Vertrauen und Halt finden (#Vertrauen)

Jeder von uns hat die große Sehnsucht in sich, ein Leben zu führen, in dem wir uns einerseits völlig frei und andererseits geborgen und gehalten fühlen können. Warum nur ist beides für uns so schwer zu erreichen? 

Wir sind in unserem Alltag meist gefangen in einer Bubble aus Verpflichtungen. Sehen sie oft als Stress oder Last. Und genau das macht uns Druck. Letztendlich sind wir aber all diese Verpflichtungen einmal selbst eingegangen. Aus den verschiedensten Gründen. Weil wir überzeugt davon waren, dass unsere Entscheidung richtig ist oder auch aus einer Notwendigkeit heraus. Und woher kommt der Druck, der uns direkt in die Stress-Falle tappen lässt?

Er kommt zum Einen von außen, denn in unserer Leistungsgesellschaft werden an uns Erwartungen gerichtet. Zum Anderen machen wir uns aber auch selbst jede Menge Druck. Dahinter steckt ein Bedürfnis. Oft nach Anerkennung, Verbundenheit und Liebe. 

Wenn wir damit beginnen, all dem nachzujagen, lösen wir uns immer mehr von unserem inneren Wesenskern. Uns geht das Vertrauen ins Leben und auch der Halt verloren. Selbst in bester Gesellschaft fühlen wir uns irgendwie allein. Beneiden vielleicht insgeheim die anderen, selbst wenn wir ihnen alles von Herzen gönnen. Dann ist es ein sicheres Zeichen dafür, dass uns selbst etwas fehlt. Doch um intensiver dorthin zu spüren, fehlt uns die Zeit. Und da es uns an ihr ja immer zu mangeln scheint, kommen wir nicht einmal dazu, über dieses subtile Gefühl in uns nachzudenken.

Die Sache mit der Zeit

Ja, der Zeitmangel. Für so viele von uns ein Riesen-Thema. Ich gebe zu, auch mich erwischt der Zeitmangel-Troll noch hin und wieder. Wenn mir das auffällt, dann mache ich alles ganz bewusst langsamer. 

Ein guter Trick für den Anfang ist auch, die Wörter „muss“ und „schnell“ aus unserem Wortschatz zu streichen. Anstatt zu sagen ….

„Ich muss nach der Arbeit noch schnell einkaufen gehen.“

könntest du sagen ….

„Ich gehe nach der Arbeit noch einkaufen.“

Nur allein die Änderung der Wortwahl macht für unseren Kopf einen gewaltigen Unterschied. Dann achte einmal darauf, wie du bei Erledigungen in der Stadt unterwegs bist. Hetzt du von einem Anlaufpunkt zum nächsten? Falls ja, dann halte dich dazu an, bewusst langsam zu gehen, halte die Augen offen für die kleinen, schönen Dinge und schau mal, was es mit dir macht.

Wenn wir damit beginnen, unser Tun und Handeln, ja sogar unser Denken wieder bewusst wahrzunehmen, können wir Einfluss nehmen. Das heißt auch, dass wir mit uns in Verbindung gehen. Hierzu findest du noch viel mehr Tipps und Informationen in meinen anderen Beiträgen hier und hier.

Zeitmangel lässt uns rasen. Durch den Tag, einen Monat und ein Jahr. Wir sind immer wieder erstaunt, wie schnell doch die Zeit verflogen ist. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir uns den Tag mit „TO DO’s“ viel zu voll gepackt haben. Natürlich gibt es Termine, die wir einhalten müssen. Doch drumherum können wir den Tag entspannter planen. Aber wieviel Planung ist eigentlich sinnvoll?

Planung und Struktur vs. Vertrauen

Struktur, Planung und Kontrolle haben nicht wirklich etwas mit Vertrauen, Freiheit und Leichtigkeit zu tun. Wir brauchen sie, das ist keine Frage. Kontrolle, Planung und Struktur geben uns ein Gefühl der Sicherheit. Aber wieviel ist noch gesund?

Pläne und Struktur sind wie ein roter Faden, an dem wir uns entlang hangeln können. Alles ist vorbereitet, unser Gehirn kann mehr oder weniger erst einmal wieder in den Energiesparmodus wechseln. Das ist sein absolutes Bestreben. In jeder Minute alles neu entscheiden zu müssen, kostet unser Gehirn unfassbar viel Energie und würde uns auf die Dauer auch kirre machen. Deshalb ist eine grobe Planung für den Tag, die Woche oder für eine Feier gut und wichtig. Doch dann sollten wir unser Herz und damit die Lebensfreude wieder ans Steuer setzen. Denn wenn wir mit Leichtigkeit an die Dinge herangehen, quasi im Flow sind, fallen uns Vorbereitungen, unsere Arbeit oder Erledigungen sehr viel leichter.

Wir haben es verlernt, dem Leben zu vertrauen. Ich will damit nicht sagen, dass du alle Neune gerade sein lassen solltest. Wie gesagt, ein bisschen Planung und Struktur sind wichtig. Doch wenn das Grundsätzliche steht, lass locker. Denn was dann passiert …. du bist nicht mehr in deinem Kopf, sondern du verbindest dich mit deinem Herzen und findest so viel eher heraus, was du eigentlich wirklich willst. Du wirst erstaunt sein, was sich da auf einmal alles zeigen wird. Oft sind wir erschrocken, denn uns wird schlagartig klar, dass wir bisher lediglich im Außen versucht haben, allem und allen gerecht zu werden. Nur nicht uns selbst!

Sich Zeit nehmen – Entschleunigung

Mit diesem Wissen kannst du jetzt einmal schauen, wie du deine Zeit wirklich nutzt. Ich meine, es ist DEIN Leben. Du willst es nicht ver(sch)wenden für eine tägliche Arbeit, die dich auslaugt oder indem du dich permanent für andere aufopferst, dich selbst dabei aber vergisst. Ganz wichtig zu erkennen ist hier erst einmal:

Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich!

und 

Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben!

Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstfürsorge. Wie ich schon so oft auch in anderen Artikeln gesagt habe, wenn es dir gut geht, bist du auch eine Bereicherung für andere. Wenn du nicht in deiner Kraft bist, wie willst du dann liebevoll und fürsorglich für deine Kinder, deinen Partner, Familie, Freunde und andere Menschen da sein? Also kümmere dich zu allererst einmal um dich. NIMM DIR ZEIT! Und in dieser Zeit tue das, was dein Herz hüpfen lässt und dir Energie schenkt. Selbstfürsorge kann so Vieles sein. Für die Einen ist es Yoga und Meditation, für die Anderen ist es, ein Instrument spielen zu lernen oder vielleicht das Malen. Du wirst spüren, was dir Kraft schenkt.

Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun. Verabschiede dich von Energieräubern. Du erkennst sie daran, dass du dich nach einem Gespräch oder einer Begegnung mit ihnen immer schlechter fühlst, als vorher. Du erkennst sie daran, dass es immer nur um sie und ihre Belange geht, dass sie permanent deine Hilfe und Unterstützung, ein offenes Ohr benötigen. Sehr selten bis gar nicht fragen sie dich wirklich ernsthaft, wie es dir geht. Diese Menschen tun dir keinesfalls gut. Lass sie gehen.

Vertrauen und Halt finden

Nun hast du dein Leben entschleunigt, dich selbst genährt und gut versorgt und du hast toxische Menschen aus deinem Leben verabschiedet. Du fühlst dich einerseits großartig und motiviert, doch du merkst tief in dir drinnen eine Sehnsucht. Du möchtest dich einfach fallen lassen und dem Leben vertrauen, merkst jedoch, dass dir Geborgenheit und Halt fehlt. Hier wartet eine große Erkenntnis auf dich. 

Vertrauen und Halt wirst du niemals im Aussen finden, sondern nur in dir selbst!

Damit du überhaupt mutig und voller Vertrauen durchs Leben spazieren kannst, brauchst du Halt. Der liebevollste Partner, deine Kinder, die fürsorglichsten Eltern können dir diesen Halt nicht geben. Sie sind wichtig und unverzichtbar für dein ganzheitliches Wohlbefinden, ohne Frage. Wir alle brauchen Liebe und Verbindung, sind soziale Wesen. Doch der Halt, den du brauchst, um ins Vertrauen zu kommen, den findest du in dir. Und das ist sozusagen die Königsdisziplin und keine Sache von einer Meditation oder einem Journaling.

Es ist ein Prozess, der damit beginnt, dass du aufhörst, alles kontrollieren zu wollen, nur um dieses trügerische Gefühl von vermeintlicher Sicherheit zu haben. Echte Sicherheit gibt es in Wirklichkeit nicht. Kontrolle erzeugt Druck und Anspannung und trennt dich letztendlich ab von dir selbst. Bleib bei dir. 

Immer dann, wenn die Anspannung auftaucht, schließe die Augen und versuche zu erspüren, wo diese Anspannung früher schon einmal war. Wann hast du ähnliche Situationen erlebt. Ganz wichtig: raus aus dem Kopf. Er findet die Antwort nicht. Dein Herz führt dich dorthin. Du wirst erstaunt sein. Wenn du die konkrete Situation hast, verbinde dich mit deinem damaligen Ich. Gib ihm intuitiv das, was du damals gebraucht hättest. Und dann atme tief. Die Augen sind noch immer geschlossen. Konzentriere dich darauf, in welchem Teil deines Körpers du diese Emotion spüren kannst. Hast du die Stelle gefunden, dann verbinde dich innerlich mit diesem Teil deines Körpers, verbinde dich mit dem Gefühl. Auch wenn es unangenehm ist. Es möchte einfach nur gefühlt werden. Schieb es nicht weg. WICHTIG: nicht in den Kopf wandern, bleib in deinem Herzen! Wenn du lange genug dort verweilst und die Emotion fühlst, wird sie sich ganz von selbst auflösen. Du wirst staunen. Das kann einen Moment dauern, je nachdem, wie stark und wie alt dieses Gefühl ist. Es will nicht weggeschoben, sondern gefühlt werden. Doch es wird verschwinden. Dann atme noch einige Male tief durch und schenke dir selbst eine Umarmung. Wiederhole diese Übung immer dann, wenn du Anspannung, Blockade, Angst, Traurigkeit oder auch Ärger spürst.

Indem du dich immer intensiver um dich und deine Bedürfnisse kümmerst, umso besser stärkst du deinen Selbstwert. Das kann mit der Körperpflege sein, wie du dich kleidest, wie du dich ernährst, wieviele Pausen du dir gönnst, wie du deinen Geist nährst. All das wird dich mehr und mehr mit dir verbinden. Du wirst spüren, dass du selbst für dich der sicherste Halt bist! Und dann fällt es dir viel leichter zu vertrauen. Dir selbst, anderen Menschen und dem Leben. Hab Geduld und gib nicht auf, es wird sich so sehr lohnen. SEI ES DIR WERT!

In diesem Sinne wünsche ich dir einen phantastischen Start ins Wochenende. Verbringe etwas Zeit mit dir, mach etwas Schönes und genieße es in vollen Zügen. Alles Liebe für dich!

Be happy & enjoy Life,

deine Britta.

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