#27 Ätherische Öle – Schätze der Natur

In unserer heutigen leistungsorientierten Gesellschaft mit immer teurer werdender Gesundheitsfürsorge und massenhaft synthetischen Medikamenten wenden sich immer mehr Menschen wieder den rein natürlichen Mitteln zu, um Alltagsbeschwerden zu lindern. Auch in der Frauengesundheit können wir sehr gut mit ätherischen Ölen arbeiten, um zu entspannen, Symptome zu lindern oder sogar zu beseitigen. Ja sogar bei der Heilung von Ursachen bestimmter Beschwerdebilder können uns diese kleinen Schätze phantastisch unterstützen. Quasi Rückenwind geben.


Obwohl Pflanzen und deren wunderbare, hochwirksame Essenzen schon seit Jahrtausenden zur Bekämpfung von Krankheiten und zur Linderung von Schmerzen und Unwohlsein verwendet werden, entdecken viele Menschen erst jetzt die Gesundheitsvorteile von reinen, natürlichen ätherischen Ölen wieder.

Doch was sind denn eigentlich genau ätherische Öle?

Ätherische Öle sind ….

– natürliche von Pflanzen erzeugte Substanzen

– aromatische Moleküle, die Pflanzen das ihnen eigene Aroma spenden

– kleine, leichte Moleküle, die aus Pflanzen destilliert oder gepresst werden

– hochkonzentrierte Mischungen natürlicher Stoffe, die seit Tausenden von Jahren für die Gesundheit und das Wohlbefinden verwendet werden

Und wie wirken ätherische Öle?

Ätherische Öle wirken …..

topisch   (äußerliche Anwendung auf der Haut)

Naturreine ätherische Öle können verdünnt mit einem Trägeröl direkt auf der Haut angewendet werden. Sie eignen sich zur Haut- und Haarpflege (z. B. Lavendel, Geranie, Weihrauch, Zypresse, Teebaum, Rosmarin), zur emotionalen Anwendung und bei Schmerzen, wie Menstruations-, Bauch- oder Kopfschmerzen (z. B. Lavendel, Fenchel, Ingwer, Pfefferminze)  oder auch zur Unterstützung eines gesunden Schlafes (hier eignet sich Lavendel besonders gut) und für Massagen. Doch ACHTUNG: ätherische Öle dürfen NICHT in die Augen oder in Kinderhände gelangen. 

aromatisch   (inhalative Anwendung)

Ätherische Öle können ihre Wirkung auch wunderbar durch Zerstäuben entfalten. Hierfür benötigst du einen Diffuser oder eventuell auch eine Pump-Sprayflasche zum Verteilen des Aromas im Raum.

Auch bei dieser Anwendungsform haben ätherische Öle eine wunderbare Wirkung. Zum Beispiel bei Konzentrations- oder Schlafstörungen, bei Niedergeschlagenheit oder auch bei Atemwegserkrankungen. 

Brauchst du schnelle Hilfe in Akut-Situationen, kannst du die sogenannte Hand-Inhalation nutzen. Zum Beispiel bei innerer Unruhe, Gereiztheit, Angst und Aufregung. Nimm dazu nur 1 einzigen Tropfen ätherisches Öl (z. B. Lavendel oder Copaiba) in eine Handfläche, reibe beide Handflächen aneinander, bis sich das Öl gut verteilt hat und halte dann beide Hände unterhalb der Augen(!) über Nase und Mund. Nimm einige tiefe Atemzüge. Du wirst hier sehr schnell eine Entlastung spüren. 

Bitte achte unbedingt auf naturreine Öle! Und handelt es sich um schwere Angst- und Panikattacken, empfehle ich dir dringend die Unterstützung durch einen ausgebildeten Therapeuten.

oral   (innere Anwendung durch Einnahme – jedoch NUR DANN, wenn ein Öl dafür zugelassen ist!!!)

Innerlich kannst du ätherische Öle in einem Glas Wasser anwenden. Zum Beispiel morgens 1 Tropfen Lemon-Öl in 200 ml Wasser, um die Entgiftung des Körpers zu unterstützen. Oder 1 Tropfen Zimtöl im Kakao, es wirkt innerlich wärmend und macht richtig gute Laune. Pfefferminz-, Kümmel-, Fenchel- oder Ingweröl haben sich bei Verdauungsproblemen bewährt. Und auch zur Verfeinerung deiner Speisen sind ätherische Öle bestens geeignet. Hier benötigst du nur sehr kleine Mengen. Oft reicht es schon aus, wenn du nur einen kleinen hölzernen Zahnstocher vorsichtig mit Öl benetzt und dann mit dem Stäbchen im Essen rührst, damit sich der Geschmack überträgt (z. B. mit Oregano-Öl). Vanille- und Zitronen-Öl eignen sich ausgezeichnet zum Backen.

Wie schon vorab gesagt ….. Bitte achte hier unbedingt darauf, dass du naturreine Öle verwendest und dass die Öle für die innerliche Anwendung zugelassen sind! Du findest den entsprechenden Vermerk direkt auf dem Fläschchen.

Ätherische Öle sind kleine Kraftpakete, die aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung unseren Filtermechanismus im Gehirn, die Blut-Hirn-Schranke, durchdringen und somit direkt auf unser Gehirn und unser Nervensystem wirken können.
Sie wirken auch über unseren Geruchssinn hoch effektiv. Kein anderes System in unserem Körper schafft es, diese direkte Verbindung zu unserem Emotions- und Erinnerungsgehirn aufzubauen, wie der Geruchssinn.

Alles spricht also dafür, diese kleinen Schätze der Natur wieder mehr in unser tägliches Leben einzubeziehen.

WICHTIG: Die Rede ist hier jedoch nur von reinen natürlichen ätherischen Ölen. Dazu zählen NICHT künstliche Duftöle!!!

Gelangt ein Duftmolekül in unsere Nase, dann wird es zuerst einmal von der Geruchszelle wahrgenommen. Das sind kleine spezielle Nervenzellen, an denen sich sehr feine Flimmerhärchen befinden. Jedes einzelne von ihnen besitzt eigene Rezeptoren. Sie können eine bestimmte Art von Geruchsmolekülen an sich binden. Dockt nun so ein Geruchsmolekül an den Rezeptor an, schickt dieser sofort ein Signal an den Geruchskolben. So erfährt nun auch das Gehirn davon. Besser gesagt, verschiedene Bereiche im Gehirn. Nämlich Amygdala (das Emotionszentrum), Riechrinde (das Verarbeitungszentrum von Gerüchen), olfaktorische Tuberkel (Zentrum für bewusste Wahrnehmung von Gerüchen), orbiofrontaler Kortex (Beurteilung emotionaler Werte), entorhinaler Kortex (Verarbeitungszentrum für Reize), Hippocampus (das Langzeitgedächtnis) und Hypothalamus (das autonome Nervensystem und Hormonzentrum).

Da ätherische Öle hochkonzentriert sind und eine starke Wirkung auf unseren Organismus haben, sollten Menschen, die dauerhaft Medikamente einnehmen, besonders auf eine eventuelle Wechselwirkung mit diesen kleinen Kraftpaketen achten.

Wie produziert man ätherische Öle?

Naturreine ätherische Öle werden durch zwei unterschiedliche Verfahren gewonnen. Entweder durch Dampfdestillation oder durch Pressung. Sie lassen sich nicht mit Wasser vermischen, genau deshalb müssen sie destilliert werden. Dabei steigt der Dampf nach oben und nimmt die ätherischen Öle aus dem jeweiligen Pflanzenteil mit. Nach Abkühlung fällt das Wasser nach unten und das Öl verbleibt an der Oberfläche. So kann es dann vom Wasser getrennt und abgefüllt werden.

Durch die Pressung mit starkem Druck werden die Öle aus der Pflanze gedrückt. Bei diesem Vorgang wird meist die Schale verwendet, da sich dort der größte Teil der ätherischen Öle befindet. Für Zitrusfrüchte eignet sich zum Beispiel dieses Verfahren ganz wunderbar.

Beim Kauf von ätherischen Ölen gibt es einiges zu beachten, denn es gibt sie inzwischen in den unterschiedlichsten Qualitäten. Achte daher unbedingt beim Kauf auf die Deklarierung: 100% naturreines ätherisches Öl, 100% genuines Öl, 100% naturbelassenes Öl oder 100% Naturduft. Alle anderen Öle sind lediglich Parfumöle, die meist synthetisch hergestellt werden und keinerlei therapeutische Wirkung haben.

Alle notwendigen Angaben sollten sich auf dem Fläschchen befinden. Zum Beispiel die Art der Herstellung, also Destillation oder Pressung. Und eine Chargennummer sollte vermerkt sein. Dazu kommt noch die Kennzeichnung als Bedarfsmittel (z. B. zur Raumbeduftung), als Kosmetikum (z. B. zur Anwendung auf der Haut als Aromapflege oder in Kosmetikprodukten), als Lebensmittel (zur Aromatisierung von Speisen) und als Arzneimittel.

Diese Deklarationen zu beachten, ist von absoluter Wichtigkeit und kann bei Nichtbeachtung wirklich gefährlich werden und schwere Nebenwirkungen hervorrufen!

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung ätherischer Öle bei Kindern, Schwangeren und Allergikern. Hier muss auf eine entsprechend niedrigere Dosierung geachtet und vorab die Verträglichkeit geprüft werden. Diese kann man testen, indem man eine kleine Menge ätherisches Öl an der Innenseite des Handgelenks oder in der Armbeuge aufträgt und auf eventuelle Reaktionen achtet.

Trägersubstanzen und ihre Verwendung mit den Ölen

Trägersubstanzen werden in Verbindung mit einer weiteren Komponente angewendet. Zum Beispiel, um die Konzentration zu Verringern. Dafür gibt es sogenannte Trägeröle (z. B. Jojoba-Öl, Argan-Öl, Sesam-Öl, Mandel-Öl, Rosen-Öl) oder auch destilliertes Wasser. Gerade bei ätherischen Ölen bietet sich die Verwendung von Trägersubstanzen sehr an, denn die Konzentration der ätherischen Öle wäre sonst meist zu hoch. Beim Mischverhältnis kommt es immer auf den jeweiligen Anwendungsfall an. Hier nenne ich dir einmal zwei Beispiele:

Lavendelöl für guten Schlaf:

10 ml Trägeröl (z. B. Jojoba-Öl) mit 10 Tropfen Lavendelöl

Vor jeder Anwendung schütteln, dann gibst du von der Mischung 5 Tropfen in deine Hand, verreibst das Öl mit beiden Handflächen und trägst es direkt vor dem Schlafengehen großflächig auf deinen Brustkorb auf. Anschließend kannst du noch mit deinen Händen vor dem Gesicht einige tiefe Atemzüge inhalieren. Dann gründlich die Hände waschen.

Pfefferminz-Wasser bei Hitzewallungen und sommerlichem Schwitzen

100 ml destilliertes Wasser mit 15-20 Tropfen Pfefferminz-Öl

Dafür kannst du eine kleine, saubere Pumpsprayflasche verwenden. Die Flüssigkeit sollte vor jeder Anwendung gründlich geschüttelt werden. Bei Hitzewallungen oder Schwitzen im Sommer das Pfefferminzwasser einfach auf die Haut (nicht auf Schleimhäute!) sprühen. Im ersten Moment kühlt das Wasser durch Verdunstung, danach verbleibt das Pfefferminzöl auf der Haut und entfaltet seine stark kühlende Wirkung.

Die Öle kennenlernen

Ich wünsche mir so sehr, dass ich deine Neugier auf diese wunderbaren Schätze von Mutter Natur wecken konnte. Wenn du mehr über ätherische Öle und deren Anwendung wissen möchtest, schreib mir gern eine Email. Ich führe regelmäßig kostenfreie Intro-Veranstaltungen durch (vor Ort, via Zoom oder im Einzelgespräch), bei denen wir gemeinsam tiefer in die „Welt der Öle“ eintauchen und sie auf verschiedene Weise ausprobieren. Meine Email-Adresse findest du hier.

Lass dich verzaubern von den faszinierenden Düften und kraftvollen Wirkungen der ätherischen Öle. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig, wie es eine breite und bunte Palette verschiedenster Öle gibt.

Nun genieße einen wunderbaren und entspannten Freitag Abend. Starte gut in dein Wochenende, nimm dir Zeit für dich und genieße sie. Ganz ohne schlechtes Gewissen. Alles Liebe für dich.

Be happy & enjoy Life,

deine Britta.

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