#51 Ankommen – mein Zuhause in mir finden

Der Tag heute fließt zäh und ich hänge immer wieder in Gedankenschleifen. Pendle zwischen Schreibtisch und Balkon. Seit gestern habe ich intuitiv das Thema für meinen heutigen Post schon gespürt. Doch heute merke ich, wie unfassbar tief es mich gerade betrifft. Und auch wenn ich meine Artikel hier ja auch immer irgendwie für mich selbst schreibe, so merke ich deutlich, dass er heute anders wird. Ich lasse einfach fließen, was aus mir heraussprudelt. Und ich wünsche mir, dass Du, wenn Du auch die Verbindung zu Dir verloren hast, daraus etwas für Dich mitnehmen kannst. Dieser Post hier wird sehr heilsam für mich, denn er hilft mir, alles zu sortieren, was in den letzten 2 Tagen in Bewegung gekommen ist.

Ich habe ja schon in vergangenen Beiträgen davon erzählt, dass auch ich für meine eigene persönliche Weiterentwicklung und zur Heilung seelischer Wunden mit 2 Mentorinnen zusammenarbeite. Obwohl sie separat ablaufen, sind sie doch eng miteinander verknüpft. Denn je mehr ich mich persönlich weiterentwickle, melden sich alte Anteile, seelische Wunden und Verletzungen, die ich teilweise schon seit meiner Kindheit mit mir trage, die jetzt angeschaut und endlich geheilt werden wollen. Das geht unglaublich tief, es ist verdammt schmerzhaft und letztendlich so heilsam. Doch zuerst einmal fühlt es sich an, als wäre ein Wirbelsturm durch meinen Körper gefegt. Schicht für Schicht komme ich immer tiefer, kann rückwirkend so viel verstehen und letztendlich heilen.

Foto: Britta Thiele, Sonnenkind-Zeit

Doch seit letztem Mittwoch ist irgendwie alles anders. Da das Thema „Kontrolle“ eines meiner stärksten Themen überhaupt ist und mega weit in meine Kindheit zurückreicht, konnte ich es bisher nur Stück für Stück lösen. Doch immer noch nicht ganz. Seit dem vergangenen Wochenende meldete sie sich wieder ziemlich massiv, die Kontrolle. So dass meine Mentorin, Anna Teichert, und ich beschlossen, außerplanmäßig am letzten Mittwoch eine Session zu diesem Thema zu halten. Anna hat in dieser Session gleich mehrere Techniken gebündelt angewandt. Entsprechend intensiv war die Wirkung. Ich glaube, es war die mit Abstand intensivste Session überhaupt. Es ist so viel in Bewegung gekommen, viel mehr als sonst. Es ist ein großes Ventil aufgegangen, an das ich bisher nie herangekommen bin. Tränen liefen ohne Ende und tun es zwischenzeitlich heute noch. Immer wieder. Tränen, die ich schon als Kind nie weinen konnte. Ich musste immer stark sein, hatte viele Verantwortungen, die für meine Kinderschultern einfach noch zu schwer waren. Genau das zieht sich durch mein gesamtes Leben. Immer und immer wieder musste ich die Starke sein, bekam Verantwortungen übergeholfen, die viel zu groß für mich waren und oft auch die, die andere einfach nicht übernehmen wollten und sie bei mir abluden. Es ist auch kein Wunder, denn schon durch meine Körpergröße wirkte ich immer „stark“. Ich war eben nie klein und zierlich. Wie oft hatte ich mir gewünscht, auch Hilfe und Zuspruch zu bekommen, wie beispielsweise andere Mädchen in meinem Umfeld, die einfach klein und zierlich waren und so sehr zerbrechlich und schutzbedürftig wirkten.

Foto: Britta Thiele, Sonnenkind-Zeit

Nun arbeite ich mit Anna schon 3 Monate und konnte so vieles lösen und heilen. JETZT bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich endlich weich werden und das auch zulassen und aushalten kann. Ich beginne, wieder zu vertrauen. Dem Leben, anderen Menschen und vor allem mir selbst. Und genau an diesem Punkt meldet sich die Kontrolle, die jetzt quasi unerwünscht und nicht mehr notwendig zu sein scheint. Jetzt, wo ich endlich weich werde und versuche, mit dem Flow zu gehen oder, um bei meiner eigenen Metapher zu bleiben, mit dem Lebensfluss in die richtige Richtung schwimme. Entspannt, gelassen, genießend. Die Veränderungen beginnen zu wirken, mein gesamtes System gewöhnt sich langsam daran. Und dann ….. BÄHM ….. kommt das Leben und haut mir alte, eingefahrene Situationen um die Ohren. Es fragt mich: „Wie sicher bist Du Dir?“. „Kannst Du inzwischen zu Dir stehen und gesunde Grenzen setzen?“ „Hast Du eine sichere Verbindung zu Dir selbst?“

Foto: Britta Thiele, Sonnenkind-Zeit

Nein, die Veränderungen wirkten zwar schon, doch sie gingen noch nicht tief genug. Ich fühlte mich völlig überfordert, total „lost“ und ohnmächtig. Nun wollte ich endlich weich werden und dann klopft wieder die Kontrolle an, die mich mit scheinbar übergroßer Macht in ihren Bann ziehen will. Sie säuselt mir ins Ohr, dass, wenn ich die Verantwortung für alle und alles übernehme, ich so auch alles kontrollieren kann, quasi alles im Blick habe. Und das gibt mir ja schließlich die vermeintliche „Sicherheit“, die ich brauche, um beruhigt zu sein. Und dann ist da in mir dieser tiefe Kern, der gerade heilt und schreit laut, dass er das Alles nicht mehr will.

Foto: Britta Thiele, Sonnenkind-Zeit

Nun kam am Mittwoch die Arbeit mit Anna. Und sie ging so tief. Rückblickend fühlt sie sich an, wie eine seelische OP oder eine Art Amputation. Als wenn ein letztes bösartiges, tief verwachsenes Geschwür von meiner Seele entfernt wurde. Nur dadurch konnte ich endlich nach so vielen Jahren wieder den Zugang und die Verbindung zu mir selbst finden. Diese Session hat mich völlig erschöpft, aber auch auf einer ganz tiefen Ebene geheilt. Ich finde immer mehr heraus, wer ich wirklich bin. Denn mein ganzes Leben lang wurde mir erzählt, wer und wie ich sein soll. Am Ende habe ich immer wieder versucht, lediglich eine Kopie von irgendjemandem zu sein. Unbewusst natürlich. Wie viele andere auch. Und auch dabei spielen zusätzlich natürlich sämtliche Medien und unsere Gesellschaft eine große Rolle. Doch das hat mich all die Jahre so viel Kraft und Energie gekostet. Bis zur totalen Erschöpfung. 2mal Burnout, Du kennst die Geschichten. Eine Verbindung zu mir selbst hatte ich nicht mehr und konnte mich nur noch im Aussen orientieren. Habe meinen Selbstwert von der Bewertung, vom Zuspruch oder auch der Ablehnung durch andere abhängig gemacht. Daran hab ich meinen eigenen Wert gemessen. Das ist all das, worüber ich in meinen vergangenen Beiträgen geschrieben habe. Wie wir eben NICHT  mit uns umgehen sollten. Ich hatte schon so viel gelernt und verstanden. Doch jetzt ….. jetzt bin ich angekommen. Angekommen in mir. Ich habe endlich wieder diese tiefe Verbindung zu meinem inneren Wesenskern. 

Die Session ist erst zwei Tage her und im Moment fühlt es sich so an, als ob ich noch ziemlich hilflos herumstolpere auf meiner inneren Entdeckungsreise. Wie ein kleines Kind, das gerade laufen lernt. Doch durch diese neue tiefe Verbindung weiß ich jetzt ganz genau, was ich will und was ich nicht mehr will. Ich bin im Augenblick noch sehr erschöpft und kümmere mich jetzt richtig gut um mich selbst. Doch je mehr ich dieses Puzzle in mir zusammengesetzt bekomme, wird sich das automatisch auch in meinem äußeren Umfeld wiederspiegeln. 

Foto: Britta Thiele, Sonnenkind-Zeit

Ich entdecke jetzt, wer ich wirklich bin, wozu ich in der Lage bin, was MICH ausmacht, was meine Leidenschaft ist. Es fühlt sich ein bisschen so an, wie damals nach meiner Krebs-OP. Du weißt, Du hast gerade ein neues Leben geschenkt bekommen. Du willst jetzt WIRKLICH leben! Doch damals war ich von der Angst getrieben, wieder krank zu werden. Heute ist das nicht so. Heute trägt mich die neue Verliebtheit in mich selbst. Ich weiß, dass es Geduld braucht. Ich habe lernen dürfen, dass ich den Körper mitnehmen muss, wenn die Seele heilt. Es braucht Zeit, Ruhe und gute Selbstfürsorge. Doch es ist so ein Geschenk! Ich fühle mich wieder, als hätte ich ein neues Leben geschenkt bekommen. Und dieser Blickwinkel verändert alles. 

Ich sehe, wie unnötig so viele selbst auferlegte tägliche Verpflichtungen und To Do’s sind. Ich sehe, wieviel Stress ich mir in meinem Leben selbst erzeugt habe. Ich kann sehen, mit wieviel Leichtigkeit ich durch mein Leben gehen kann TROTZ der Verpflichtungen, denen ich mich nicht entziehen kann. Ich habe die Perspektive gewechselt und betrachte es so aus einem anderen, viel effektiveren Blickwinkel. All unser täglicher Hustle ist so unfassbar klein, wenn wir aus einer höheren Perspektive darauf schauen. Im Leben gibt es so viel Wichtigeres!

Ja, ich bin angekommen. Ich habe mein Zuhause in mir gefunden!

Hast Du Dich schon einmal mit den Fragen beschäftigt … Wer bin ich wirklich, wenn es nicht um meinen Beruf, meine Hobbys, meinen Status geht? Wer bin ich dann? Was macht mich glücklich, wenn es in dem Zusammenhang nicht um materielle Dinge, Orte oder Personen geht? Was macht mich wirklich glücklich? 

Vielleicht magst Du Dir am Wochenende einmal die Zeit nehmen, um ehrliche Antworten auf diese Fragen zu finden. Ich wünsche Dir von Herzen wunderschöne Erkenntnisse. 🥰

Be happy & enjoy Life ❤️,

Deine Britta. 🌻

Foto: Britta Thiele, Sonnenkind-Zeit

2 Gedanken zu „#51 Ankommen – mein Zuhause in mir finden“

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