#40 Zu uns selbst stehen – wie wir Leuchttürme werden können

Sich selbst zurück nehmen, weil anderes wichtiger erscheint. Sich selbst zurück nehmen, weil sich dann eine Person in unserem Umfeld nicht mehr so schlecht oder sogar deutlich besser fühlt. Sich selbst zurück halten, weil die eigene Unsicherheit vor Bewertung, Kritik oder Verurteilung einfach zu groß ist. Sich selbst zurück nehmen, weil andere sagen, es geht nicht oder das kannst du nicht oder sowas macht man nicht. Kennst du das auch?

Ganz egal, in welchem Lebensbereich – ob in der Arbeit, in der Familie, mit Freunden, in deinem Hobby – jeder von uns hat schon einmal sein eigenes Strahlen gedimmt, um sich anzupassen, nicht aufzufallen oder um nicht kritisiert, ausgelacht und ausgeschlossen zu werden. So sind wir Menschen. Wir sind soziale Wesen und für unser Überleben ist es äußerst wichtig, dass wir uns in unsere Gemeinschaft einfügen. Wenn aus einfügen aber „unterordnen“ oder „anpassen“ wird, dann läuft etwas ganz gewaltig schief. Ich wähle hier einmal einen sehr provokativen Vergleich. Die Reinigungskraft ist als Mensch genauso viel wert, wie der Geschäftsführer. Jeder Mensch ist gleich wertvoll!

Was wir aber tun, ist, den Menschen auf seine Tätigkeit, sein Äußeres, seinen Besitz, seinen Beruf und seinen Erfolg oder Misserfolg zu reduzieren. Wir sehen nicht mehr das unvergleichliche Individuum. Jeder Mensch ist ein Unikat und bringt sein ganz persönliches Geschenk für uns alle mit in diese Welt. Jeder kann von jedem lernen. Wenn wir das endlich alle erkennen könnten, wäre das Zusammenleben in unserer gehetzten und leistungsorientierten Gesellschaft um ein Vielfaches leichter und schöner.

Nun denkst du vielleicht, dass du allein hier nicht viel ausrichten kannst. Ich sage:

„Doch, das kannst du. Sogar mehr, als du glaubst!“

Erinnere dich bitte an die Aussage mit dem Schmetterling, der mit dem Wind seines Flügelschlages am anderen Ende der Welt einen Wirbelsturm auslösen konnte. Ich möchte dir heute erklären, wie das funktionieren kann. Dazu reisen wir zunächst zurück in unsere Kindheit.

Die Prägungsphase in der Kindheit

In unseren ersten 7 Lebensjahren funktioniert noch kein Filter für unser Gehirn. Alles, was wir sehen, hören und erfahren, wandert 1:1 in unser Unterbewusstsein. Es ist die Prägephase. Für unsere Zukunft ist absolut entscheidend, welche Erfahrungen wir in dieser Zeit sammeln. Erst später sitzt vor unserem Gehirn eine Art Tor-Wächter, der genau sortiert, was er hereinlassen kann und was besser draußen bleibt. Das ist erstmal eine super Sache. Ein Problem ist aber, dass dieser Tor-Wächter sich an irgendetwas orientieren muss, wonach er filtert. Und das ist genau das, was wir bisher erlebt und erfahren haben. All das nimmt unser Tor-Wächter als Entscheidungsgrundlage. Sind wir hier nun schon eher zurückhaltend und ängstlich geprägt, trauen uns nicht viel zu, dann wird also unser Tor-Wächter im Laufe unseres Lebens immer mehr finden, was unsere bisherigen Erfahrungen bestätigt. So kommt quasi eins zum anderen, wir werden erwachsen und erleben immer wieder Situationen, die uns darin bestätigen, dass wir nicht gut genug oder nicht wertvoll, untalentiert, zu schwach, nicht klug genug, zu groß, zu dick oder was auch immer sind. 

Entsprechend dieser Erfahrungen, die in unserem Unterbewusstsein gelandet sind und die immer wieder bestätigt wurden durch neuere Erlebnisse, ist unser Blick auf die Welt, auf andere Menschen und vor allem auch auf uns selbst. Jeder von uns hat irgendwelche Glaubenssätze in sich verankert, meist negative. Das ist kein Wunder, denn bis hierhin ist all das unbewusst abgelaufen. Doch wie können wir unsere Situation verändern? Wie kommen wir an diese unterbewussten Glaubenssätze heran?

Das Erkennen – der erste Schritt in die Veränderung

Der erste Schritt ist der einfachste. Wir begeben uns in eine Beobachterposition. Wir beobachten unsere Tagesabläufe, bestimmte Situationen, unsere Handlungen, unser Verhalten, unsere Gedanken und, ganz wichtig, unsere Empfindungen dabei. Dazu dürfen wir uns einmal aus dem Automatismus holen. Denn viele Handlungen und Gedanken täglich geschehen völlig automatisch. Das ist ganz normal, denn unser Gehirn verbraucht unfassbar viel Energie. Und um hier sparsam zu haushalten, legt es für immer wiederkehrende Handlungen einen Automatismus an. Wie zum Beispiel beim Autofahren, beim Radfahren, beim Zähneputzen, beim Kartoffeln schälen und so weiter. Du hattest doch sicher auch schonmal Situationen, wie beim Autofahren, dass du mit deinen Gedanken ganz woanders warst und die Fahrt völlig automatisch verlief. Am Ziel angekommen, sind wir meist erschrocken, wie wir so unbewusst ganz ohne Unfall ans Ziel gekommen sind. Kennst du das auch? Also ich schon und glaub mir, ich war dann ziemlich erstaunt. 

Wenn wir aber diesen Automatismus kennen, können wir ihn auch bewusst beobachten. Noch einfacher wird es, wenn wir automatische Abläufe verändern. Kleinigkeiten reichen oft schon aus. Morgens zum Beispiel nicht zuerst den Kaffee trinken und dann duschen gehen, sondern einfach umgekehrt. Du wirst absolut erstaunt sein, wieviel in deinem gesamten Tagesablauf tatsächlich komplett automatisch passiert.

Beobachten, Hinterfragen und bewusst werden

Nun kannst du also gezielt beobachten. Und ein weiterer wichtiger Schritt kommt hinzu. Reflektiere einmal jede deiner Handlungen. Warum tust du sie und welches Gefühl empfindest du dabei? Selbstverständlich gibt es bei wirklich jedem von uns Tätigkeiten, die uns nicht erfüllen, sondern die einfach notwendig sind. Das ist ganz normal. Hier kannst du einmal schauen, mit welcher inneren Einstellung und mit welchem Gefühl du dieser Tätigkeit nachgehst. Und nebenbei, sie sollten nicht den Hauptanteil unseres Tages einnehmen. Tendenziell sollten immer die Handlungen, die uns mit Leichtigkeit und Freude von der Hand gehen, überwiegen.

Doch nicht nur unsere Handlungen sind automatisiert, sondern auch unsere Verhaltensweisen folgen bestimmten, immer wiederkehrenden Mustern. Auch sie resultieren aus unseren kindlichen Prägungen und späteren Erfahrungen. Speziell, wenn du dich ärgerst, wütend oder traurig bist, stelle dir einmal die Frage: „Was hat das mit mir zu tun?“, „Warum reagierst du genau so?“ Zwei Beispiele:

Sonja läuft nach der Arbeit nach Hause. Ihr Weg führt durch den Stadtpark. Sie genießt die frische Luft und die Natur nach dem langen Tag im Büro. Da, ein Eichhörnchen hat irgendwo eine Walnuss gefunden und klettert mit ihr am Baum hoch. Ganz verzückt beobachtet Sonja dieses kleine, süße Geschöpf bei seinem Tun. Sie merkt dabei nicht, dass sie in einen Hundehaufen tritt. Erst zu Hause fällt ihr das auf. Sie denkt sich: „oh, das bringt Glück“ und säubert die Schuhe.

Marie hat einen anstrengenden Tag im Bäckereigeschäft hinter sich. Auch sie läuft durch den Park nach Hause. In Gedanken ist sie schon bei den Tätigkeiten, die dort dann unbedingt noch erledigt werden müssen. Und sie denkt darüber nach, wie wenig Zeit ihr für all das nur noch bleibt. Du ahnst es sicher schon …… natürlich tritt auch Marie in einen Hundehaufen. Sie flucht: „Auch das noch. Ich habe schon so wenig Zeit, nun muss ich auch noch die Schuhe putzen. Was ist das nur für ein Tag?“

Erkennst du den Unterschied zwischen beiden Beispielen? Es liegt quasi auf der Hand. Hier geht es um die innere Einstellung. Spätestens hier sollte dir bewusst werden, dass du mit allem, was du denkst und fühlst, deine eigene Realität erschaffst. Die äußere Welt um dich herum spiegelt dir deine innere Welt. Oder anders ausgedrückt …. Alles beginnt in dir!

Und genauso ist es auch, wenn dich andere Menschen mit ihrem Verhalten oder mit ihren Worten triggern. Es hat immer viel mehr mit dir zu tun, als mit der anderen Person. Sie spiegelt dir genau die inneren Anteile in dir, die noch geheilt werden dürfen. Also stelle dir auch hier wieder die Fragen: „Was hat das mit mir zu tun?, „Warum ärgert mich das gerade so?“

Der Shift – Annahme, Vergebung, Veränderung

Nachdem dir nun all das bewusst geworden ist, hast du eine sehr gute Grundlage, um daran zu arbeiten und in die Veränderung zu kommen. Du erkennst deine Prägungen und zu welchen negativen Glaubenssätzen sie geführt haben. Und genau diese negativen Glaubenssätze hindern dich daran, dein Traumleben zu leben. Und wie geht es nun weiter?

Ich gebe zu, jetzt wird es anstrengend. Auch, weil du nicht übermorgen bereits alles verändert haben wirst. Es ist ein Prozess, der seine Zeit und damit auch Geduld braucht. Er basiert auf 3 Säulen. Annahme, Vergebung, Veränderung.

Annahme, was genau bedeutet das? Ganz wichtig ist, dass du zuerst einmal die Situation oder auch die Person und damit auch die Emotion, die in dir ausgelöst wird, akzeptierst. Sie ist da und die Emotion möchte gefühlt werden. Punkt. So gibst du den inneren Widerstand auf. Widerstand bedeutet immer Kampf. Und Kampf bringt dir Leid, negative Gefühle und versaut dir einfach mal deinen Tag. Und das möchtest du ja nicht mehr. Also akzeptiere zunächst einfach nur, dass es so ist, wie es ist. Jetzt schau mal, was mit deinen Emotionen passiert.

Vergebung bedeutet NICHT, dass du den ganzen Mist oder das Fehlverhalten/die Kritik einer Person toll finden oder entschuldigen sollst. Vergebung bedeutet, dass du den ganzen Ärger mit dieser Situation oder eben einer anderen Person loslässt. Damit durchtrennst du quasi ein unsichtbares Seil, das dich immer und immer wieder zu dieser negativen Emotion hinzieht. Indem du das tust, holst du dir deine Macht zurück. Denn DU allein bestimmst über die Gefühle, die du empfinden möchtest. Niemand und nichts anderes sonst.

Veränderung ist nun der finale Schritt. Überlege dir am besten, wie du dich in Zukunft fühlen möchtest. Nimm verschiedene Lebensbereiche und stelle dir vor, wie dein Leben in jedem Bereich  aussehen soll. Was möchtest du tun? Welche sind deine größten Werte? Was kannst du in die Welt bringen? Träume groß! Und das Wichtigste ist: Wie möchtest du dich in der Zukunft überwiegend fühlen? Arbeite an deinen alten negativen Glaubenssätzen. Such dir Hilfe dafür und dann lass sie los. Transformiere sie in neue, kraftvolle Intentionen. Bau dir deine ganz eigene Vision von dir selbst und deinem neuen Leben.

Du tust niemandem einen Gefallen, wenn du dich immer wieder anpasst und unterordnest. Am allerwenigsten dir selbst. Das ist die sicherste Garantie für dein Unglück und deine Traurigkeit. Und wenn du dein Licht immer wieder dimmst, dann nimmst du uns allen die Möglichkeit, dein ganz individuelles Geschenk für uns alle zu erkennen und von dir zu lernen. Und ich spreche hier nicht von riesengroßen, weltbewegenden Taten. Es sind die ganz kleinen Dinge, die einen Anfang machen. Das Lächeln zu einem fremden Menschen und ein nettes Wort, womit du ihm vielleicht sogar den Tag rettest. Wer weiß das schon. Oder wenn du an der Supermarktkasse die Mutter mit dem unruhigen Kind vorlässt. An der Bushaltestelle steht vielleicht ein älterer Herr, der ein Gespräch über belanglose Themen mit dir beginnt. Im ersten Moment rollst du innerlich mit den Augen und möchtest nicht mit ihm reden. Doch wer weiß, vielleicht ist er zu Hause allein und einsam, weil er niemanden zum reden hat. Und vielleicht entwickelt sich sogar eine richtig interessante Unterhaltung. So ein kleines Gespräch verzaubert womöglich seinen Alltag. 

Im Bäckergeschäft steht eine sehr gestresste Kundin gerade an der Kasse und du in der Schlange. Sie verlässt eilig das Geschäft, vielleicht ist sie sehr unter Zeitdruck. Plötzlich siehst du, dass sie ihr Portmonee vergessen hat, schnappst es dir und läufst hinterher. Sie ist überglücklich, als sie sieht, dass noch Papiere und Geld enthalten sind. So lernt sie heute durch dich, wieder an das Gute im Menschen zu glauben. Diese Liste an Beispielen könnte ich noch endlos weiterführen. Aber ich denke, du hast längst erkannt, worauf ich hinaus möchte. 

Zu guter Letzt

Mit so vielen kleinen Dingen bringst du dein Licht, dein Strahlen in die Welt. Und das Schönste ist, es ist ansteckend! Lerne, zu deinen Werten zu stehen und vor allem zu dir selbst. Lass dich nicht durch Kritik, Bewertungen und Meinungen von anderen aufhalten. Finde deinen Weg und geh ihn konsequent. Sei du die Inspiration für andere, die du dir immer für dich gewünscht hast. 

Sei ein Leuchtturm!

Damit auch die Anderen ihren Weg finden können. Leuchte, so hell du kannst. Bring dein Strahlen in die Welt. Glaube fest an dich. Du bist ein Wunder! Ja, du. Genau dich meine ich. Und wenn du dich allein zu unsicher fühlst, lass uns beide gemeinsam diesen Weg gehen. Ich habe hier auf meiner Homepage einige Angebote zusammengestellt. Und wenn das passende für dich nicht dabei ist, dann stellen wir es ganz individuell zusammen.

Nun hab einen zauberhaften Abend und starte gut gelaunt, gesund und energiegeladen in dein Wochenende. Alles Liebe für dich.

Be happy & enjoy Life ❤️,

deine Britta. 🌻

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner