#42 Wenn das Leben sich schwer anfühlt

Jeder von uns kennt immer wieder Phasen im Leben, in denen sich einfach alles schwer anfühlt. Wir sind innerlich unruhig, spüren Traurigkeit, Hilflosigkeit und/oder Erschöpfung. Ein großer, schwerer Schatten scheint sich auf uns zu legen, als wolle er uns erdrücken. Unter diesem Schatten können wir meist die Sonne nicht mehr sehen, Hoffnungslosigkeit kehrt ein.

Wenn wir einmal genau schauen, wann wir so empfinden, dann erkennen wir, dass es immer Situationen sind, in denen gerade Veränderung passiert. Entweder wir stecken in einer Lebenssituation, die sich für uns nicht mehr stimmig anfühlt und wir sehen, dass genau hier Veränderung nötig ist. Oder es tritt unerwartet eine Situation ein, die uns aus unserem gewohnten Leben katapultiert, manchmal sogar alles auf den Kopf stellt. Es kann aber auch sein, wenn wir eine Veränderung bewusst gewählt haben, dass sich uns auf diesem Weg Ängste und Zweifel entgegenstellen, die uns bremsen und davon abhalten wollen.

Wenn ich in meinem Fall einmal die letzten 12 Monate Revue passieren lasse, dann empfinde ich diese Zeit, als hätte mein Leben den Schleudergang eingestellt. Für mich waren die vergangenen 12 Monate Persönlichkeitsentwicklung im Turbo-Boost. Mein Inneres sortiert sich langsam wieder neu, es fühlt sich an, als würde ich Stufe für Stufe in ein neues Level klettern, besser erkennen, verstehen und fühlen können. Doch ich merke, dass die Geschwindigkeit sehr schnell war. Mein Körper kommt bei diesem Tempo nicht hinterher. Also lerne ich wieder. Diesmal, mich nicht nur um meine innere Entwicklung zu kümmern, sondern ein paar Gänge zurückzuschalten und meinen Körper mitzunehmen. Denn alles, was unser Geist neu erlernt und verstehen kann, muss auch tief in unserem Körpersystem, in jeder Zelle ankommen. Genau aus diesem Grund ist es im Augenblick auf meinem Instagram-Kanal ein klein wenig ruhiger. Zeit für Integration und für mich steht derzeit im Vordergrund. Und weil mir auch dieses Thema so wichtig ist, möchte ich meine Erkenntnisse heute in diesem Artikel teilen.

Die Angst dahinter erkennen

Wir dürfen verstehen, dass hinter jedem Thema, das uns belastet und vermeintlich negative Gefühle in uns auslöst, eine Angst steckt. In den meisten Fällen eine Verlustangst. Wir haben große Sorge, im Veränderungsprozess etwas zu verlieren. Materielle Dinge, Personen, die wir lieben, Geld oder einfach unser altes, gewohntes Leben. Viele befürchten auch, wertvolle Zeit zu verlieren. Und das macht uns Angst. Das ist völlig normal. Dazu schauen wir uns einmal die Funktionsweise unseres Gehirns an.

Unser Gehirn arbeitet hoch effektiv. Seine einzige Aufgabe ist es, für unser Überleben zu sorgen. Dafür nutzt es die verschiedensten Tools und Programme. Da es für seine Arbeit eine große Menge Energie benötigt, versucht es überall zu sparen, indem es Automatismen anlegt. Das macht auch absolut Sinn. Es wäre für uns furchtbar anstrengend, wenn wir über alles, was wir tun immer wieder neu nachdenken müssten. Zum Beispiel: Wir werden morgens wach und denken, wir wollen aufstehen. Was nun? Ah okay, ich muss die Beine aus dem Bett nehmen. Jetzt einen Kaffee. Wie komme ich in die Küche? Ah, laufen, ein Bein vor das andere. Und jetzt? Okay, die Tasse greifen. Wie geht das? Hand öffnen, Tasse umfassen, Hand schließen und geschlossen halten. Und so weiter ….. ich denke, es wird hier deutlich, was ich meine.

Diese ganze Denkerei ist unfassbar energieraubend. Wir wären schon das erste Mal völlig erschöpft, bevor wir überhaupt an unsere Arbeit gehen. Genau aus diesem Grund legt unser Gehirn für alle wiederkehrenden Vorgänge Automatismen an. Das vereinfacht sehr unser Leben und spart Energie.

Wir schaffen uns so eine richtig schöne und gemütliche Komfortzone, in der wir uns tagtäglich bewegen. Hier kennen wir alles und fühlen uns sicher. Unser Gehirn ist zufrieden und wir auch. Nun können äußere Einflüsse plötzlich in unser Leben kommen, die uns herausfordern oder wir erkennen, dass wir selbst eine Veränderung herbeiführen wollen. In jedem Fall bedeutet es, dass wir gewollt oder ungewollt unsere bequeme Komfortzone verlassen müssen. Spätestens jetzt wird unser Gehirn Alarm schlagen, bei geplanten Veränderungen schon vorher. Es wird jetzt um jeden Preis versuchen, uns wieder zurück in unsere Komfortzone zu bringen, weil es davon ausgeht, dass wir hier sicher sind. Und dabei ist es völlig egal, ob es uns hier bisher gut ging oder nicht (ich denke hier zum Beispiel an toxische Beziehungen oder Arbeitsplätze). Für unser Gehirn zählt nicht die Qualität, sondern der Fakt, die bisherige Situation ist nicht neu für uns, die kennen wir und wir haben hier schlichtweg überlebt. Also muss es sicher sein. So das Gehirn. Dabei ist es absolut unerheblich, ob es eine plötzlich eingetretene oder selbst gewählte Veränderung ist. 

Die Programme unseres Gehirns

Um uns also zurück in unsere Komfortzone und aus seiner Sicht in Sicherheit zu bringen, startet unser Gehirn nun einige Programme. Das erste ist, dass alle Angst- und Zweifelmechanismen gestartet werden. Unser Gehirn beginnt, uns ständig dazwischen zu reden, uns zu verunsichern. Dazu ruft es all unsere negativen Glaubenssätze und Prägungen aus dem Unterbewusstsein ab. 

Du kannst das nicht.

Das ist eine Nummer zu groß für Dich.

Du bist nicht gut genug.

Du weißt noch viel zu wenig.

Das darfst Du nicht.

Das ist zu unsicher.

usw.

Quasi bestärkend werden alle dazu gehörigen Emotionen hervorgeholt. Die wollen wir aber meist nicht fühlen und drücken sie weg. Durch Ablenkung, Beschäftigung, Alkohol, was auch immer. Das wiederum sorgt zusätzlich dafür, dass die verdrängten Emotionen immer stärker werden und irgendwann gebündelt an die Oberfläche schwappen. Und es uns schneller werden lässt. Wir fangen an, durchs Leben zu rennen. Wollen schnell da durch, damit es wieder besser wird. Ungeduld gesellt sich dazu. Ungeduld bedeutet, dass wir im Außen einen Beweis suchen. Einen Beweis, der uns zeigt, dass wir alles richtig machen, auf dem richtigen Weg sind. Ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Wenn wir das aber nicht schaffen, wird er uns auf die Dauer krank machen. Wir stehen unter Dauerstress. Die Nebennieren arbeiten auf Hochtouren und schütten im Dauertakt Adrenalin und Cortisol aus. Das wiederum bringt unser gesamtes Hormonsystem durcheinander, unser Nervensystem ist völlig überreizt, es kommt zu unerwünschten, immer heftiger werdenden Nebenwirkungen. Zuerst vielleicht Unruhe, Einschlafstörungen und Gereiztheit, später dann handfeste Schlafprobleme, Ess- und Verdauungsstörungen, Angst- und Panikzustände, dauerhaft erhöhter Ruhepuls, Aggressivität und am Ende möglicherweise Depressionen und Burnout. 

Doch sobald uns dieser Kreislauf bewusst wird, sind wir dem nicht mehr hilflos ausgeliefert. Das ist der Punkt, an dem wir eingreifen können.

Hole dir deine Macht zurück

Das bedeutet nichts anderes, als in die Achtsamkeit und die eigene Selbstverantwortung zu kommen. Wir dürfen uns bewusst machen, 

nicht die Gedanken haben Macht über uns, sondern wir haben die Macht über unsere Gedanken!

Wir selbst entscheiden, welche unserer Gedanken wir glauben und welche nicht. Auch ich durfte das lernen, besonders in der letzten Zeit. Zuerst einmal dürfen wir die Angst dahinter erkennen. Welche Angst ist es bei dir? Spätestens jetzt ist es an der Zeit, in die Ruhe zu kommen und achtsam zu sein. Erkenne, dass die vermeintlich negativen Gefühle nicht dein Feind sind. Sie haben genauso ihre Berechtigung, wie die positiven, auch sie wollen gefühlt werden. Sie wollen dich auf etwas hinweisen und bringen dir eine Botschaft mit. Schließe deine Augen und frage dich innerlich, was deine Ängste/deine Zweifel dir sagen wollen. Die erste Antwort, die spontan aus dem Bauch kommt, ist die richtige. Alles, was danach kommt, ist dein Gehirn, das dir etwas einreden möchte. Wir gehen an dieser Stelle vom Idealfall aus, du hast deinen ersten Impuls bekommen und hast so die Grundlage, auf der du arbeiten kannst. Nun gibt es verschiedene Tools, die dir sehr wirkungsvoll dabei helfen, die Abwärtsspirale zu durchbrechen und dein Gehirn und Nervensystem zu beruhigen. 

1. Tool – Atmen und Pausen 

Hole dir im ersten Schritt immer wieder kleine Pausen in dein Leben. Pausen, die du nur mit dir selbst verbringst. Keine anderen Menschen, kein Handy, kein Fernsehen, nichts. Nur du. Halte die Stille aus, schließe die Augen und atme tief in den Bauch. Bist du zu unruhig, kannst du die 4-6-8-Atmung ausprobieren. Beim Einatmen zählst du bis 4, beim Ausatmen zählst du bis 6 und du wiederholst das Ganze 8mal. Eine andere Möglichkeit ist das Summen. Du atmest tief in den Bauch ein und beim langsamen Ausatmen summst du mit deiner Stimme. Beide Atemtechniken beruhigen dein vegetatives Nervensystem und dein Gehirn. Dann mach einen Check in in deinem Körper. Schau dich in dir einmal so richtig um. Wie geht es dir und was brauchst du gerade? Achte einmal darauf, welchen Impuls dir dein Körper gibt. Finde den Punkt in dir, der deine Mitte darstellt. Vielleicht findest du hier sogar deinen ganz persönlichen Kraftort. 

Praktiziere diesen ersten Schritt, so oft du kannst. Auf ihm bauen alle weiteren Tools auf. Du kannst es dir vorstellen, wie bei kleinen Zahnrädchen, die, richtig justiert, perfekt ineinandergreifen. 

2. Tool – Vision finden, Altes loslassen und vom Mangel in die Fülle

Über das 1. Tool, also die Atmung und die Pausen und vor allem Meditationen, kommen wir unserem Wesenskern immer näher. Vielleicht nicht gleich beim ersten Mal, aber Stück für Stück. Wir werden herausfinden, was uns wirklich wichtig ist und wie wir unser Leben gestalten möchten. Wir finden unsere Vision von einem strahlenden und erfüllten Leben. Doch da sind noch die alten Geschichten, Erlebnisse und Glaubenssätze, die uns wie Gummibänder festhalten, so dass wir nicht vorwärts kommen können. Hier dürfen wir nun aufräumen und alles loslassen, was uns daran hindert, in unser bestes Leben zu finden. Dafür gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, wie Coachings, Hypnosen und Psychotherapien, um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

Heilung bedeutet, sich nicht zu identifizieren über das, was uns einmal widerfahren ist. Es waren damals Umstände, die wir nicht beeinflussen konnten und Entscheidungen, die wir getroffen haben, basierend auf unseren erlernten Prägungen und Erfahrungen. Es gibt hier kein FALSCH!!! Es gibt nur Umwege. Umwege, die meist zwingend notwendig waren, um genau an den Punkt zu kommen, an dem wir heute stehen. Ganz wichtig: ich meine hier nicht körperliche oder psychische Gewalt! Ich meine unsere ganz normalen zyklischen Lebensphasen und die Learnings, die sie für uns bereithalten.

Also lass los! So kannst du erkennen, wo du im Mangel bist, also Verlustangst hast. Was fehlt dir genau? Mach dir den Mangel bewusst und dann konzentriere dich auf die Fülle. Erkenne, was jetzt alles schon da ist. Wir leben hier zum Beispiel relativ sicher, es gibt keinen Krieg, wir müssen nicht jeden Tag um unser Leben fürchten. Und die meisten von uns müssen keinen Hunger leiden. Wir haben ein Dach über dem Kopf und in den meisten Fällen Menschen um uns, die uns lieben. Erkenne die Fülle und richte deine Gedanken darauf aus, noch viel mehr davon zu kreieren. Nicht, indem du noch mehr arbeitest. Nein!

Du bist hier, um zu Leben!

3. Tool – Vertrauen ins Leben

Wir haben uns nun mit unserer Vergangenheit auseinandergesetzt, aufgearbeitet, losgelassen und uns positiv auf Neues ausgerichtet. Und hier lauert das nächste Hindernis. Wir strengen uns mächtig an! Schließlich wollen wir uns ein wunderschönes und erfüllendes Leben erschaffen. Also hängen wir uns richtig rein und optimieren uns und die Umstände, was das Zeug hält. Genau das war und ist immer noch mein größtes Learning. Denn wir haben nicht gelernt, ins Leben zu vertrauen und dass das Leben immer FÜR uns ist. Hey, wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der nur „Leistung“ belohnt und anerkannt wird. Geachtet, gesehen und geliebt werden, das sind unsere emotionalen Grundbedürfnisse. Und genau deshalb leisten wir, doch um welchen Preis. Noch nie waren die Statistiken der psychischen Erkrankungen und Burnouts in unserem Land so hoch wie jetzt. Wer nicht konsequent leistet, gilt als Faulpelz. Hier dürfen und müssen wir unbedingt umlernen. Wir dürfen wieder ins Leben vertrauen, der Freude und unserer Begeisterung folgen. Dazu müssen wir nicht wissen, wie wir dorthin kommen. Wir brauchen lediglich unser „Warum“. Was möchte ich in meinem Leben? Damit haben wir unserem Gehirn das Signal gegeben, wohin es gehen soll. Und weil es so phantastisch arbeitet, geht es nun völlig automatisch für uns auf die Suche nach dem Wie. Ich greife hier noch einmal zu dem Beispiel mit dem Auto, das du dir kaufen möchtest. Es soll unbedingt magmarot sein und von einer ganz bestimmten Marke. Vorher ist es dir nie aufgefallen, doch jetzt siehst du überall in deiner Stadt magmarote Autos dieser Automarke umherfahren. Genau das symbolisiert dir die Arbeitsweise deines Gehirns. Darüber habe ich bereits in einem früheren Artikel schon geschrieben. Stöbere gern einmal nach.

Zu guter Letzt

Das Leben schickt uns immer die Herausforderungen, an denen wir gerade am meisten wachsen können. Wir ziehen es quasi in unser Leben. Ich erwähne an dieser Stelle wieder das Gesetz der Resonanz. Alles ist Energie. Wenn du zu diesem Thema einmal Näheres wissen möchtest, schreib mir das gern unten in die Kommentare. Dann wird es auch dazu demnächst einen Beitrag von mir geben. 

Wir dürfen Pausen machen, wir dürfen uns selbst wichtig nehmen, wir dürfen Positivität kultivieren. Und das völlig ohne schlechtes Gewissen. Heilung bedeutet, immer wieder in die Entspannung und die eigene Mitte zu finden. Und von hieraus wächst das Vertrauen. Wir dürfen durch das Leben tanzen. Wir dürfen fallen, um zu lernen. Wir dürfen vertrauen, dass das Leben nie gegen uns ist, sondern immer für uns. Wir sind hier, weil unsere Seele Erfahrungen sammeln will. Wir wollen uns erfahren. In allen Facetten. Und noch einmal:

Wir sind hier, um zu leben und es darf leicht sein. Wo Anstrengung ist, dort ist Widerstand.

Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du hier bist und ich wünsche mir sehr, dass dich auch dieser Beitrag wieder inspirieren konnte. Lass mir gern unter dem Artikel einen Kommentar da. Darüber freue ich mich sehr.

Und zum Abschluss noch eine kleine Werbung in eigener Sache. Wenn du das Gefühl hast, in deinem Leben festzustecken, dir mehr Leichtigkeit wünschst, du körperliche oder emotionale Herausforderungen bewältigen darfst, mehr deine Weiblichkeit leben möchtest oder wenn du Lust hast, mit ätherischen Ölen zu starten, lass es mich wissen. Ich begleite dich gern mit all meinem Wissen und meinen Erfahrungen und ich nehme dich mit in die Welt der ätherischen Öle.

Nun wünsche ich dir einen entspannten Start in dein Wochenende. Mach’s dir schön, gönne dir Pausen, erlebe Abenteuer und sammle Marmeladenglas-Momente. Alles Liebe für dich. 🥰

Be happy & enjoy Life ❤️,

deine Britta. 🌻

1 Gedanke zu „#42 Wenn das Leben sich schwer anfühlt“

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