#31 Entschleunigung – Körper und Geist zur Ruhe bringen

In den letzten Wochen war viel bei mir los, davon hatte ich ausführlich einmal im letzten Beitrag berichtet. Ich bin froh und unfassbar dankbar für die wundervollen Menschen, die mich umgeben, die mich hören. Und ich meine wirklich hören und verstehen. Die mit mir fühlen und mir absolut offen und ehrlich gegenüber treten. Ich bin dankbar für all das, was ich in den vergangenen 8 Monaten lernen durfte. Über mich, über das Leben, über Weiblichkeit, über die Psychosomatik …. um immer besser verstehen zu können, wie unser Körper und unser Gehirn arbeitet. Um mir selbst helfen zu können. Vor allem aber, um aufgrund meiner Erfahrungen in Kombination mit meinem Wissen all die Frauen unterstützen und begleiten zu können, die in ähnlichen Situationen stecken und allein den Weg heraus nicht finden oder schaffen. Das ist mein Herzens-Projekt. Frauen in ihre Selbstverantwortung zu führen, sie wieder in Verbindung mit ihrer Weiblichkeit zu bringen. Zu zeigen, wie wichtig es ist, sich selbst anzunehmen, zu lieben und wertzuschätzen.

Ich wünsche mir von Herzen, für all diese Frauen die Beraterin sein zu können, die ich mir damals an meiner Seite gewünscht hätte, als es mir so schlecht ging.

Auf dem Weg hierhin habe ich bereits so viel gelernt und werde nicht müde, mir immer neues Wissen anzueignen und Erfahrungen zu sammeln. Alle Empfehlungen, die ich meinen Klientinnen gebe, habe ich zuvor an mir selbst erproben dürfen. Deshalb weiß ich so genau, wie es in ihnen aussieht, was sie fühlen und taste mich behutsam dorthin vor, was sie in diesem Moment brauchen, um heilen zu können.

Gerade heute in unserer leistungsorientierten Zeit kommt es schnell zur emotionalen Überbelastung. Neben all meinen sonstigen Tools, die ich für dich immer wieder in vorherigen Beiträgen aufgeschrieben habe, möchte ich dir heute meine 3 Lieblinge vorstellen, die in akuten Stress-Situationen wunderbare Helfer sind. Hast du Lust, sie kennenzulernen? Na dann los. Hier sind meine Top 3 zur Beruhigung, für Zentrierung und Klarheit:

  1. Zur Ruhe kommen und das Gedankenkarussell stoppen.

Wenn ich merke, dass mich Situationen überrollen, mein Kopf sich wie ein Bienenstock anfühlt, kein klarer Gedanke mehr kommen will und für mich die Sonne einfach nicht mehr scheinen mag, ist der erste Schritt, direkt Ruhe in die Situation zu bringen. Was bedeutet das?

Ich trete emotional einen großen Schritt zurück. Oder einfacher gesagt, ich verordne mir, an ein oder zwei Tagen überhaupt nicht über die Thematik, die mich gerade so sehr beschäftigt, nachzudenken. Keine Sorge, in den meisten Situationen wird in den nächsten ein bis zwei Tagen nichts Dramatisches passieren. Du kannst also beruhigt die „Pause-Taste“ drücken. So gibst du deinem Gehirn und dem Gedankenkarussell eine Chance, zur Ruhe zu kommen. Denn wirklich konstruktive Impulse erhalten wir nicht, wenn wir gerade im Fight-or-Flight-Modus sind. Dein Sympathikus ist aktiviert. Grob vereinfacht gesagt, steht er für Aktivität. Nun braucht es die Balance. Die bekommen wir durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems. Es steht für Entspannung und innere Ruhe.

Um den Parasympathikus zu aktivieren, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Zum Beispiel über die Atmung, über Tapping, über Meditation und, wie in meinem Fall, durch die bewusste Entscheidung, nicht mehr zu grübeln. Erst einmal einfach nur den Kopf aus. Und wenn sich alles beruhigt hat, nimmst du eine andere Perspektive ein. Idealerweise die Vogelperspektive. Glaub mir, du wirst alles so viel klarer sehen können. Und durch die neue Balance in deinem Nervensystem können nun auch wieder völlig neue Ideen und Inspirationen kommen.

2. Selbstfürsorge – verwöhne dich – sei es dir wert.

Es mag für dich absurd klingen, doch gerade dann, wenn es dir körperlich und/oder mental nicht gut geht, ist es von noch größerer Bedeutung, dass du dich richtig gut um dich selbst kümmerst. Selbst dann, wenn die Herausforderung nicht dich, sondern eine dir nahestehende Person betrifft, um die du dich sorgst und helfen möchtest. Du kannst nur eine gute Unterstützung sein, wenn du genug Kraft und Energie übrig hast. Genau deshalb ist es so unfassbar wichtig, dich selbst bei aller Fürsorge für andere nicht zu vergessen. Es macht einen riesigen Unterschied, ob du dich aufopferst oder aus deiner inneren Stärke heraus agierst.

Selbstfürsorge kann im Grunde alles sein, was dir gut tut, dich innerlich zur Ruhe bringt und dir neue Kraft und Energie schenkt. Vielleicht ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft, in dein Tagebuch zu schreiben,  ein entspannendes Wannenbad, Kuscheln, deinen Körper pflegen, Musik hören, dir etwas Gesundes und Stärkendes zu kochen. Was auch immer es ist, gönne es dir und genieße.

Warum ist das so wichtig? Es hilft dir tatsächlich, zur Ruhe zu kommen. Holt deine Gedanken aus der Zukunft zurück ins Hier und Jetzt. Unser Kopf ist meist immer in der Zukunft und malt uns die furchtbarsten Horrorszenarien aus. Das macht alles nur noch schlimmer. Wenn du dich also mit dir selbst beschäftigst, beruhigst du deinen Geist und bringst dir Wertschätzung entgegen. Und das wiederum fühlt sich an, als würdest du dich selbst umarmen, trösten und beruhigen.

Nur eines solltest du nicht versuchen – dich irgendwie abzulenken. Das Schlimmste, was du tun kannst, ist, unangenehme Emotionen zu unterdrücken oder zu verdrängen. Denn sie sind dann nicht einfach weg, du hast sie nur versteckt. Und im Verborgenen arbeiten sie weiter. Sie wollen gefühlt werden. Deshalb arbeiten und wachsen sie im Unterbewussten weiter. So lange, bis sie die Gelegenheit bekommen, in noch viel stärkerer Form wieder an die Oberfläche durchzubrechen. Spätestens dann können sie dich buchstäblich in die Knie zwingen. Also nimm sie an und fühle sie. Du darfst traurig, enttäuscht, ängstlich und wütend sein. Denn wenn du diese Emotionen zulassen und wirklich fühlen kannst, passiert etwas Magisches. Sie gehen einfach wieder. Auch sie wollen eben gefühlt werden. Auch sie dürfen da sein. Genauso, wie die positiven Emotionen. Das ist Leben.

3. Umgib dich mit wertvollen Menschen.

Du entscheidest, welche Menschen in dein Umfeld kommen. Also gib unbedingt Acht, mit wem du dich umgibst. Fühlst du dich nach Begegnungen mit einer Person immer wieder ausgelaugt und schlechter, als vorher, dann stimmt hier etwas nicht. Lass dich in deinem Leben von Menschen begleiten, bei denen du nichts verstecken musst, bei denen du so sein kannst, wie du eben bist. Mit allen Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. Und bei denen du dich auch offen und ehrlich zeigst. Ohne Erwartungen an sie zu knüpfen. Sei du für sie genauso da, wie sie auch für dich. Es ist ein Geben und Nehmen.

Geht es dir einmal nicht gut, dann verstecke das nicht und spiele Stärke und gute Laune vor. Sprich über deinen Kummer und deine Gedanken. Oft ist es so, dass der Andere die Dinge viel klarer sehen kann, als du. So kann er dir vielleicht Hinweise und Impulse geben, die für dich gar nicht erkennbar wären. 

Und wenn du allein einfach nicht weiter kommst, dann bitte um Hilfe. Trau dich. Du musst nichts allein schaffen! Eine Herausforderung auf mehrere Schultern verteilt, lässt sich viel viel leichter tragen. Glaub mir. 

Auch ich durfte das erst lernen. Mir fiel es so unfassbar schwer, Hilfe anzunehmen oder gar darum zu bitten. Wie oft habe ich mich herumgeplagt, wollte es unbedingt allein schaffen. Mir selbst und den Anderen beweisen, dass ich es kann und stark genug bin. Obwohl ich innerlich mehr als einmal daran zerbrochen bin. Schon allein aus dieser Erfahrung heraus empfehle ich dir unbedingt, dich deinen Liebsten zu öffnen und auch um Hilfe zu bitten.

Das ist kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil.

Natürlich gibt es noch viel mehr wunderbare Tools, mit denen wir uns in schwierigen Situationen helfen können. Viele von ihnen hab ich bereits in einigen anderen Artikeln auf diesem Blog beschrieben. Dies hier sind eindeutig meine eigenen Top 3, die mir immer wieder phantastisch helfen. Probiere sie gern einmal aus. Und wenn du merkst, für dich passen sie nicht oder zumindest nicht alle drei, dann finde deine eigenen Hilfsmittel. Spüre in dich hinein. Dein Herz und dein Körper sagen dir ganz genau, was sie gerade brauchen. Die Kunst besteht darin, hinzuhören und zu verstehen. Beide senden uns ununterbrochen Signale. Wir haben nur verlernt, sie wahrzunehmen, zu verstehen und entsprechend zu handeln. Nimm dir Zeit für dich und lausche einmal. Du wirst staunen, was du alles bemerkst.

Ich danke dir von Herzen, dass du dich auch heute wieder von mir hast inspirieren lassen. Das bedeutet mir sehr viel. Nun starte gut in dein Wochenende. Verwöhne dich, genieße und hab Spaß. Alles Liebe für dich.

Be happy & enjoy Life,

deine Britta.

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