Das Thema Selbstliebe ist in aller Munde. Der Begriff an sich ist dadurch schon sehr überstrapaziert. Und trotzdem finde ich, ist sie so wichtig und wertvoll, wie noch nie.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Selbstliebe?
Sie bedeutet, achtsam mit sich selbst zu sein. Dich anzunehmen und zu akzeptieren, so wie du jetzt gerade bist. Zu erkennen, dass du ein wundervolles Geschöpf bist und dass dein Körper ein Wunderwerk ist. Selbstliebe bedeutet, auf die leisen Signale des Körpers zu hören. Zu verstehen, was er gerade braucht. Dir Liebe zu schenken und etwas Gutes zu tun, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Grenzen für dich zu setzen, um dich vor Überforderung zu schützen. Dir gutes Essen voller Lebensenergie zu gönnen und es zu genießen. Genug zu schlafen, ausreichend zu trinken, dir immer wieder Pausen einzuräumen. Sie bedeutet zusammengefasst, dich gut um deinen Körper und deine Seele zu kümmern. Wie gesagt … ohne schlechtes Gewissen.
In unserer heutigen leistungsorientierten Gesellschaft ist das aber gar nicht so leicht. Unser Alltag ist so vollgestopft mit Terminen und To Do´s. Du fragst dich, wie du dir dann noch Zeit für dich selbst nehmen sollst. Du bist frustriert. Auf Social Media ließt du dann immer wieder, wie wichtig die Selbstliebe ist. Du siehst, wie andere sie praktizieren. Letztendlich fühlst du dich dann noch schlechter, weil dir das Gefühl vermittelt wird, alle anderen kriegen es hin. Nur du nicht. Doch Kopf hoch, damit bist du nicht allein. Wirklich nicht!
Bitte mach dir bewusst, Selbstliebe ist nichts, was auf Knopfdruck einfach passiert. Sie kommt auch nicht einfach, nur weil du gerade mal etwas darüber liest. Es ist ein Prozess.
Woher kommt der Mangel an Selbstliebe?
Ein Mangel an Selbstliebe besteht meistens, weil wir schon sehr früh entsprechende Erfahrungen gemacht, Traumata erlebt haben. Oder weil uns unsere Eltern mit bestem Gewissen einfach so erzogen haben. Oft haben sie selbst durch ihre eigene Erziehung schon den Glaubenssatz verinnerlicht, sich um sich selbst zu kümmern und sich Pausen zu gönnen, wäre egoistisch. Sie haben es so gelernt und es an uns weitergegeben. Wie gesagt, in der festen Überzeugung, es wäre richtig so. Schließlich wollen sie für uns nur das Beste. Und nun hast auch du diesen Glaubenssatz – und noch so viele andere – tief in deinem Unterbewusstsein verankert.
Die positive Botschaft ist … alles, was du gelernt hast, kannst du auch wieder verlernen.
Es ist ein Prozess
Für den Anfang geht es erstmal einfach nur darum, dass du akzeptieren kannst, wie es jetzt im Moment gerade ist. Wie du jetzt bist. Mit all deinen Facetten. Mit den Sonnen- UND den Schattenseiten. Lerne anzunehmen, wie du handelst und wie du aussiehst. Schau dir einmal an, was in deinem Leben dazu geführt hat, dass du genau dieser Mensch geworden bist. Oder besser noch, mach dir zur besseren Visualisierung eine Liste, wie einen Zeitstrahl. Ich verspreche dir, das ist magisch. Es führt dir vor Augen, durch welche Höhen und auch, durch welche Tiefen du in deinem Leben schon gegangen bist. Und ganz besonders bei den Tiefen schreibe dir einmal auf, was sie mit dir gemacht haben. Was konntest du lernen? Welche Erkenntnisse hast du gewonnen? Ich bin mir ganz sicher, dass du staunen wirst. Denn letztendlich sind es genau diese Herausforderungen, bei denen wir am meisten lernen und wachsen. So kannst du erkennen, was du schon alles gemeistert und erreicht hast in deinem Leben. Du darfst stolz auf dich sein!
Mit diesen Erkenntnissen wirst du verstehen, wie liebenswert du bist. Und sollte eine oder mehrere Herausforderungen deinen Körper und deine Gesundheit betroffen haben, die geheilt werden konnten, dann bemerkst du, welch ein wahres Wunderwerk dein Körper ist. Aus diesen Erkenntnissen wird dann mehr und mehr die Liebe wachsen. Automatisch gehst du viel achtsamer mit dir um.
Dann ist da aber auch noch unser unmittelbares Umfeld. Die unmittelbaren Menschen um uns herum haben meistens Erwartungen an uns, wie wir aussehen und uns verhalten sollten. Es wird Menschen geben, die dir nachsagen werden, du bist faul, wenn du dir Pausen gönnst, bevor alles bis aufs Letzte erledigt ist. Es wird Leute geben, denen dein Kleidungsstil nicht gefällt oder deine Art, wie du dich verhältst. Sie meinen, du solltest vielleicht hilfsbereiter, schlanker, schneller, aufmerksamer sein. Was auch immer es ist. Das ist schlichtweg Bullshit.
Du bist nicht hier auf diesem wunderbaren Planeten, um die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen!
Sei dir selbst dein bester Freund
Vielleicht hilft es dir, dich selbst und deinen Körper wie deinen besten Freund zu sehen. Ihn würdest du bei derartigen Bemerkungen oder Verhaltensweisen rigoros verteidigen. Du würdest ihn behüten und beschützen. Und du würdest liebevoll mit ihm reden. Du würdest deinen besten Freund einfühlsam beraten und begleiten, wenn er hadert und an sich zweifelt. Denn Fakt ist auch, so hart, wie wir ganz oft zu uns selbst sind, sind wir niemals zu anderen.
Lausche einmal in dich hinein. Schließe dafür kurz die Augen und atme ein paar Mal ganz tief durch. Und dann horche nach Innen. Stelle dir die Frage: Was brauchst du jetzt gerade? Versuche einmal, überhaupt nicht nachzudenken, sondern lass die Antwort einfach so kommen. Glaub mir, sie wird kommen. Das, was gleich in den ersten Sekunden kommt, sagt dir dein Herz. Alles, was danach kommt, erzählt dir dein innerer Kritiker. Er wird dir sofort erklären, warum das, was dein Herz dir sagt, nicht funktionieren kann.
Dein Herz ist ganz leise und deshalb hören wir es so oft im lauten, hektischen Alltag nicht. Unser Verstand redet dann mit uns. Und aufgrund der erlernten Glaubenssätze hält er uns klein. Er möchte nur, dass wir sicher sind. Auch sicher vor Kritik oder Lästereien.
Hab Geduld und Vertrauen
Bitte verstehe, dass Selbstliebe zu lernen, ein Prozess ist, für den du dir Zeit geben und Geduld haben solltest. Führe dir einmal vor Augen, über welch einen langen Zeitraum dein innerer Kritiker das Sagen hatte. Er lässt sich garantiert nicht einfach so den Mund verbieten und wird sich immer wieder zu Wort melden. Das geht mir selbst auch heute noch so.
Wichtig ist, zu erkennen, wer jetzt gerade am Ruder sitzt. Herz oder Verstand. Und wenn dir das bewusst wird, wenn du das erkennen kannst, dann bist du schon ein gutes Stück voran gekommen. Denn was du bewusst erkennst, kannst du auch verändern.
Hab immer Vertrauen in dich und dass du jederzeit das Beste für dich möglich machen kannst!
Du bist wundervoll und du bist liebenswert. Du musst überhaupt nichts dafür tun!
Und das Schönste ist, je mehr du dich selbst veränderst, positiver wirst, umso mehr wird sich auch ganz automatisch dein Umfeld positiver verändern. Du strahlst es aus. Und wir wissen alle, was du ausstrahlst, kehrt zu dir zurück. Es wirkt ansteckend!
Ganz in diesem Sinne wünsche ich dir einen liebevollen Wochenstart. Gib auf dich Acht und tue dir etwas Gutes. Sammle Glücks-Momente für dich.
Be happy & enjoy Life,
Deine Britta.
Liebe Britta, ich habe gerade deinen Blog gelesen und war begeistert, wie toll du schreibst. Ich konnte mich damit identifizieren, beim reinhören in meinen Körper und meine Seele.
Wir sind gerade im Urlaub an der Ostsee und kann meine Seele so richtig baumeln lassen. Wir genießen die Natur, die Ruhe und sind glücklich. Liebe Grüße Silke
Liebe Silke, das freut mich total. Es klingt so schön, wie ihr euren Urlaub genießen könnt. Ganz liebe Grüße, Britta.