#37 Was uns davon abhält, unser bestes Leben zu leben

Ich sitze an meinem Schreibtisch vor dem Laptop, draußen ist es trübe, regnerisch und für Mitte April ziemlich kalt. Bei den Gedanken an das heutige Thema überlege ich, wie ich mir eigentlich MEIN bestes Leben vorstelle. Ich denke nach und muss feststellen, dass sich im Laufe der Jahre so viel in den Vordergrund geschummelt hat, dass ich eine Zeit lang überhaupt keine Vorstellung mehr davon hatte, was ICH mir eigentlich für mein bestes Leben wünsche. Durch meine Konditionierungen schon in Kindertagen habe ich sehr früh gelernt, mich anzupassen und unterzuordnen. Wie viele von uns. Vor nicht allzu langer Zeit wurde mir erst bewusst, dass ich mich in meinem bisherigen Leben immer wieder so grundlegend angepasst hatte, dass ich quasi die Wünsche und Träume der anderen übernommen und auf mich projiziert habe. Und ich dachte, es wären meine eigenen. Es brauchte ziemlich intensive innere Arbeit, um mich davon zu lösen. Ja und dann …. Was waren denn nun meine eigenen Wünsche? Wie sollte mein bestes Leben aussehen? Ich war ziemlich erschrocken darüber, dass ich es quasi „vergessen“ hatte.

Doch Stück für Stück tauchten immer mehr Puzzleteile auf. Ich reiste gedanklich in meine Kindheit und überlegte, was ich damals für Träume hatte. Das war schonmal ein Anfang. Geholfen hat mir letztendlich, in mein Herz zu hören und mich einfach zu fragen, wie möchte ich mich in meinem zukünftigen Leben FÜHLEN. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Wenn du weißt, wie du dich fühlen möchtest, dann findet sich das, womit du diesen Zustand erreichen kannst, fast von selbst. Das richtet sich insbesondere nach deinen Werten, Vorlieben und Interessen.

Mentale „Filter-Brille“ vs. Lebensträume

Nun wäre es ja super einfach, wenn wir unseren „Lebensplan“ fertig hätten und einfach easy locker flockig drauflos marschieren könnten. Jeder von uns weiß, dass das nicht funktionieren kann. Und das wäre irgendwann sogar langweilig, weil wir den Unterschied zwischen herausfordernd und richtig schön gar nicht mehr erkennen könnten. Unser Traumleben zu leben bedeutet, uns zu entwickeln und mental zu wachsen. Das ganze Leben ist Entwicklung. Immer wieder machen wir neue Erfahrungen. Positive und negative. Und aus diesen Erfahrungen leiten wir unsere zukünftigen Entscheidungen ab. Genau damit gestalten wir unser Leben und unsere Zukunft. Die schönen und glücklichen Momente genießen wir und in den herausfordernden lernen und wachsen wir. IMMER! 

Wie wir auf bestimmte Situationen im Leben und im Alltag reagieren, hängt ganz von unseren Konditionierungen und von unseren Werten ab. Also so, wie wir als Kinder von unseren Eltern und unserem Umfeld geprägt wurden, ist unser Blick auf die Welt und das Leben. Dadurch allein können wir uns manchmal schon ganz schön selbst im Weg stehen. Und dann ist da noch unser Gehirn. Es verarbeitet täglich unfassbar viele Informationen, die meisten davon unbewusst, so dass wir es gar nicht wahrnehmen. Bei der Fülle würden wir binnen kürzester Zeit durchdrehen. Also hat Mutter Natur es sehr clever eingerichtet, dass nur Informationen, die unser persönlicher Filter als relevant einstuft, in unser Bewusstsein gelangen. Dieser Filter ist programmiert durch unsere Konditionierungen und Erfahrungen. Das hatte ich schon im Beitrag vom letzten Freitag erklärt (hier) und im Artikel „Die Macht deiner Gedanken“ (hier). 

Unser Gehirn – die Spaßbremse

Dazu kommt, dass evolutionär betrachtet unser Gehirn nur eine einzige übergeordnete Aufgabe hat. Es sorgt dafür, dass wir überleben. Das heißt, dass es natürlich versuchen wird, uns von allem Neuen und Riskanten abzuhalten. Es lässt Bilder in unserem Kopf entstehen, was alles passieren könnte. Malt uns die kuriosesten Horrorszenarien aus. Bis wir es schließlich mit der Angst zu tun bekommen und brav in unserer Komfortzone bleiben, in der wir vermeintlich sicher sind. Völlig unrelevant ist dabei, ob wir innerhalb dieser Komfortzone ein gutes oder anstrengendes Leben führen. Für unser Gehirn zählt hier lediglich, dass es die sich meist wiederholenden Umstände  kennt und dann sieht, wir leben immer noch. Also wird das als sicher eingestuft. Das erklärt auch, warum es zum Beispiel Menschen in einem ungesunden Arbeitsverhältnis oder einer ungesunden Beziehung oft so schwer fällt, sich daraus zu lösen. Sie bringen entsprechende Konditionierungen mit, haben sich schlicht an die Umstände gewöhnt und ihr Gehirn geht davon aus, sie haben bisher alles überlebt, also ist es sicher, wenn auch nicht schön. Es wird somit um jeden Preis kontraproduktiv reagieren, wenn dieser Mensch eine Veränderung anstrebt. Alles Neue kennt dieses Gehirn nicht und es könnte potentiell gefährlich werden. Also wird es in den Köpfen dieser Menschen negative Bilder und Gedanken entstehen lassen, diese erzeugen Emotionen und daraufhin werden Stresshormone ausgeschüttet.

Nun gibt es aber Menschen, die in die Veränderung gehen, trotz innerer Rebellion. Was machen sie anders? Das liegt einfach daran, dass jeder von uns ganz persönliche Eigenschaften mitbringt. Die Eine ist mutiger und der Andere ist ängstlicher. Auch das hängt wieder von unseren Prägungen, Erfahrungen und unserem individuellen Wesen ab. Letztendlich ist und bleibt es dann aber doch immer eine Entscheidung. Und die kann jeder von uns treffen, ganz egal, welches Tohuwabohu unser Gehirn auch veranstaltet. Die Macht zur Entscheidung hast du ganz allein.

Ablenkung durch Beschäftigung oder der Druck, immer leisten zu müssen

Wenn Kopf und Herz nicht das Gleiche wollen, kommt es unweigerlich zum Konflikt. Unser Herz kennt keine Angst. Unser Herz möchte Leben und Erleben …. all in. Die Spaßbremse ist oft der Kopf. Diesen inneren Konflikt spüren wir nur zu genau. Was wir aber oft tun, wir schauen nicht hin.  Einmal, weil es sehr schmerzhaft sein kann. Und auch, weil wir nie gelernt haben, uns die Ruhe und die Zeit, die dafür notwendig wären, zu nehmen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Ich habe schon so oft darüber geschrieben. Höher – schneller – weiter. Wir hetzen durchs Leben. Und wer nicht mit rennt, wird ganz schnell abgehängt. Selbst wenn wir einmal Zeit haben …. wir haben meist nicht gelernt, mit diesen inneren Konflikten umzugehen. Also schauen wir nicht hin. Wir sind Meister im Verdrängen und beschäftigen uns mit irgendwelchen anderen Dingen, lassen auf keinen Fall Ruhe aufkommen. Sie würde zu sehr schmerzen, weil wir dann natürlich erkennen würden, was viel besser für uns wäre. Wir flüchten uns zum Beispiel in die digitale Welt, in Süchte, die uns die Unzufriedenheit ertragen lassen oder tatsächlich auch in Krankheiten. Der Körper reagiert immer auf innere Disbalance. Nicht rechtzeitig erkannt, können daraus sogar Krankheiten entstehen.

Ich bin dafür ein Paradebeispiel. Ich habe mich immer abgelenkt. In meiner Kindheit und Jugend habe ich mir die Welt schön gegessen. Die Folgen waren bald unübersehbar. Eine Diät jagte dann die nächste. So rutschte ich zuerst in die Jojo-Falle und später in eine Essstörung. Meine Verdauung funktionierte nicht mehr richtig. Schmerzen und Unverträglichkeiten sind seither meine ständigen Begleiter. Bis heute hört mein Kopf nicht damit auf, meine Nahrung in „gutes und schlechtes Essen“ zu unterteilen. Doch ich lerne immer besser, damit umzugehen. Mein Körper hat mir im Laufe der Jahre immer mehr Symptome und Erkrankungen geschickt. Doch ich wollte nicht hinsehen. Schließlich hatte ich keine Zeit. 3 Kinder, Haus, Garten, Arbeit …. wie sollte das gehen? Und schließlich wurde ich ja mehr und mehr krank. Auch die Symptome und Krankheiten waren für mich ein Vorwand, nicht nach den tieferen Ursachen zu suchen.

Vor 6 Jahren kam für mich der Umbruch. Meine Lebensqualität war bereits unter Null. Es ging nicht mehr anders. Ich musste jetzt hinschauen. Das hat mir mein Körper unmissverständlich klar gemacht. Stück für Stück habe ich innerlich aufgeräumt. Und tue es noch immer. Wie du weißt, liebe ich ja ätherische Öle. Und was soll ich dir sagen, sie haben mich in diesem ganzen Prozess so wunderbar begleitet und unterstützt, mich so manche Hürde leichter nehmen lassen. Also an dieser Stelle meine ganz persönliche Empfehlung zu deiner Unterstützung (Lass uns gern darüber sprechen, ich freue mich!).

Der Körper will mitgenommen werden

Unser Körper reagiert immer mit. Wenn es uns mental nicht gut geht, hat das IMMER auch Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Organe. Er hört und versteht deine Gedanken. Er fühlt die Emotionen, die deine Gedanken auslösen. Also überlege dir gut, wie du über dich selbst denkst und sprichst. Als ich die Psychosomatik hinter meinen Beschwerden verstand, war das so augenöffnend. 

Selbst im umgekehrten Fall ist Achtsamkeit geboten. Denn das Gleiche gilt auch, wenn du die Entscheidung triffst, wirklich für dein bestes Leben loszugehen. Viele Menschen beginnen sogar, mit ihren mentalen Themen zu arbeiten und aufzuräumen. Dann herrscht irgendwann Klarheit. Ein neuer Fokus wird gesetzt, Euphorie steigt auf. Nun soll es losgehen und nicht selten streikt auch hier der Körper. Sie haben ihn schlichtweg vergessen. Er möchte immer, wirklich immer, mitgenommen werden. Er braucht liebevolle Fürsorge und Ruhepausen (auch wenn der neue Weg noch so großen Spaß macht). In jedem Fall gilt: Step by Step! 

Fazit

Zusammenfassend können wir also sehen: von unserem besten Leben können uns abhalten

  • unsere mentale Filter-Brille (also Konditionierungen, Glaubenssätze, Prägungen),
  • unser Gehirn, indem es für unser Überleben sorgt und uns abhalten möchte,
  • Ablenkung, für die wir selbst sorgen, um nicht hinsehen und vor allem nicht fühlen zu müssen,
  • unser Körper, weil wir ihn bei allem „übersehen“ und vernachlässigt haben.

In jedem Fall dürfen wir also immer wieder hinschauen, mentale Arbeit leisten, unseren Körper verwöhnen und dann motiviert die Segel setzen. So klettern wir Stufe für Stufe immer höher auf der Treppe in unser bestes Leben.

Und soll ich dir etwas sagen, es hört nie auf. Vielleicht klingt das für dich jetzt mega anstrengend. Doch das ist es nicht im Vergleich zu dem, was auf dich wartet. Jeder von uns hat sein schönstes und buntestes Leben verdient. Darauf sollten wir nicht warten, sondern losgehen. Und je mehr Stufen du schon genommen hast, umso leichter wird es.

Auch hier wieder gaaaaannz wichtig!!!! Der Weg ist das Ziel. Genieße jede einzelne Stufe, halte erst einmal inne, wenn du sie erreicht hast und feiere dich für deinen Erfolg, bevor du dich auf den Weg zur nächsten Stufe machst. Jede Treppenstufe hat ihre eigenen Herausforderungen, aber auch mega viele Glücksmomente. Sammle sie ein, speichere sie in deinem Herzen und hole dir von ihnen immer wieder neue Energie und Motivation für die nächsten Schritte.

Ich wünsche mir von Herzen, dass du spätestens jetzt bereit bist, loszugehen in dein bestes Leben. Und ich wünsche dir dafür Ausdauer, Kraft, Erfolgs- und ganz viele Glücksmomente.

Alles Liebe für dich.

Be happy & enjoy Life,

deine Britta.

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