Wie ein Visionboard Jule’s Leben zerstörte

Heute möchte ich dir die kurze und bewegende Geschichte von Jule erzählen, was mit ihr und ihrem Leben passiert ist, als sie ihr Visionboard gestaltet hatte. Sie selbst war völlig überrascht und erschrocken zugleich. Eine in ihrer damaligen Situation sehr beängstigende Erkenntnis hatte angeklopft. Und das nicht etwa leise, sondern sehr laut. Dieses Visionboard hatte ihr Leben gecrasht – komplett auf den Kopf gestellt.

Jule’s Leben vor dem Visionboard

Wenn sie so darüber nachdenkt, war Jule’s Leben damals wirklich trostlos und grau. Jeden Tag kämpfte sie sich mehr oder weniger durch mentale dunkle Wolken. Sie fühlte sich gefangen und war in dieser Situation ziemlich unglücklich. Nicht jeder Tag war schlecht, doch es kostete sie unfassbar viel Energie, positiv zu bleiben und sich die kleinen Freuden im Alltag bewusst zu machen. Vor allem für ihre Kinder wollte sie den schönen Schein bewahren.

Der Hauptgrund für Jule’s Traurigkeit und Erschöpfung war, dass sie in einer langen, wirklich ungesunden und herausfordernden Ehe feststeckte. Das wurde ihr allerdings erst viel später so richtig klar. Ihr war schon aufgefallen, dass das die Ursache für ihren Gemütszustand war. Allerdings gab Jule sich zu dieser Zeit noch selbst die Schuld daran. Sie war der Meinung, wenn sie sich nur noch mehr bemüht und wirklich alles gibt, wird es auf jeden Fall besser. Was für ein Irrglaube …..

Sie hatte damals einen Burnout erlitten und war an ihrem absoluten Tiefpunkt angekommen. Tatsächlich schlichen sich nun aber langsam und ganz sachte Gedanken ein, dass hier etwas ganz gewaltig schief läuft. Sie bekam eine leise Idee davon, dass es womöglich gar nicht ihre Schuld ist, warum es immer wieder zum Streit mit ihrem Mann kam. Jule zweifelte. Sich selbst NICHT mehr die Schuld an allem zu geben, war dabei absolutes Neuland für sie. Also versuchte Jule, ab jetzt so neutral wie möglich durch ihren Alltag zu gehen und eine Bestandsaufnahme zu machen.

Was ist dann passiert?

Je mehr Jule wie ein Beobachter durch ihre Tage ging, bemerkte sie immer häufiger die tatsächlichen Ursachen für die zahlreichen Probleme in ihrem Leben. Sie hatte eine erste schwache Ahnung, dass hier auch ein Zusammenhang mit ihrem körperlichen und mentalen Zustand bestehen könnte. Sie litt ständig unter Schlafstörungen, Magenschmerzen, Erschöpfung und Energielosigkeit.

Aber was tat Jule’s Kopf? Mit jeder neuen Erkenntnis begann er, ihre Gedanken klein zu reden. Es wäre alles halb so schlimm und sie würde nur alles künstlich aufbauschen. Frauen sind eben zickig. Das hatte sie schon seit Kindertagen immer wieder von ihrem Vater gehört. Jule ermahnte sich selbst, sie müsse doch bitte auch die Ursachen für das Verhalten ihres Mannes in Betracht ziehen. Schließlich hatte er in seinem Leben schon ziemlich schwierige Situationen erlebt und ist mehrfach schlimm enttäuscht worden. Jule’s Kopf wollte die Wahrheit einfach nicht zulassen, sondern spielte sie herunter und war bestrebt, die neuen Erkenntnisse einfach wegzuwischen. Diese inneren Zwiegespräche verwirrten sie nur noch mehr.

Jule’s Selbstwert war zu diesem Zeitpunkt so weit im Keller, dass sie sich einfach nur als unglaublich schwach empfand und sich überhaupt nichts mehr zutraute.

Der erste entscheidende Wendepunkt

Eines von vielen Themen war damals die total übertriebene und komplett unbegründete Eifersucht ihres Mannes. Selbst dann, wenn Jule einfach nur mit ihren beiden Kindern unterwegs gewesen ist und nicht rechtzeitig zur vereinbarten Zeit wieder Zuhause ankam, gab es ein riesiges Drama. Ihr Mann forderte sie dann regelmäßig energisch auf, ihm zu erklären, mit wem sie denn ihre Zeit verbracht und was sie so „getrieben“ hätte. Das war einfach verrückt.

Gerade auch deshalb hatte sie irgendwann beschlossen, Zuhause zu bleiben. Wenn Jule überhaupt noch das Haus verlies, dann war es lediglich für Besorgungen, zu Terminen oder mit ihren Kindern. Für sie selbst kamen Unternehmungen nur so zum Spaß und mit Freunden überhaupt nicht mehr in Betracht. Die ewigen Diskussionen hinterher wollte sie sich ersparen. Sie hatte es einfach satt.

Allerdings ist dadurch ihr Freundeskreis extrem geschrumpft. Anfangs fragten Jule’s Freundinnen immer wieder nach. Doch nach dem gefühlt tausendsten „nein“ ließen sie es irgendwann. Eine einzige Freundin blieb standhaft an ihrer Seite. Sanft und trotzdem mit Nachdruck stellte sie Jule immer wieder Fragen, die sie zum Nachdenken bringen sollten. Ohne Erfolg. Sogar ihr gegenüber verteidigte Jule ihren Mann und spielte der Freundin eine heile Welt vor. Darin war sie nach 22 Jahren in ihrer enorm ungesunden Beziehung richtig gut.

Eines Tages feierte Jule’s Freundin ihren 40. Geburtstag. Nach tagelangem abwägen ließ Jule schweren Herzens und mit einem extrem unguten Gefühl ihre beiden Kinder zu Hause bei ihrem Mann und wollte nur für 2 Stunden nachmittags auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee zur Feier der Freundin fahren. Oje, schon vorab gab es große Diskussionen. Aber aus irgendeinem Grund blieb Jule diesmal standhaft und fuhr los.

Es sollte ein ganz besonderer Nachmittag werden. Jule fühlte sich so unbeschwert und frei, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Und dann schenkte die Freundin Jule ein außergewöhnliches Buch: Es versprach, dass man sich selbst nach dem Lesen völlig neu kennenlernen würde. Dieses Buch wollte Mut machen … Mut zur Veränderung. Kurz gesagt, Jule hat dieses Buch verschlungen und damit so viele bewegende Erkenntnisse gesammelt. Es fühlte sich an, als wäre sie aus einem Dornröschenschlaf aufgewacht. Nun war ihr Inneres komplett durcheinander und diesmal hatte Jule’s Kopf auch keine Chance mehr, ihr irgendetwas schönzureden.

Doch was sollte sie jetzt tun?

Wie das Visionboard in Jule’s Leben kam

Es sollte noch 2 Jahre dauern, in denen dieser kleine Samen in Jule’s Herz gereift ist. Langsam und mit kleinen, tapsigen Schritten betrat sie für sich völlig unbekanntes Terrain. Zuerst besorgte sie sich noch mehr Bücher über persönliche Weiterentwicklung, las in jeder freien Minute. Meist abends im Bett, wenn ihre Kinder bereits schliefen, bis ihr vor Müdigkeit die Augen zufielen.

Später buchte sich Jule verschiedene kleine Workshops und Weiterbildungen, trug behutsam, aber konstant Teilchen für Teilchen an Erkenntnissen zusammen. In einer dieser Weiterbildungen wurden die Teilnehmer aufgefordert, ein Visionboard zu gestalten, um ihre wunderbare Zukunft zu visualisieren. Gesagt, getan. Mit großer Freude machte sich Jule an die Arbeit.

Sie besorgte sich eine große Kork-Tafel und jede Menge Zeitschriften. Dann ging sie ans Werk. Es war so wunderbar, in all ihre Träume einzutauchen. Jule konnte es so sehr fühlen und sie sah sich in jedem einzelnen Bild. Das war unbeschreiblich. Stück für Stück pinnte Jule jedes ausgeschnittene Bild und jeden Schriftzug an die Kork-Tafel, bis sie schließlich komplett gefüllt war. Fertig!

Das Visionboard war perfekt geworden. Jule suchte nach einem Platz, an dem sie es aufhängen konnte. Doch das musste ein Ort sein, der ihren Mann nicht unnötig zum Nörgeln brachte, wo sie es aber jeden Tag sehen konnte. Schließlich fand sie eine Möglichkeit am Ende des Flurs, kurz vor der Küche. Dort brachte sie es an.

Und wie konnte nun das Visionboard Jule’s Leben zerstören?

Ganz einfach. Nachdem Jule ihr Visionboard an der Wand befestigt hatte, stand sie bewundernd und stolz davor. Sie genoss diesen Anblick noch eine ganze Weile. Doch dann … plötzlich … tauchte ein Gedanke auf, der sie so stark innerlich zusammenzucken lies, dass Jule mächtig erschrak. Wie ein Blitz fuhr es durch sie hindurch. Ihr wurde in diesem Moment bewusst:

„Wenn ich hier bleibe, in dieser Ehe und an diesem Ort, werde ich das alles nicht erleben können.“

Tränen stiegen in ihre Augen. Auf einmal wurde Jule vollkommen klar, dass sie hier und in dieser Beziehung, in der sie war, nicht ihr eigenes Leben lebte. Dass sie nur funktionierte und nach den Regeln spielte, die nicht sie aufgestellt hatte.

In der Nacht darauf konnte Jule nur schlecht schlafen. Sie wachte mitten in der Nacht auf und sofort tanzten ihre Gedanken im Kopf. Was sollte sie nur tun? Sie war finanziell abhängig von ihrem Mann. Einfach die Kinder schnappen und verschwinden, das hatte keinen Sinn. Wo sollte sie auch hin? Und wovon sollten sie leben? Ja, wenn sie sich nur allein durchbringen müsste, das würde sie schon irgendwie schaffen. Doch da waren noch ihre beiden kleinen Kinder. Sie durfte kein Risiko eingehen. Hier bleiben wollte sie aber auch nicht. Das konnte sie einfach nicht. Nein, sie wollte das alles hier auf gar keinen Fall mehr. Ihre Gedanken kreisten und eine Lösung wollte sich einfach nicht zeigen. Irgendwann schlief sie darüber dann doch wieder ein.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 4:00 Uhr in der Frühe. Durch ihre Arbeit stand Jule immer sehr zeitig auf. Hundemüde öffnete sie ihre Augen. Regentropfen prasselten draußen auf das Fensterbrett. Was war das nur für eine furchtbare Nacht? Ihr Mann und die Kinder schliefen noch. Sofort waren auch all die wilden Gedanken der Nacht wieder da. Kreuz und quer sprangen sie wie kleine Äffchen in ihrem Kopf hin und her. Sie wollten sich einfach nicht beruhigen lassen.

Langsam stand Jule auf und schleppte sich ins Bad. Im großen Spiegel am Waschtisch sah sie lange und nachdenklich in ihr von der unruhigen Nacht gezeichnetes Gesicht. Die müden Augen ihres Spiegelbildes blickten sie an.

Einige Minuten vergingen, Jule löste den Blick und setzte sich erschöpft mit einem Seufzer auf den Rand der Badewanne. Genau in diesem Augenblick traf sie eine folgenschwere Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern sollte …..

Zu guter Letzt

Welche Entscheidung hat Jule getroffen? Und was ist aus ihr geworden? Ist sie in der Beziehung geblieben? Oder hat sie doch noch eine Lösung gefunden und konnte ein neues Leben beginnen? Ist Jule heute wieder eine glückliche Frau?

Was denkst du, hat Jule’s Geschichte das Potenzial für einen neuen Roman?

Schreib mir das einmal super gerne in die Kommentare. Deine Gedanken dazu interessieren mich brennend. Also trau dich ruhig. Ich freue mich drauf.

Für heute sage ich Danke, dass du hier warst und Jule’s Geschichte gelesen hast. Wenn du denkst, sie könnte für noch jemanden interessant sein, dann teile gerne diesen Beitrag.

Und solltest du in einer ähnlich verzwickten Situation wie Jule stecken, hast bereits erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Du möchtest eine tiefgreifende Veränderung, aber weißt nicht, wo und wie du anfangen sollst, dann lass uns beide zusammenarbeiten. Ich kenne jede Menge Lösungen und kann dich in dein freies, selbstbestimmtes und glückliches Leben begleiten. Sieh dich einfach mal hier um oder schreibe mir eine E-Mail. Ganz unverbindlich.

Also sei lieb zu dir und gönne dir immer wieder kleine Pausen. Ich schicke dir sonnige Grüße und

be happy & enjoy Life ❤️,

Britta. 🌻

5 Gedanken zu „Wie ein Visionboard Jule’s Leben zerstörte“

  1. Liebe Britta,

    ich finde die Geschichte sehr spannend und ich glaube das es wirklich ein super Potential für einen Roman hat…
    Es gibt bestimmt viele Frauen die in einer ähnlichen Situation sind und sich hier wiedererkennen würden 😘

    LG Susi

    Antworten
    • Liebe Susi,

      ich danke dir sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Gedanken zum Beitrag dazulassen. Das freut mich total.
      Ja, genau diese Idee hatte ich auch … ich denke, Jule’s Geschichte könnte andere Frauen in ähnlichen Situationen motivieren, auch ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
      Ich habe so richtig Lust, Jule’s Geschichte vom Anfang bis zum Ende zu erzählen.

      Nochmal ein dickes Dankeschön und liebe Grüße,
      Britta. 😘

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  2. Hallo liebe Namensvetterin,

    ich würde einen Roman über Jules Mutausbruch auch sofort lesen.
    Ich finde es wichtig, Geschichten über Menschen zu teilen, die sich aus eingefahrenen Mustern befreien und ihr Leben mutig in die eigenen Hände nehmen. Mit einem Roman erreichst Du sicher eine Menge Leser und Leserinnen, die sich da wieder finden.
    (Irgendwie scheint es entweder an der Zeit oder an unserem Vornamen zu liegen, dass wir uns gerade so ausführlich mit Mut beschäftigen)
    ich wünsche Dir jedenfalls mutig ein schönes Wochenende
    liebe Grüße
    Britta

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    • Hallo liebe Namensschwester,

      genau den Gedanken hatte ich irgendwie auch. Deshalb ist Jule’s Lebensgeschichte jetzt in Arbeit. Ich bin am 01. April in mein neues Schreibprojekt gestartet. Ursprünglich wollte ich ein Sachbuch schreiben, aber die Story von Jule ruft mich so sehr, dass sie den Vorrang bekommen hat. Denn ich denke auch, das Buch hat Potenzial und erreicht hoffentlich ganz ganz viele Frauen, die Jule’s Geschichte als Inspiration für einen Mutausbruch gut gebrauchen könnten.
      Ich finde es super schön und so wertvoll, dass auch du dich dem Thema Mut widmest. Das brauchen gerade immer mehr Menschen, habe ich das Gefühl (aber vielleicht liegt es ja tatsächlich auch an unseren Vornamen).

      Ich schicke dir sonnige Grüße und wünsche dir auch ein zauberhaftes Wochenende.
      Liebe Grüße,
      Britta.

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