Wie schön, dass du wieder da bist. Ich freue mich sehr, dass du Lust hast, dich durch diesen Beitrag zu stöbern. Also lass uns kurz ein paar tiefe Atemzüge nehmen, um ganz hier anzukommen.
Morgen Nacht beenden wir das Jahr 2022. Ein neues Jahr wird geboren. Ich finde diese Energie irgendwie magisch. Diese Zeit „zwischen den Jahren“, also zwischen Weihnachten und Silvester, ist für mich immer eine Zeit der Reflexion. Hier reise ich einmal zurück durch das gesamte Jahr. Was war alles los? Was ist mir gut gelungen und was ist mir nicht gelungen? Was habe ich gelernt? Welche Erfahrungen durfte ich machen? Was nehme ich daraus mit für das neue Jahr? Ich versuche mir aus allen Erfahrungen, den positiven und negativen, die besten Startbedingungen für das neue Jahr zu gestalten. Dafür nutze ich intensiv die Rauhnächte. Das hatte ich schon in meinem letzten Beitrag erwähnt.
Diese Zeit zwischen den Jahren ist für mich wie eine Verschnaufpause, wie ein kurzer Stillstand. Für eine Bestandsaufnahme und neue Pläne. Wie geht es dir in dieser Zeit? Das interessiert mich sehr. Fühlst du auch diese Magie? Schreib mir dazu gern einen Kommentar unter diesen Post. Das würde mich wirklich freuen.
Die meisten Menschen nehmen sich für das neue Jahr etwas vor. Sie erarbeiten sich Vorsätze. Der Vorsatz ist also eine Idee davon, was genau sich in einem bestimmten Lebensbereich verändern soll und wie. Doch warum funktionieren so viele Vorsätze dann letztendlich meist doch nicht? Warum sieht es in unserem Leben oft schon Mitte Januar genauso aus, wie Mitte Dezember?
Vorsätze überprüfen & differenzieren
Hier macht es Sinn, sich den Vorsatz etwas genauer anzusehen. Zuerst einmal sollten wir differenzieren. Ist es ein „hin zu“, ich möchte eine Veränderung, oder ist es ein „weg von“, also eine Vermeidung oder Flucht. Das zu erkennen, ist für die Umsetzung von großer Bedeutung.
Schauen wir uns zuerst ein „weg von“ an. Hier geht es um einen Kampf gegen etwas. Nehmen wir einmal die typischen Beispiele.
Im neuen Jahr möchte ich mein Gewicht reduzieren und mich mehr bewegen. Bei den Wenigsten klappt es tatsächlich. Warum? Es ist oft einfach nur der Kampf „gegen“ das Übergewicht und die Trägheit. Die Person hat vermutlich schon etliche Versuche hinter sich, ist immer wieder gescheitert. Was also läuft hier verkehrt?
Es ist der mangelnde Glaube an sich selbst, also Selbstzweifel. Und es gibt kein eindeutiges „WARUM“. Klar ist, weg von Übergewicht und Trägheit. Aber warum? Wofür lohnt es sich denn, diesen Weg zu gehen und einen neuen Versuch zu unternehmen? Zum Beispiel für eine bessere Gesundheit und Fitness oder einfach, weil wir uns wohler fühlen wollen. Ist dieses „wofür“ stark genug (also unser „hin zu“) und sind wir uns darüber im Klaren, dass wir es schaffen können, dann wird es funktionieren. Also brauchen wir zuerst diese Klarheit in unserem Kopf, also in unserem Inneren, damit wir unser Vorhaben dann im Außen umsetzen können. Also geht es hier in erster Linie um unser Mindset.
Was genau ist eigentlich Mindset?
Was ist ein Mindset und wie entstehen Denkmuster?
Hinter dem englischen Begriff „Mindset“ verbirgt sich die Einstellung, Haltung oder Denkweise eines Menschen. Das Mindset lässt sich als eine Art Filter betrachten, durch den alles interpretiert wird, was wir in unserer Umwelt wahrnehmen. Quasi wie eine Brille, durch die wir die Welt sehen. Es ist das Ergebnis unserer bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen und bestimmt unser Denken, Fühlen sowie Handeln. Durch diesen Filter entlastet uns das Gehirn im Alltag. Und da jeder von uns ganz verschiedene Erfahrungen gesammelt hat, sieht jeder von uns die Welt durch seine ganz eigene Brille.
Fassen wir zum Beispiel mit unseren Fingern auf eine heiße Herdplatte, dann lernt unser Gehirn, dass das mit Schmerzen verbunden ist. Würde unser Gehirn keine solchen Assoziationen bilden, müssten wir alles immer wieder neu lernen. Denkmuster helfen uns also dabei, schneller Entscheidungen zu treffen und zukünftige Situationen besser einzuschätzen. Diese Muster werden durch die Verknüpfung neuer Informationen mit bereits existierenden in unseren neuronalen Netzwerken gebildet. Je häufiger ein Netzwerk stimuliert wird, desto einfacher kann es künftig immer wieder aktiviert werden.
Das bedeutet: Je öfter du einen bestimmten Gedanken denkst, desto schneller wirst du ihn nun immer wieder denken – gelernt ist gelernt. Wenn dir ständig eingetrichtert wird, dass du zum Beispiel nicht gut in Sport bist, dann wirst du das irgendwann glauben. Ein Glaubenssatz ist entstanden und du verhältst dich danach. Ganz automatisch. Denn dein Gehirn möchte dich davor beschützen, noch einmal in diese negativen Situationen zu kommen (als du vielleicht ausgelacht wurdest oder dir sehr weh getan hast). Du versuchst zukünftig, ähnliche Situationen ganz automatisch zu vermeiden.
Die gute Nachricht ist: unser Gehirn ist formbar! Wir können jederzeit neue Verbindungen in unserem Kopf ausbilden oder bereits existierende Assoziationen stärken. Wir selbst bestimmen also, wie wir die Welt sehen, was wir über uns denken und wie wir Herausforderungen begegnen. Somit ist es immer unsere eigene Entscheidung.
Veränderung passiert immer von innen nach außen
Und warum funktioniert es nun nicht mit unseren Vorsätzen? Das ist eigentlich ganz einfach erklärt. Die meisten Menschen versuchen im Außen etwas zu verändern, tun dies aber mit dem gleichen Mindset, wie im alten Jahr. So KANN es gar nicht klappen. Das bedeutet: wenn ich zum Beispiel mein Gewicht reduzieren und mich mehr bewegen möchte im neuen Jahr, dann sollte ich mir zuerst meine Denkmuster zu diesen Themen ansehen. Welches Verhältnis habe ich zum Essen? Esse ich, weil ich Hunger habe oder steckt ein anderes Bedürfnis dahinter (Belohnung, Trost etc.), das ich damit befriedigen möchte? Mache ich mir schnell etwas und schlinge es herunter, scrolle nebenbei noch am Handy oder Tablet? Ist Essen für mich nur eben ein (Hunger)Bedürfnis befriedigen oder tatsächlich „Nahrungsaufnahme“. Zelebriere ich meine Mahlzeiten oder esse ich hastig nebenbei.
Warum mag ich mich nicht an der frischen Luft bewegen? Denke ich, ich bin nicht gut genug zum Beispiel für’s Laufen? Oder denke ich, die Leute sehen mich an und meinen, wie sieht die denn aus? Stecken also eventuell Glaubenssätze dahinter?
Haben wir unsere Denkmuster enttarnt, können wir unser Gehirn systematisch umprogrammieren. Zum Einen durch Affirmationen und zum Anderen durch Ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln. Bei Affirmationen ist wichtig, dass sie positiv und ohne Verneinung formuliert sind (Falsch: Ich möchte mich nicht mehr schämen. / Richtig: Ich bin stolz auf mich.). Es sollten solche Sätze sein, deren Inhalt wir auch wirklich glauben können. Es nützt dir überhaupt nichts, wenn du dir jeden Tag erzählst „ich bin wunderschön“, wenn du es nicht glauben und fühlen kannst. Dann beginne kleiner. Taste dich mit einzelnen Körperstellen heran: „ich mag meine Füße, meine Augen … „ usw.) und erweitere immer mehr. Dafür eignet sich wunderbar die sogenannte „Spiegelübung“. Ich habe sie ausführlich in meinem Artikel „Sei du selbst“ beschrieben. Du findest ihn hier. Denn wenn du einmal darüber nachdenkst, was dein Körper jeden Tag für dich leistet, was er für ein wahres Wunderwerk ist, dann wird es dir mit der Zeit immer leichter fallen, dich so anzunehmen, wie du bist und ja … irgendwann auch wunderschön zu finden. Und dann kannst du es auch fühlen.
Und wie lange dauert das?
Die innere Arbeit ist irgendwann getan und du hast ein neues Mindset entwickelt. Wie lange das dauert, ist bei jedem von uns individuell. Also vergleiche dich bitte niemals mit anderen! Deine neuen Denkmuster solltest du nun immer mehr festigen, quasi trainieren, wie einen Muskel. So kannst du an deinen äußeren Umständen arbeiten. Wenn du nun ein starkes WOFÜR hast, kannst du zielgerichtet Gewohnheiten verändern und so deine Netzwerke im Gehirn neu und dauerhaft umprogrammieren.
Mache dir eines noch klar. Du solltest in jedem Fall Geduld haben. Denn umso langsamer eine Veränderung geschieht, umso nachhaltiger wird der Erfolg sein.
Ich wünsche dir von Herzen, dass dich meine Ausführungen inspirieren konnten und dir so den Start ins neue Jahr und die Umsetzung deiner Neujahrs-Vorsätze etwas leichter machen.
Starte entspannt, gut gelaunt, motiviert und gesund in dein neues Jahr 2023. Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude. Mögen sich viele deiner Träume erfüllen. Gib gut auf dich Acht. Alles Liebe für dich.
Be happy & enjoy Life,
Deine Britta.
1 Gedanke zu „Vorsätze 2023 – Wie die Umsetzung gelingen kann (#Veränderung)“