind. Zwei frühere Blogbeiträge zu diesem Thema findest Du hier und hier

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch nicht sofort bei jedem gelingen wird. Ich selbst habe mich anfangs damit unfassbar schwer getan. Hier und Jetzt bedeutet, eine kurze Pause zu machen, durchzuatmen und einen kleinen Check-in im eigenen Körper zu tun. Wir haben aber nicht gelernt, Pausen zu machen. Ganz im Gegenteil. Ich bin mit dem Leitsatz aufgewachsen: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Na, wer kennt diese Aussage auch? Pausen müssen wir uns verdienen, das haben wir gelernt. Völlig unmöglich, sich zwischendurch einmal eine kurze Auszeit zu nehmen. Wir treiben uns und unseren Körper immer weiter an. Meldet unser Körper durch erste Symptome (Kopf- oder Rückenschmerzen zum Beispiel), dass ihm alles zu viel wird, werfen wir ein Schmerzmittel ein, unterdrücken damit seine Signale und machen einfach weiter. Meist sind wir dann ärgerlich. Schimpfen über uns. Entweder in Gedanken oder wenn wir mit anderen über unsere vermeintliche Leistungsschwäche sprechen. Wie schlimm ist das denn bitte? Sei Dir immer darüber bewusst: Dein Körper hört Deine Gedanken und Deine Worte! Gedanken sind Energien in einer bestimmten Frequenz. Sie können im EEG gemessen werden. Das Gleiche gilt für unsere gesprochenen Worte. Es entstehen Schwingungen in einer bestimmten Frequenz. Sie dringen bis in unsere Körperzellen und unser Nervensystem vor. Du erkennst es daran, dass in Deinem Körper Emotionen entstehen. Er reagiert also. Deshalb bedenke immer: 

Alles ist Energie! Dein Körper hört und spürt immer mit!

Im schlimmsten Fall betäuben und verdrängen wir so lange die Rückmeldungen unseres Körpers, bis er zu erschöpft ist, um weiterzumachen. Wir werden krank. So katapultiert uns unser Körper direkt in eine Zwangspause. Eine Erkältung zum Beispiel. Dauerstress sorgt dafür, dass unser Immunsystem seine Arbeit herunterfährt. Viren und Bakterien haben nun leichtes Spiel (lies dazu auch hier). Doch was machen wir? Dank der „phantastischen“ Unterstützung durch die Pharmaindustrie schnappen wir uns eines der gängigen Erkältungsmittel, die uns den Versprechen nach Schnupfen oder Husten vergessen lassen und machen immer noch weiter. Mit welchem Ziel? Um jeden Preis leistungsfähig zu sein? Bitte bedenke, Du hast nur diesen einen Körper. Wenn er „kaputt“ und Du ernsthaft krank geworden bist, bekommst Du nicht einfach einen neuen. Und was bedeutet das für Deine Lebensqualität?

Es könnte so einfach sein, wenn wir uns immer bewusst wären. Das dringende Zeichen, um achtsam zu werden, ist immer, wenn wir spüren, dass uns etwas zu viel wird, wir uns unwohl und überfordert fühlen. Spätestens jetzt sollte in unserem Kopf ein imaginäres „Stopp-Schild“ auftauchen. Ja, gerade im Alltag und auch genau dann, wenn eigentlich keine Pause möglich ist. Schließlich können wir nicht einfach unseren Arbeitsplatz verlassen oder sind fest in die Betreuung unserer Kinder eingebunden. Doch auch hier ist es möglich, zumindest einen kurzen Check-in zu machen. 

Der Schlüssel ist unsere Atmung! 

Achtsamkeit alltagstauglich

Wenn wir gestresst oder angespannt sind, atmen wir meist nur oberflächlich, also nur in den oberen Brustkorb. Und das oft viel zu schnell. Hier kann eine kleine bewusste Atemübung innerhalb von nur wenigen Minuten spürbare Erleichterung verschaffen. Für den Anfang bringt eine bewusste, langsame Atmung bis tief in den Bauch schon spürbare Entschleunigung. Das kannst Du in jeder Situation anwenden. Auf der Arbeit, im Kinderzimmer, auf dem Spielplatz, in der Küche beim Kochen, im Auto, einfach überall. Sei achtsam, spüre, wann Dich etwas triggert oder stresst, atme tief und wenn das möglich ist, schließe dabei die Augen für einen Moment.

Bist Du gerade auf der Arbeit mitten im „Tunnel“ und Du spürst das, dann geh auf die Toilette, schüttle Dich einmal kräftig, um Anspannung loszulassen und anschließend atme ein paar Mal tief ein und aus mit geschlossenen Augen. Das dauert überhaupt nicht lange und hilft Dir für den Augenblick. 

Für derartige Akutfälle gibt es verschiedene Atemtechniken, wie zum Beispiel die Wechselatmung aus dem Yoga, die Box-Atmung (4 Sek. ein, 4 Sek. halten, 4 Sek. aus, 4 Sek. halten) oder die 4-6-8-Atumung (4 Sek. ein, 6 Sek. aus, 8mal wiederholen). Alle Atemtechniken beruhigen unser parasympathisches Nervensystem. Doch das Ziel sollte immer sein, im Alltag so achtsam wie möglich zu werden. Nicht erst dann, wenn wir in Akutsituationen rutschen. Das heißt, Du könntest Dir ganz bewusst immer wieder über den Tag verteilt solche Atempausen einbauen, damit Du in Balance bleibst trotz Herausforderungen. Vielleicht schaffst Du auch, für den Anfang eine kleine Mediation einzubauen. Nur ein paar Minuten, später kannst Du die Zeit ja immer noch verlängern. Eine Meditation fühlt sich für mich inzwischen so an, dass ich mich für genau diesen Moment aus der Welt ausklinke. Ich bin quasi nicht verfügbar. Das tut mir unfassbar gut. Vor 2017 habe ich nur schmunzelnd abgewunken, wenn mir jemand etwas von Mediation erzählen wollte. Doch inzwischen genieße ich jeden kleinen Moment außerhalb der lauten Welt, um in mich hinein zu hören, mich wieder mit mir selbst zu verbinden, mich zu spüren. 

Auch Yoga hilft sehr dabei, Dich aus dem Alltag zu holen. Du spürst Dich und Deinen Körper. Yoga ist Entspannung in Bewegung. Und Achtsamkeit bedeutet auch, dass wir ganz bewusst die Entscheidung treffen können, einfach langsamer zu sein, ganz vorsätzlich die Dinge etwas langsamer und ganz bewusst zu tun. Dabei kann sogar Kartoffeln schälen eine meditative Wirkung haben. Bewusste Entschleunigung ist das Zauberwort. 

Zu guter Letzt

Achtsamkeit ist ein Geschenk, das wir uns selbst machen können. Für mehr Lebensqualität, Freude, Leichtigkeit und damit auch für mehr Gesundheit. Achtsamkeit bedeutet, immer wieder in Verbindung mit uns selbst zu gehen, zu spüren, wie es uns geht und was wir gerade brauchen. Sie bedeutet auch, milde mit uns zu sein, wenn etwas einmal nicht so gut klappt. Wenn wir doch einmal aus der Haut fahren. Wie gesagt, es ist ein Prozess, den wir unser Leben lang kultivieren dürfen. Ich genauso, wie Du. Schritt für Schritt. Genauso, wie wir alles andere in unserem Leben auch gelernt haben. Nichts davon konnten wir schon bei unserer Geburt. Und so, wie wir laufen, schwimmen, Fahrrad fahren, tanzen usw. erlernt haben, geht das auch mit der Achtsamkeit. Sei es Dir wert. Du hast Dein schönstes, bestes und strahlendstes Leben verdient!

Ich danke Dir von ganzem Herzen, dass Du auch heute wieder hier bei mir warst und hoffe sehr, dass ich Dich inspirieren konnte. Wenn Du magst, lass unter dem Text gern einen Kommentar da. Das Feedback hilft mir sehr, meine Themen für Beiträge auszuwählen.

Wenn Du noch intensiver an Dir arbeiten und mich dabei an Deiner Seite haben möchtest, melde Dich sehr gern bei mir. Aber auch, wenn Du die ätherischen Öle von dōTERRA kennenlernen magst, gib mir ein Zeichen und ich zeige Dir die Welt der Öle. Denn sie können uns phantastisch körperlich, emotional und energetisch auf unserem Weg unterstützen. Sie geben uns quasi kraftvollen Rückenwind. Ich freue mich total, von Dir zu hören.

Nun starte gut in Dein zauberhaftes Wochenende. Hab viel Spaß, mach etwas Verrücktes und dann gönne Dir eine große Portion Entspannung. Alles Liebe für Dich! 🥰

Be happy & enjoy Life ❤️,

deine Britta. 🌻 

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